4. Mai 2020, 17:12 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Schon moderater Alkoholkonsum kann zu Herz-Kreislauferkrankungen führen und die Lebenserwartung verkürzen – so das Ergebnis einer britischen Studie. Gleichzeitig wird komplette Abstinenz auch nicht empfohlen.
Eine gemeinsame Studie der Universität von Cambridge und der britischen Herzstiftung (BHF) thematisiert die Auswirkungen von Alkoholkonsum auf die Gesundheit. Die Ergebnisse sind im Medizinblatt „The Lancett“ nachzulesen. Es kam heraus, dass bereits geringfügige Abweichungen von den offiziell empfohlenen Höchstmengen ein höheres Risiko auf Schlaganfall, Herzversagen und weitere lebensbedrohlichen Erkrankungen haben. Ein Zuviel an Alkohol soll das Leben demnach um bis zu fünf Jahre verkürzen können.
An der Studie haben rund 600.000 Teilnehmern aus 19 Ländern teilgenommen. Bei denjenigen von ihnen, die 100 Gramm reinen Alkohol (12,5 Einheiten) pro Woche nicht überschritten, konnte das geringste Risiko auf Herz-Kreislauferkrankungen festgestellt werden. Alles oberhalb dieser Höchstmenge konnten die Forscher mit schwerwiegenden Folgen assoziieren. Schon bei 18 Einheiten pro Woche könnte sie das bereits vier bis fünf Lebensjahre kosten.
Neue Richtlinien seit 2016
Erst 2016 wurden die offiziellen Alkoholrichtlinien für Männer und Frauen durch die britische Regierung auf 14 Einheiten Alkohol pro Woche heruntergesetzt. Zur Einordnung: Eine Einheit entspricht etwa 91 ml Wein (mit 11% Alkoholgehalt) – also etwa einem halben Glas, 200 ml Bier oder einem 25-Milliliter-Shot Schnaps (mit 40% Alkoholgehalt). Auf sieben Tage gerechnet, wären das ungefähr eineinhalb Flaschen Wein oder knapp 2,8 Liter Bier.
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Die Menge macht das Gift
Dem Alkohol gänzlich abzuschwören, scheint auch keine Lösung zu sein. Wie Dr. Angela Wood, Uni-Forscherin und einer der Studienverantwortlichen, erklärt, könne der gemäßigte Konsum dabei helfen, „länger zu leben und das Risiko auf verschiedene Herz-Kreislauf-Konditionen verringern.“ Hierfür sei entscheidend, eine gesunde Balance zu halten. Oder, wie es Ernährungsberaterin Victoria Taylor von der BHF auf den Punkt bringt: „Man sollte immer bedenken, dass Alkoholrichtlinien als Obergrenze zu deuten sind und versuchen, unterhalb dieser Schwelle zu trinken.“