1. September 2023, 13:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nach oft stundenlanger Arbeit und Meetings vor den Bildschirmen ist regelmäßige Bewegung ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Zumindest sollte das so sein. Zur effektivsten und gleichzeitig auch unkompliziertesten Sportart gehört das Joggen. Schließlich benötigt man im Optimalfall nur entsprechende Kleidung und Laufschuhe. Wie schnell jeder Einzelne im internationalen Vergleich dabei wirklich unterwegs ist, enthüllt jetzt das soziale Lauf-Netzwerk „Strava“.
Sich mit anderen zu vergleichen, ist im Regelfall kein guter Ratgeber. Sei es in Sachen Karriere, Geld oder Familie. Schließlich gelten meist für jeden individuell andere Umstände und Gegebenheiten, andere Ziele und Träume. Im Sport hingegen kann Konkurrenz auch oft leistungsfördernd wirken – ganz egal ob bei Teamsportarten oder im Kampf gegen die Uhr! Denn dann fällt es manchmal leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden und nochmal ein paar Prozentpunkte mehr herauszuholen. Jogger können etwa messen, wie schnell sie laufen – und jetzt auch herausfinden, wo sie im Vergleich zum internationalen Schnitt stehen. Die entsprechenden Vergleichswerte liefert eine Strava-Analyse.
Übersicht
Wie schnell sind Jogger?
Beim Joggen läuft die Zeit oft mit. Wenn nicht auf dem Display, dann doch im Regelfall bei den allermeisten Menschen im Kopf. Schließlich fragen wir uns am Ende des Tages dann doch, wie schnell und wie fit wir in diesem Zusammenhang wirklich sind. Und besonders über eine Strecke von fünf Kilometern lässt sich ganz gut der eigene Fitnesszustand ableiten. Eine Distanz, die für Profisportler ohnehin kein Problem darstellt und auch für Hobby-Athleten keine Herausforderung ist. Aber: Auch Einsteiger, weniger fitte Menschen oder gar untrainierte Sportmuffel können diese Strecke mit Willen und Disziplin realistisch bewältigen. Und gegebenenfalls im Vorfeld darauf hintrainieren.
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Weit weg vom Weltrekord
Hilfreich ist es, wenn man eine ungefähre Laufzeit bzw. Laufgeschwindigkeit als Richtwert vor Augen hat. Laut „Strava“, einem Tracking-Netzwerk verschiedener sportlicher Aktivitäten von Schwimmen über Radfahren bis hin zu Laufen, lag das weltweit durchschnittliche Tempo zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. Juli 2023 bei 6 min/km. Das berichtete jetzt das britische Sportmagazin „Runner’s World“. Im Schnitt würde man also für 5 Kilometer etwa 30 Minuten bzw. für 10 Kilometer rund 60 Minuten brauchen. Ausgewertet wurden alle Uploads in eben diesem Zeitraum. Männer sind dabei im Durchschnitt mit 6:14 min/km etwas schneller als Frauen, die auf 7:01 min/km kommen.
Zum Vergleich: Die aktuellen Weltrekorde über 5.000 Meter und 10.000 Meter bei den Männern liegen bei 12:35 bzw. 26:11 Minuten. Die beiden Bestmarken hält momentan der Langstreckenläufer und mehrfache Weltmeister Joshua Cheptegei (Uganda). Bei den Frauen ist die Mittel- und Langstreckenläuferin Faith Kipyegon (Kenia, zweimalige Olympiasiegerin und Doppel-Weltmeisterin) mit 14:05 Minuten die aktuell schnellste Läuferin der Welt über 5.000 Meter. Über 10.000 Meter ist die äthiopische Weltmeister-Leichtathletin Letensebet Gidey mit 29:01 Minuten bis heute nicht zu schlagen.
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Von der oberen Hälfte bis zu den Top-Athleten
Doch kommen wir zurück zu den für jeden realistischen 5.000 Metern. Hierzu liefert die Website „RunRepeat“ anhand von 35 Millionen Ergebnissen (Männer und Frauen gesamt) bei über 28.000 Läufen im Zeitraum der letzten 20 Jahre folgende Ergebnisse: Um als überdurchschnittlicher 5-Kilometer-Läufer zu gelten, sollte man unter 35 Minuten bleiben. Schafft man die Distanz sogar unter 30 Minuten, gehört man zu den besten 30 Prozent.
Nur zehn Prozent aller Laufteilnehmer überqueren sogar in weniger als 25 Minuten die oft imaginäre Ziellinie. Die absolut Besten der Welt stoppen bei maximal 18:40 Minuten, das sind gerade einmal ein Prozent auf diesem Planeten.
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Richtwerte für Männer
Bezogen auf das Geschlecht gibt es Unterschiede. Um zur Hälfte der etwas schnelleren Läufer zu gehören, muss die Uhr gemäß den Angaben von „RunRepeat“ bei den Männern bei höchstens 31:28 Minuten stoppen. Besonders ausdauernde oder allgemein fitte Jogger bleiben bei 30 Minuten und sind damit schneller als 65 Prozent der Lauf-Konkurrenz.
Nur zehn Prozent aller männlichen Läufer unterbieten sogar 23 Minuten. Die Elite, also absolute Ausnahmefälle, schlägt 17:30 Minuten.
Richtwerte für Frauen
Auch für die Frauen sind die „RunRepeat“-Daten aussagekräftig. Sind Sie flinker als 37:28 Minuten, gehören Sie zu den oberen 50 Prozent. Jede Läuferin über 5.000 Meter, die innerhalb von 30 Minuten bleibt, ist schneller als 70 Prozent des Feldes.
Um zu den schnellsten zehn Prozent auf der Welt zu gehören, darf die Marke von 28 Minuten nicht überschritten werden. 21:39 Minuten knacken nur ein Prozent aller Frauen und sind damit auch hier die absolute Ausnahme.
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Fazit: Hauptsache Bewegung!
Unterm Strich bleibt es aber selbstverständlich dabei, dass der Spaß im Vordergrund stehen sollte. Die Zeiten dienen lediglich als Marker, um einen ungefähren Vergleich zu haben. Vielmehr sollte, vor allem zu Beginn, die sportliche Aktivität Hauptgrund genug sein. Ganz egal, wie lange und wie viele Kilometer. Schließlich schaffen Bewegung und Auspowern in erster Linie einen klaren Kopf. Kommt dann auch noch bewusste Ernährung dazu, wirken sich regelmäßige Läufe auch positiv auf die Figur aus. Übrigens: Setzt man sich in Sachen Zeit und Distanz zunächst kleine Etappenziele und erfüllt diese auch noch, steigt ganz schnell die Motivation.