12. Januar 2024, 18:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
An jedem Ort der Welt trainieren können und trotzdem im eigenen Wohnzimmer bleiben: Das „World’s smallest Gym“ soll es möglich machen. FITBOOK-Redakteurin Sophie Brünke testete das VR-Headset Quest 3 von Meta. Wie sie sich geschlagen hat, was mit der Quest 3 laut einer Meta-Mitarbeiterin möglich ist – und was nicht – erfahren Sie hier.
Im Puma-Store bei den hackeschen Höfen in Berlin drängen sich neugierige Gäste. Und das um eine gerade mal vier Quadratmeter kleine Fläche. Der Grund? Es handelt sich um das „kleinste Fitnessstudio der Welt“. Doch der geringe Platz solle trotzdem „unbegrenzte Workout-Möglichkeiten“ bieten – so zumindest Gastgeber Meta, der an diesem Abend sein neues Mixed-Reality-VR-Headset Quest 3 vorstellte. FITBOOK-Redakteurin Sophie Brünke war vor Ort und hat getestet, wie sich ein Workout mit der Quest 3 anfühlt.
Übersicht
Was ist eigentlich ein Mixed-Reality-VR-Headset?
Ein VR-Headset ist eine Art Bildschirm, den Nutzer am Kopf mittels eines Gurtes befestigen können. Zusätzlich sind Kopfhörer verbaut sowie Sensoren, welche die Bewegungen des Schädels erfassen. Beim Quest 3 können zudem Controller in jeder Hand zur Eingabe genutzt werden.
Befindet sich der Nutzer in einer „Mixed Reality“, sieht er durch die Brille, was um ihn herum passiert. Steht also z. B. ein Fitnesstrainer vor Ihnen, können Sie ihn trotz des Headsets sehen. Zusätzlich sehen Sie jedoch auch eine Benutzeroberfläche wie am Computer oder einer Konsole.
Anders bei der „Virtual Reality“: Hierbei tauchen Sie vollständig in eine Simulation ein und können Ihre echte Umgebung nicht mehr visuell wahrnehmen.
Genutzt werden kann es auf unterschiedlichem Wege: Im FITBOOK-Sinne wäre es etwa, beim Kochen gleichzeitig ein Tutorial für das Rezept anschauen zu können – oder ein Workout zu absolvieren. Genau das hat Redakteurin Sophie Brünke gemacht.
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Erfahrungsbericht: So fühlt sich das Training mit dem VR-Headset an
„Es war seltsam, aber hat Spaß gemacht!“
„Bevor ich selbst ein Workout mit dem VR-Headset ausprobieren konnte, beobachtete ich meine Vorgänger interessiert. Komisch sieht es schon aus, wenn jemand auf vier Quadratmetern steht, ein weißes Taucherbrillen-artiges Gerät am Kopf trägt und nach Dingen greift oder schlägt, die nur er selbst in dem Moment sehen kann.Ich wurde aufgeregt, als ich an der Reihe war. Zuerst erklärte mir eine Mitarbeiterin, wie ich die Quest 3 bequem am Kopf befestige. Sie dürfe sich nicht schwer im Gesicht anfühlen. Außerdem gab sie mir zwei Controller für die Hände. Da ich selbst Mitglied in einem Berliner Boxverein bin, entschied ich mich natürlich für ein Box-Training. Das kann ich am besten mit einer realen Box-Einheit vergleichen.
Womit ich nicht gerechnet habe: Die Bedienung war recht intuitiv – trotzdem war ich über die Tipps der Mitarbeiterin froh. Mein Training startete auf einer schönen Dachterrasse – ich hätte es aber genauso gut an einem virtuellen Strand oder Boxstudio stattfinden lassen können.
Allein musste ich übrigens nicht trainieren, ich war von einigen gut gelaunten Avataren umgeben – eine ungewohnte Angelegenheit. Die Stimme meiner „Trainerin“ erklärte jede Übung ausführlich. Zu Beginn flogen Kugeln in zwei unterschiedlichen Farben auf mich zu, die ich mit geraden Schlägen treffen sollte. Kurze Zeit später waren Kugeln dabei, die seitlich markiert waren – für Hakenschläge.
Im Laufe der Trainingseinheit erhöhte sich das Tempo und die Schlagkombinationen wurden vielfältiger, am Ende war mir richtig warm. Ob es mich nach längerer Zeit richtig ins Schwitzen bringen würde, bleibt für mich – zumindest bei diesem Workout – jedoch fraglich. Denn gegen die Luft zu boxen, trainiert für mich eher die Reaktionsfähigkeit. Der Kraftaufwand, den man am Sandsack oder beim Sparring aufbringen muss, entfällt.
Insgesamt war ich jedoch positiv von den Möglichkeiten und der realistischen Darstellung beeindruckt. Es hat mich definitiv neugierig auf weitere Workouts gemacht, ein Body-Weight-Training, bei dem ich jederzeit die richtige Ausführung gezeigt bekäme, stelle ich mir zum Beispiel hilfreich vor.“– Sophie Brünke, Redakteurin bei FITBOOK
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Meta-Mitarbeiterin erklärt, wofür die Quest 3 besonders gut geeignet ist – und wofür nicht
Nach dem Selbsttest kam ich mit Judith Hülshoff von Meta ins Gespräch. Was mich besonders interessiert hat: Wie schnell kann ich bei einem virtuellen Workout eigentlich etwas falsch machen bzw. kann das VR-Headset meine Ausführungen kontrollieren? Hülfshoff erklärte mir, dass ich eine Demo gespielt habe. Würde man aber ein Workout in einer der Apps der Quest 3 absolvieren, müsste man ein Intro machen. „Du würdest – genau wie es im Fitnessstudio auch ist – erstmal alle Schritte erklärt bekommen.“ Durch das Hand- und Body-Tracking wird dann gecheckt, ob die Ausführungen korrekt sind. Erst dann könne man mit dem richtigen Training beginnen.
Wofür das VR-Headset laut Hülshoff allerdings nicht geeignet ist, ist Training mit Gewichten. In der Regel seien die Einheiten auf Bodyweight-Übungen ausgelegt.
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Neugierig geworden? In Berlin können Sie das VR-Headset kostenlos testen
Wer selbst einmal in das kleinste Fitnessstudio der Welt abtauchen will, kann das vom 12. Januar bis zum dritten Februar in Berlin tun: In insgesamt drei Stores von Puma (in den Hackeschen Höfen, der East Side Mall und der Mall of Berlin) können Interessierte die neue Trainingsart testen. Zur Auswahl stehen das Rhythmusspiel „OhShape“ sowie „Rezzil“, bei welchem Sportarten wie Boxen, Football und Fußball simuliert werden. Auch ein klassisches Training ist mit der Quest 3 möglich, etwa mit HIIT-Einheiten und Zumba.