20. September 2017, 13:24 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Im April hat Alexandra (33) die TV-Show „The Biggest Loser“ gewonnen. Sie nahm 43 Kilo ab und schaffte es sogar, noch fünf weitere Kilo zu verlieren. Bei FITBOOK gibt sie Tipps, wie es jeder schaffen kann, ein gesundes Gewicht zu erreichen – und was man tun kann, um Rückschläge zu vermeiden.
Dreistellig zu wiegen war für Alexandra immer die absolute Tabu-Grenze. Denn das würde die Kapitulation bedeuten, die völlige Gleichgültigkeit dem eigenen Körper gegenüber – der Beginn einer „Jetzt-ist-alles-Egal-Fresserei“. Im Kopf war das Alexandra schon lange klar. Aber erst, als die Waage im vergangenen Dezember 103 Kilo anzeigte, schaffte es die 1,63 Meter-Frau, das Ruder rumzureißen.
So wie Alexandra geht es vielen, doch oft gelingt es ihnen nicht, den Wunsch nach Veränderung in die Tat umzusetzen. Für FITBOOK hat die „The Biggest Loser“-Gewinnerin (die neue Staffel läuft ab dem 4. Februar auf Sat.1) 16 praktische und einfache Tipps zusammengestellt, die auf dem Weg zum Wohlfühlkörper helfen können.
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1. Hör nicht auf die Ratschläge anderer. Das bringt gar nichts!
Alexandra: „Ratschläge sind Schläge. So habe ich das immer empfunden, wenn mir Leute von außen gesagt haben, dass ich abnehmen sollte. Das Einzige, was für mich gezählt hat, war meine ganz persönliche Entscheidung, jetzt den Hebel umzulegen.“
2. Wenn du etwas an dir ändern willst, triff die Entscheidung ganz bewusst.
„Überlege dir, was du wirklich willst und entschließe dich fest dazu, es umzusetzen“, rät Alexandra. „Das schließt ein, sich im Klaren darüber zu sein, dass die Entscheidung harte Arbeit bedeutet. Sich ein bisschen für ein neues Leben entscheiden, hat bei mir nicht funktioniert und kann meiner Meinung auch nicht funktionieren.“
3. Sei radikal!
„Im ‚Biggest Loser‘-Camp hatten wir den Vorteil, vom ersten Tag an eine komplette Ernährungsumstellung zu haben, sprich: sämtliche Süßungsmittel, Chips, Fastfood, Süßgetränke – all das war für uns Kandidaten nicht verfügbar. Ich glaube, dass es nur so radikal funktionieren kann. Von heute auf morgen alles streichen, was ungesund ist.“
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4. Schreibe auf, was dich an deinem Körper stört.
Alexandra: „Wenn du dir vor dem Abnehmen die Mühe machst und detailliert aufschreibst, wie du dich fühlst, was deine Ziele sind bzw., wie du aussehen möchtest, ist das eine enorme Motivationshilfe. Es gibt nichts Stärkeres, als eigene Emotionen auf sich wirken zu lassen. Diese Notizen geben dir später die Kraft, durchzuhalten, wenn du nicht mehr daran glaubst – und dieser Punkt kommt ganz bestimmt. Ich krame die alten Notizen heute noch hervor. Wenn ich beispielsweise lese, wie mühselig es früher für mich war, in die Hocke zu gehen und mir die Schuhe zu binden, und gleichzeitig in den Spiegel schaue, bestärkt mich das enorm.“
5. Schau dir alte Fotos an!
„Fotos visualisieren, wie man sich fühlt und motivieren unheimlich“, sagt Alexandra. „Mich mit Fotos daran zu erinnern, wie wohl ich mich mit weniger Gewicht gefühlt habe, hat mich immer motiviert. Andersrum geht es auch: Wenn ich heute vor dem Spiegel stehe, hole ich mir manchmal Fotos aus den schlechten Zeiten. Das gibt mir sofort ein gutes Gefühl und bestärkt mich in meiner neuen Lebensführung, die das Gehirn nur sehr langsam verinnerlicht.“
6. Bitte Freunde oder jemanden aus der Familie um Motivationshilfen!
Alexandra zu FITBOOK: „Meine Schwester hat mir für die Zeit im ‚Biggest Loser‘-Camp eine Schachtel mit Motivations-Dingen mitgegeben. Manchmal waren das Zettel, auf denen Sprüche standen, manchmal Fotos von früher. Mit hat es sehr geholfen.“
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7. Wenn du drin bist, läuft es auch.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit komme und mein Körpergewicht um die Hälfte reduziere. Erst wollte ich die Camp-Zeit überstehen, das lief erstaunlich gut. Eigentlich fast von selbst. Erst nach dem Camp, also vor dem Halbfinale, war es für mich wichtig, ein Ziel zu haben: Ab da habe ich auf die 50 Prozent hingearbeitet. Das hat geklappt.“
8. Wenn du denkst, jetzt ist es geschafft, fängt die echte Challenge erst an.
„Viel schwerer, als das radikale Abnehmen in der Show, ist das Leben danach“, erzählt Alexandra. „Man kann seinen Körper in ein paar Monaten äußerlich komplett verändern, aber die tiefsitzenden Verhaltensmuster, die einen in die Situation davor getrieben haben, ändern sich nicht so schnell. Das fällt vielen schwerer als das Abnehmen, weil sie denken: Jetzt ist es geschafft!. Die Wahrheit ist: Es dauert lange, bis der Kopf es verstanden hat. Körper und Psyche arbeiten gegen einen, weil sie zurück in die Komfortzone wollen: Faulenzen, essen, wonach es einem gelüstet. Aber: Wenn man sich dessen bewusst ist, ist das schon ein großer Schritt.“
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9. Lerne, dir selbst viel Wert zu sein.
„Ich esse auch mal einen Schokoriegel. Oder Burger. Oder Pommes“, gibt Alexandra zu. „Der Unterschied ist: Vorher habe ich mir das unkontrolliert reingeschoben – jetzt habe ich ein Bewusstsein für das Produkt. Welche Inhaltsstoffe hat es? Sind die Kalorienmengen akzeptabel? Ich möchte meinen Körper mit hochwertigen Sachen ‚pflegen‘. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber für mich steckt viel Wahrheit drin: Du bist, was du isst.“
10. Fastfood ist deine Schwäche? Recherchiere gesunde Rezept-Varianten!
Alexandra: „Ich liebe Schnitzel oder Burger mit Pommes über alles. Das esse ich heute auch noch, aber in einer gesunden Variante: Vollkornbrötchen statt Weißbrot, Fleisch und Salat. Pommes ersetze ich durch Süßkartoffel-Sticks (nicht frittiert!) aus dem Ofen.“
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11. Koche selbst!
„Ich koche mir abends das Essen für den nächsten Tag vor, dass ich dann im Kindergarten (ich arbeite als Erzieherin) mit den Kindern esse. Gestern gab es mittags Ratatouille-Gemüse mit roten Linsennudeln. Aufwand: 30 Minuten.“
12. Frühstücke wie ein Baby!
„Morgens esse ich einen Hirse- oder Buchweizenbrei mit Obst und Quark, das macht mich bis zum Mittagessen satt“, verrät Alexandra. „Weizenmehlprodukte (Brot, Nudeln, Kuchen, stecken in vielen Fertigprodukten) lassen den Blutzuckerspiegel erst stark ansteigen, danach fällt er ab. Effekt: Wir sind kurz satt, bekommen aber schnell wieder Hunger. Weizen treibt uns sozusagen in eine Heißhungerspirale. Klar im Vorteil sind Getreide, die länger satt machen (Dinkel, Hafer) – oder sogenannte Pseudogetreide, die frei von Gluten sind, wie Quinoa, Amaranth oder Buchweizen.“
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13. Überlege dir, ob du WIRKLICH einen Snack brauchst!
Alexandra: „Wenn ich einen gemütlichen TV-Abend mache, verlangt mein Körper sofort nach Popcorn und Erdnussflips. Jetzt mache ich mir Rohkostdips und habe Salzstangen da. Ich kann knabbern, ersetze den ungesunden Snack aber. Zugegeben, das ist ein schwacher Trost – aber disziplinlos geht es nicht. “
14. Führe keine Diskussion mit dir selbst!
„Mit fällt es nach anstrengenden Arbeitstagen besonders schwer, mich zum Sport aufzuraffen“, gibt Alexandra zu. „Dann sage ich mir: „Mach’s einfach. Es geht sonst negativ für dich aus.“ Bisher habe das immer geholfen. „Nach dem Training fühle ich mich jedes Mal gut.“
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15. Es gibt den Punkt, an dem du dich freust, Sport zu machen!
„Im Camp gehörte Sport vom ersten Tag an dazu. Um stark abzunehmen, habe ich dort Cardio, Cardio und noch mal Cardio gemacht. Aber ich wollte etwas finden, das mir auf Dauer Spaß macht: Inzwischen ist das die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining – mal alleine, mal im Kurs. Aber auch Zumba muss mal drin sein. Heute gehe ich bis zu fünfmal pro Woche ins Fitnessstudio.“ Und wenn das Wetter stimme, liebe Alexandra es, eine Stunde am Rheinufer vor ihrer Haustür zu laufen, denn: