2. Oktober 2023, 20:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es geht um die Wurst! Genauer gesagt um Mortadella, Lyoner und Schinkenwurst. 19 Aufschnitte haben die Warentester unter die Lupe genommen, Geschmackstest inklusive. Welche Wurst überzeugt?
Lyoner, Schinkenwurst, Mortadella, Fleischwurst: Wurst-Aufschnitt für die Stulle trägt verschiedene Namen – die „Stiftung Warentest“ hat 19 Produkte untersucht. Und zwar nicht nur auf die Fleischqualität hin. Es ging auch um die naheliegendste Frage: Wie schmeckt’s denn?
Übersicht
Wurst-Aufschnitt bei „Stiftung Warentest“ – Die besten Produkte
Die leckerste Wurst ist nach dem Urteil der Warentester („test“-Ausgabe 10/2023) die „Schinken Spicker Mortadella“ von Rügenwalder. Mit der Note 2,0 ist dieses Produkt auch insgesamt der Testsieger. Die Testerinnen und Tester beschreiben den Geschmack als würzig und aromatisch, nach Muskat, Nelke und Piment.
Wer leckeren Geschmack für wenig Geld will, kann bei diesen beiden Eigenmarken-Produkten fündig werden: Die „Gut & Günstig Delikatess Schinkenwurst“ (Edeka) und die „Hofmaier Schinkenwurst Spitzenqualität“ (Netto) liegen jeweils mit der Gesamtnote 2,3 nur knapp hinter dem Testsieger. Sie kosten pro 100 Gramm nur etwa 50 Cent.
Bei der Fleischwurst am Stück hingegen ist in Sachen Geschmack Luft nach oben. Die Testerinnen und Tester bemängeln, dass die drei Produkte im Test deutlich nach Salz oder leicht nach Geflügelfett schmeckten – oder gar nach beidem.
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Die Hälfte überzeugt in Sachen Fleischqualität
Doch wenn’s um die Wurst geht, geht’s natürlich um mehr als um den Geschmack. Die Warentester haben auch untersucht, wie viel Muskelfleisch in den Produkten steckt – ein Indikator für die Fleischqualität. Neun Produkte können hier überzeugen. Bei zehn Produkten haben die Warentester allerdings den Verdacht, dass knorpelreiches Fleisch zum Einsatz kommt. Das gab Punktabzug.
In zwei Produkten fanden die Warentester sogar Hinweise auf Separatorenfleisch. Das sind Fleischreste, die maschinell vom Knochen abgelöst werden und als minderwertig gelten. Sind sie in Produkten enthalten, müssen die Hersteller das kennzeichnen. Bei den beiden Produkten ist das nicht der Fall.
Aus gesundheitlichen Gründen Wurst besser nur in Maßen essen
So lecker Wurst auch ist: Verzehren sollte man sie nur in Maßen. Zum einen aus ökologischen Gründen, denn die Fleischproduktion belastet Böden, Gewässer und Klima. Vom Tierwohl mal ganz abgesehen.
Aber auch gesundheitlich spricht vielen gegen Wurst: In vielen Produkten ist der Fett- und Salzgehalt hoch. Der Körper braucht nur ca. zwei Gramm Salz täglich, um den Verlust auszugleichen. Die Deutschen nehmen jedoch ca. 8 bis 10 Gramm Salz zu sich. Ein erhöhter Salzkonsum kann der Gesundheit schaden, und etwa Bluthochdruck begünstigen, die Nieren in ihrer Filterfunktion beeinträchtigen und zu einem Kaliummangel führen.
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Diplom-Ökotrophologin Beke Enderstein erklärte bereits in einem anderen Beitrag von FITBOOK: „Viele Wurstwaren wie Bockwürstchen, Salami oder Wiener Würstchen werden mit Nitritpökelsalz behandelt. Weitere Fleischprodukte wie geräucherter Schinken, Kassler, Speck oder Kochschinken enthalten ebenfalls nitrathaltiges Salz.“ Dieses Pökelsalz sei gesundheitsschädlich, da sich aus dem Nitrit krebserregende Nitrosamine bilden können.
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Rotes bzw. verarbeitetes Fleisch wie Wurst steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko, wie u.a. Forscher der Harvard Universität herausfanden.1
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Quellen
- 1. Bellavia, A., Stilling, F., Wolk, A. (2016). High red meat intake and all-cause cardiovascular and cancer mortality: is the risk modified by fruit and vegetable intake? The American journal of clinical nutrition.
Mit Material von dpa