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„Alkalisches Wasser“

Das Regenerations-Geheimnis von LeBron James

Basketball-Star LeBron James trinkt aus einer Flasche Wasser
Basketballer LeBron James schwört angeblich auf alkalisches Wasser für eine verbesserte Regeneration Foto: Getty Images
Laura Pomer

14. Oktober 2020, 15:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Er hat die Los Angeles Lakers zum 17. NBA-Titel geführt: Basketball-Legende LeBron James, der mit seinen 35 Jahren – ein im Leistungssport fortgeschrittenes Alter – alles zeigt außer Verschleißerscheinungen. So fit bleibt man nicht ohne gezieltes Training. Außerdem schwört der Ausnahmeathlet offenbar auf alkalisches Wasser zum Regenerieren. Aber was genau ist eigentlich alkalisches Wasser, und kann es einen wirklich zu Superman machen? FITBOOK hat sich darüber schlau gemacht.

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Alkalisches Wasser ist basisches Wasser. Neutrales Trinkwasser liegt auf der pH-Wert-Skala im Bereich zwischen 7 und 8. Alles darunter wäre sauer, Wasser mit einem höheren pH-Wert gilt als basisch/alkalisch.

Was bringt es, basische Lebensmittel zu konsumieren?

Wer gezielt Basisches zu sich nimmt, tut das im Zweifelsfall, um einer drohenden Übersäuerung entgegenzuwirken. Aber ob der Körper wirklich übersäuern kann – darüber sind sich Wissenschaftler noch immer nicht ganz einig. FITBOOK hat das Thema Übersäuerung bereits mit verschiedenen Experten diskutiert. Anhänger glauben, dass alkalisches Wasser auch bspw. säurebedingte Magenbeschwerden lindern kann und dem Körper zudem beim Entgiften hilft.

Zu den Fans gehört auch LeBron James. Nach jedem Spiel soll der Basketball-Star zu alkalischem Wasser greifen, um seinem Körper dadurch die Regeneration zu erleichtern. Gerade jetzt, im Zusammenhang mit seiner gewohnt starken Leistung beim NBA-Finale 2020, berichten zahlreiche Medien über den vermeintlichen Zaubertrank.

Auch interessant: Muss man wirklich 2 Liter Wasser pro Tag trinken?

Die NBA und alkalisches Wasser

James‘ basische Routine ist selbst beim Mediziner-Netzwerk „Premier Health“ auf Interesse gestoßen – und das bereits vor zwei Jahren. Der dort tätige Physiologe Josh Garner beruft sich in einer entsprechenden Veröffentlichung auf Studien, in denen gezeigt worden sein soll, dass das Trinken von alkalischem Wasser die Blutviskosität erhöhen kann. „Dadurch wird das Herz-Kreislauf-System entlastet, was die Regeneration nach dem Training unterstützen kann“, so der Experte. Jedoch müsse man sehr große Mengen davon aufnehmen, um wirklich einen messbaren Effekt erzielen zu können.

Wirksamkeit ist nicht bewiesen

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop sieht das Thema kritisch. Seines Wissens gebe es keine Belege dafür, dass basisches Wasser oder andere Lebensmittel „auch nur einen Hauch von Nutzen für die Gesundheit bringen“. Dass NBA-Spieler häufig medienwirksam von alkalischem Wasser schwärmen, erklärt sich Knop ganz einfach mit Marketingmaßnahmen der Hersteller.

Auch die US-Experten von „Premier Health“ schließen nicht aus, dass es sich bei etwaigen Wunderwirkungen allenfalls um Placebo-Effekte handelt. Garner würde den Vorsatz, viel alkalisches Wasser zu trinken, nicht kritisieren. Wasser zu trinken – ob nun basisches oder nicht – sei auf jeden Fall sinnvoll.

Eine weitere positive Begleiterscheinung dessen, dass alkalisches Wasser bei der NBA in aller Munde ist: Dadurch verschiebt sich der Fokus von industriell hergestellten Sportlerdrinks in Richtung Wasser. Sollte es also reines Marketing sein, dann wenigstens ohne zugesetzte Süßungsmittel und andere Stoffe.

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Alkalisches Wasser selbst herstellen

Abschließend kann man wohl sagen: Es ist zumindest möglich, dass es etwas bringt, alkalisches Wasser zu trinken. In eine Marketingfalle tappen, braucht deshalb aber keiner. Zwar gibt es Hersteller von alkalischem Wasser, man kann es aber auch ganz einfach und kostenarm selbst herstellen. Es genügt, Trinkwasser für etwa fünf Minuten abzukochen, um seinen pH-Wert ausreichend zu erhöhen. Den gleichen Effekt erzielen Sie durch die Zugabe kleinster Mengen an Natron.

Das sollten Sie aber keinesfalls ständig tun. Der Hamburger Ernährungsmediziner Dr. med. Matthias Riedl jedenfalls rät davon ab. „Zu viel basisches Wasser könnte Kalkablagerungen begünstigen“, sagt er im Gespräch mit FITBOOK. Viel besser sei ohnehin eine gemüsereiche Ernährung, um im basischen Bereich zu bleiben. Dahingegen bspw. Fleisch und Brot – also Lebensmittel, die sauer verstoffwechselt werden – bitte nur in Maßen genießen.

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