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Auffrischungsimpfung

Ab wann gelten „Johnson & Johnson“-Geimpfte als geboostert?

Beim „Johnson & Johnson“-Impfstoff gibt es Verwirrung, wann man als geboostert gilt
Beim „Johnson & Johnson“-Impfstoff gibt es Verwirrung darüber, ab wann man als geboostert gilt Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

14. Januar 2022, 18:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seitdem man weiß, dass die Corona-Impfungen gegen die neue Omikron-Variante weniger effektiv sind, gelten Booster-Impfungen als besonders wichtig. Doch ab wann kann man nach einer „Johnson & Johnson“-Impfung boostern?

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Die Omikron-Variante ist besonders leicht übertragbar und verbreitet sich dadurch rasend schnell. Leider wirken die bisherigen Impfstoffe nicht so gut gegen diese Mutation wie beispielsweise gegen die Delta-Variante. Deswegen gilt eine Booster-Impfung (Auffrischungsimpfung) derzeit als besonders wichtig. Denn wer etwa eine dritte Corona-Impfung erhält, der entwickelt mehr Antikörper und macht so das Immunsystem widerstandsfähiger gegen einen Impfdurchbruch. Doch wie und wann sollte man nach einer „Johnson & Johnson“-Impfung boostern? Schließlich erhielten Geimpfte bei diesem Impfstoff nur eine Dosis und galten dann schon als vollständig gegen Corona grundimmunisiert.

Wann sollte ich mich boostern lassen mit dem „Johnson & Johnson“-Vakzin?

Laut einer aktuellen Veröffentlichung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sollten „Johnson & Johnson“-Geimpfte nach mindestens zwei Monaten eine Auffrischungsimpfung mit dem gleichen Präparat erhalten.1 Denn bisherige Daten zeigen, dass es zu einer Zunahme von Antikörpern bei Erwachsenen kommt, wenn nach mindestens zwei Monaten der Booster erfolgt.

Wie die EMA weiter erklärt, gebe es bislang keine Berichte über Nebenwirkungen durch diese Booster-Impfung wie etwa die sehr seltenen Fälle von Thrombosen. Dennoch werde man weiterhin Daten zur Wirkung und Sicherheit des Impfstoffs sammeln und prüfen.

Auch interessant: EMA gibt Booster-Empfehlung für „Johnson & Johnson“-Impfstoff

„Johnson & Johnson“-Impfstoff auch als Booster bei mRNA-Impfstoffen geeignet

Bislang galt die Empfehlung, dass Geimpfte sich am besten mit einem mRNA-Impfstoff boostern lassen sollten, also mit BioNTech oder mit Moderna. Doch nun erklärt die Europäische Arzneimittelagentur, dass auch der „Johnson & Johnson“-Impfstoff als Auffrischung nach einer Impfung mit Präparaten von BioNTech und Moderna verwendet werden könne.

Jedoch empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) ausschließlich mRNA-Impfstoffe als Booster, bei unter-30-Jährigen sogar nur mit BioNTech.2

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Ist ein mRNA-Impfstoff besser als zweite Impfung geeignet?

Aufgrund der Stiko-Empfehlung stellt sich in Deutschland derzeit nicht diese Frage nicht, da ausschließlich mit BioNTech und Moderna geboostert wird, auch wenn man eine „Johnson & Johnson“-Impfung erhalten hat. Das wird dadurch begründet, dass die Schutzwirkung nach nur einer „Johnson & Johnson“-Impfung geringer ist als bei den anderen Präparaten. Zudem nimmt die Anzahl der Antikörper bei Johnson & Johnson schneller ab.

Wie eine Studie der Universität von Kalifornien unter US-Veteranen herausfand, sank die Impfstoffwirksamkeit beim „Johnson & Johnson“-Präparat innerhalb von sechs Monaten von 86,4 Prozent auf nur noch 13,1 Prozent ab.3 Beim BioNTech-Präparat sank die Wirksamkeit von 86,9 Prozent auf 43,3 Prozent ab und bei Moderna von 89,2 auf 58 Prozent. Die Ergebnisse legen also nahe, dass eine Booster-Impfung mit einem der mRNA-Impfstoffe einen länger anhaltenden Schutz vor dem Coronavirus bieten.

Auch interessant: In Bezug auf die Delta-Variante ist Moderna der bessere Booster-Impfstoff

Wann gelte ich als geboostert nach der „Johnson & Johnson“-Impfung?

Obwohl man bereits mit nur einer Impfdosis des „Johnson & Johnson“-Vakzins als vollständig geimpft gilt, ist die Schutzwirkung etwas geringer und nimmt schneller ab als bei anderen Impfstoffen. Aus diesem Grund empfiehlt die Stiko, diese Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff zu optimieren.4 Frühestens vier Wochen nach der „Johnson & Johnson“-Impfung sollte man eine zweite Impfdosis von Moderna oder BioNTech erhalten. Allerdings handelt es sich dabei aber nicht um die eigentliche Booster-Impfung, die einer dritten Impfung bei zweifach Geimpften gleichkommt.

Wer also eine Dosis des „Johnson & Johnson“-Präparats erhalten hat und nach ein paar Wochen oder Monaten eine zweite Corona-Impfung mit einem der mRNA-Impfstoffe bekam, der benötigt weiterhin eine Booster-Impfung. Die Stiko empfiehlt hierzu, dass die Auffrischungsimpfung bei allen Erwachsenen über 18 Jahren im Abstand von mindestens drei Monaten zur zweiten Impfung erfolgen sollte.5 Als Impfstoff kommt dann in Deutschland Moderna oder BioNTech infrage.

Auch interessant: Stiko empfiehlt 2. Impfung – was „Johnson & Johnson“-Geimpfte jetzt wissen sollten

Technische Probleme mit Impfzertifikat

Sowohl bei „Johnson & Johnson“-Geimpften als auch bei Genesenen tritt immer häufiger das Problem eines ungültigen Zertifikats auf. Also bei Personen, die für ihre Grundimmunisierung zunächst nur eine Impfung brauchten. Bei beiden Gruppen zeigt das Impfzertifikat nach erhaltender Auffrischung in der CovPass- und Corona-Warn-App den Status geboostert nicht an. Ein Problem, das vor allem bezüglich Testbefreiung bei 2G+ für Chaos, Verwirrung und Unmut sorgt. Das Bundesministerium für Gesundheit bestätigte auf Nachfrage von FITBOOK die technischen Schwierigkeiten und erklärte, das an einer Lösung gearbeitet werde.

Fazit

Es ist ein wenig verwirrend, da man eigentlich nach bereits einer „Johnson & Johnson“-Impfung als vollständig geimpft gilt. Daher könnte man meinen, dass die zweite Corona-Impfung dann der Booster wäre – das ist jedoch nicht der Fall. Weil die Schutzwirkung bei dem „Johnson & Johnson“-Vakzin im Vergleich zu den anderen Impfstoffen relativ gering ist, gilt die zweite Impfdosis (unabhängig vom Impfstoff) als eine Optimierung des Impfschutzes. Erst eine dritte Impfung im Abstand von den üblichen fünf bis sechs Monaten zur zweiten Impfung gilt als die wichtige Booster-Impfung, die nun insbesondere vor der Omikron-Variante besseren Schutz bieten soll.

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Quellen

Themen Coronavirus
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