16. Dezember 2019, 18:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Verschlucken von dem in E-Zigaretten-Liquids enthaltenen Nikotin kann tödliche Folgen haben. Gesundheitsexperten fordern einen kindersicheren Verschluss der E-Zigaretten-Flüssigkeit, um Vergiftungen vorzubeugen.
Nach Hunderten Notrufen wegen Vergiftung durch sogenannte Liquids von E-Zigaretten mahnen Experten eine kindersichere Aufbewahrung an. In Deutschland habe es von Januar 2015 bis Februar 2019 851 Vergiftungen oder entsprechende Verdachtsfälle im Zusammenhang mit E-Zigaretten gegeben.
In 82 Prozent der Fälle hatten Menschen versehentlich Liquids verschluckt, häufig seien Kleinkinder betroffen, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unter Verweis auf eine Studie zu Anfragen an Giftinformationszentren mit.
Nikotinvergiftung
Das in den meisten Liquids enthaltene Nikotin könne schon in geringen Mengen zu deutlichen Beschwerden wie starkem Erbrechen führen, schreibt das Bundesinstitut. „Bei der Aufnahme größerer Mengen von Nikotin kann es zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen kommen.“ Liquids sollten daher immer in dafür geeigneten, etikettierten Behältnissen mit kindergesichertem Verschluss aufbewahrt werden, mahnte das BfR.
Es gab laut BfR auch einen kleineren Anteil (acht Prozent) von Notrufen, der auf das Dampfen von E-Zigaretten zurückzuführen war. Eine detaillierte Auswertung von 11 solcher Fälle zeigt: Grund für den Notruf waren hierbei meist leichte Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel, wie das BfR auf Nachfrage mitteilte. Es gab keine Auskunft darüber, ob es sich in diesen Fällen um selbst gemischte Liquids gehandelt hatte.
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Tödliche E-Zigaretten
Mögliche Gesundheitsschäden durch E-Zigaretten werden nicht zuletzt wegen der mysteriösen Lungenerkrankungen in den USA besonders beobachtet. Dort sind laut US-Gesundheitsbehörde CDC 52 Menschen nach dem Gebrauch von E-Zigaretten gestorben, 2409 wurden im Krankenhaus behandelt. Als Ursache wird ein aus Vitamin E gewonnenes Öl vermutet. Vergleichbare Fälle mit schweren Atembeschwerden oder Lungenschäden seien dem BfR in Deutschland bislang nicht berichtet worden, hieß es.