11. Dezember 2017, 9:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der innere Schweinehund wiegt im Winter besonders schwer, wenn die Temperaturen vermeintlich nicht mitmachen, es früh dunkel wird und es womöglich auch noch regnet oder schneit. Aber mal ehrlich – das sind doch alles faule Ausreden! FITBOOK sprach mit einem Experten darüber, wieso es gerade im Winter so geil ist, draußen zu trainieren.
Felix Klemme ist Diplom-Sportwissenschaftler und Personal Coach. Er glaubt nicht an stickige Räume, sondern trainiert am liebsten im größten Fitnessstudio der Welt: draußen. In 19 deutschen Städte bietet er regelmäßig stattfindende Funktions- und Definitionstrainings und Kurse an, die wahlweise auf Gewichtsreduktion oder Muskelaufbau abzielen – im sogenannten „Outdoor Gym“. In Berlin trifft man sich mal im Tiergarten und mal am Mauerpark, in Köln geht’s mit den Gruppen à acht bis 14 Personen ans Rheinufer.
Im Sommer ist die Nachfrage nach seinen Sportkursen noch etwas größer als im Winter. Warum das so ist, kann Klemme sich natürlich denken – er entkräftet die vermeintlichen Argumente aber mühelos! Im FITBOOK-Interview erklärt der Experte, warum Outdoor-Workouts gerade in der kalten Jahreszeit besonders gut sind.
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1. Sie stärken Ihre Abwehrkräfte
Bei niedrigen Temperaturen scheuen viele Freizeitsportler das Trainieren im Freien, aus Angst, sich zu erkälten. Die kalte Luft, die man tief einatmet und um den verschwitzten Körper peitscht – laut Klemme gar kein Problem. Im Gegenteil! „Gerade durch die Reize der verschiedenen Jahreszeiten wird das Immunsystem gestärkt. Man härtet ab und wird dadurch weniger krank.“
Natürlich muss man sich gut anziehen, räumt der Experte ein. Spätestens nach dem Workout sei winddichte Funktionskleidung unerlässlich, um ein Auskühlen zu vermeiden. „Zudem sollte man auf jeden Fall eine Mütze tragen. Der Großteil der Wärmeabgabe geht über den Kopf“, weiß Klemme. Genauso wichtig: Handschuhe und (wasser-)festes Schuhwerk.
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2. Sie finden zu sich selbst
„An keinem Ort kann man schneller zur Ruhe kommen oder zu sich selbst finden als im Freien“, weiß der Sportprofi aus eigener Erfahrung. Der Kontakt mit der Natur setze – insbesondere in Kombination mit Bewegung – die Glückshormone Serotonin und Endorphin frei.
Apropos Naturkontakt. Hier setzt der Profi selbst gerne noch einen drauf: Nach dem Training zieht er Schuhe und Socken aus und läuft mit nackten Füßen durch das kalte Gras. Das Ritual – das sehr an das in der Naturheilkunde übliche „Tautreten“ erinnert (morgendliches Gehen durch taunasses Gras) – stärkt noch einmal die Immunabwehr. Und: „Man fühlt sich danach wie ein neuer Mensch!“
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3. Sie werden sofort knallwach
Eine Prüfung steht an oder vielleicht ein wichtiges Job-Interview? Dann vorher am besten eine Runde durch den Winterwald joggen. Der Kältereiz nämlich, den viele Frostbeulen scheuen, ist laut Klemme das allerbeste Mittel, um nachhaltig wach und konzentriert zu sein.
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4. Sie sind leistungsfähiger
Dass es schon früh dunkel wird, ist für viele ein Totschlagargument GEGEN den Outdoor-Sport. Für Klemme hingegen ist die Winterzeit der beste Grund DAFÜR. „Ich empfehle jedem, der es sich im Job einrichten kann, die Mittagspause regelmäßig für etwas Sport im Freien zu nutzen.“ Mittags gebe es noch ein wenig natürliches Licht, aktuell ja eher Mangelware. Dabei wäre Tageslicht – und dessen (wenn auch geringer) Vitamin-D-Gehalt – extrem wichtig für die Stimmung und gegen eine etwaige Winterdepression.
Aber was ist dann mit dem Lunch? „An solchen Tagen könnte man etwa frühstücken, dafür mittags nur eine Kleinigkeit und nach der Arbeit wieder mehr essen“, so Klemmes Tipp. „Durch die Bewegung an der frischen Luft tankt man in jedem Fall mehr Energie als mit einer schweren Mahlzeit.“
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5. Sie verbessern Ihre Fettverbrennung
Die Bewegung an der kalten Luft gibt dem Stoffwechsel einen enormen Push, erklärt uns der Sportwissenschaftler. Alleine schon, die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, verlangt dem Körper Energie ab – schon das verbrennt also Kalorien. Gut zu wissen, wenn man ein paar Pfündchen verlieren will.