2. Januar 2018, 15:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Heizungsluft trocknet die Atemwege aus. So haben Viren leichtes Spiel. Ist die Erkältung erst einmal da, hilft eigentlich nur: abwarten und Tee trinken. Gegen die unangenehmen Symptome kann man aber etwas tun.
Gegen die Erkältung an sich ist kein Kraut gewachsen. Wer Schnupfen, Husten oder Halsweh trotzdem lindern will, muss nicht gleich zu einem teuren Komplexpräparat greifen, erläutert die Apothekerkammer Hessen. Symptome und Gegenmittel im Überblick.
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Schnupfen
Ist die Nase zu, kann man mit abschwellenden Nasensprays wieder durchatmen. Sie belüften auch die Gehörgänge. Zu lange sollte man sie aber nicht verwenden. Sonst tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Patienten mit Herzerkrankung müssen etwas aufpassen – manche Sprays können sich auf den Blutdruck auswirken. Alternativ verschafft auch ein Tropfen hypertone Kochsalzlösung etwas Linderung.
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Halsschmerzen
Gegen Halsweh gibt es Lutschtabletten oder Sprays, die den Rachenraum kurzzeitig oberflächlich betäuben. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) rät in ihrer Patienteninformation „Halsschmerzen“ bei starken Beschwerden aber eher zu Schmerzmitteln mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol. Sie wirken demnach besser, wenn man sie in den betroffenen Tagen regelmäßig einnimmt und nicht nur ab und zu. Salbeibonbons befeuchten zusätzlich den Hals. Ein bewährtes Hausmittel ist den Allgemeinärzten zufolge, mit Salzwasser zu gurgeln. Dazu 1/4 Teelöffel Kochsalz in einem Glas Wasser auflösen.
Husten
Erkältungshusten klingt in der Regel auch ohne Medikamente nach zwei bis drei Wochen wieder ab, erläutert die DEGAM in ihrem Patientenratgeber „Was hilft bei Erkältungshusten?“. Ein kleiner lindernder Effekt ist demnach für Präparate mit Myrtol, Thymian und Efeu oder Thymian und Primelwurzel nachgewiesen. Ein Hustenstiller sollte den Apothekern zufolge – wenn überhaupt – nur nachts bei sehr quälendem Husten zum Einsatz kommen.
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Fieber
Auch gegen Fieber gibt es frei verkäufliche Medikamente. Sie enthalten zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen. Der DEGAM zufolge muss leichtes bis mäßiges Fieber allerdings nicht unbedingt medikamentös gesenkt werden, solange der Patient nicht noch andere schwere Erkrankungen hat. Ein bewährtes Hausmittel gegen Fieber sind demnach Wadenwickel. Mit fiebersenkenden Mittel geht eine erhöhte Körpertemperatur schnell wieder herunter. Sinnvoll und notwendig ist das aber nicht immer, erläutert die „Apotheken Umschau“ (Ausgabe B12/2017).
Fieber zwingt den Erkrankten ins Bett – und das zu Recht. Unterdrücken Betroffene es, fühlen sie sich womöglich fitter, als sie sind. Das kann gefährlich werden, warnen die Apotheker. Wer sich mit einem Infekt übernimmt, riskiert eine Herzmuskelentzündung.
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Steigt das Fieber allerdings auf 40 Grad, bleibt es mehr als drei Tage oder kommt ein starkes Krankheitsgefühl hinzu, sollte der Betroffene schnell zum Arzt gehen. Bei chronisch Kranken kann hohes Fieber den Kreislauf belasten. Eventuell ist es bei ihnen sinnvoll, Fieber schon ab 38,5 Grad zu senken. Das gilt auch für Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen.