24. Mai 2023, 15:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer jeden Tag einen Apfel isst, schützt sich vor Gebrechlichkeit, sagen Harvard-Forscher. Denn Äpfel enthalten eine Substanz, die das Risiko für altersbedingte Knochenbrüche, Krankenhausaufenthalte und Co. maßgeblich reduzieren.
Das englische Sprichwort „An apple a day keeps the Doctor away“ (dt.: jeden Tag einen Apfel hält den Doktor fern) beweist erneut seinen Wahrheitsgehalt, sagen Harvard-Forscher. Ihrer aktuellen Studie zufolge soll das im Apfel enthaltende Flavonol Quercetin eine zu früh eintretende Gebrechlichkeit bei älteren Menschen verhindern. Tatsächlich kann der Körper bereits mit 40 erste Anzeichen entwickeln.
Übersicht
Bis zu 15 Prozent der älteren Erwachsenen leiden an Gebrechlichkeit
Laut den beteiligten Forschern leiden ungefähr zehn bis 15 Prozent der älteren Erwachsenen unter Gebrechlichkeit. Bei den über 90-Jährigen sind es sogar 25 Prozent. Dabei handelt es sich um ein geriatrisches Syndrom, das zu einem höheren Risiko für Stürze, Brüche, Behinderungen, Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit führt und demnach die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit extrem einschränkt. Aber: Gebrechlichkeit ist kein unabwendbares Schicksal. Mit einem einzigen Apfel pro Tag lässt sich das Risiko, davon betroffen sein, überraschend stark minimieren, so das Ergebnis einer Studie, die im „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht wurde.1
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Wie das im Apfel enthaltene Quercetin vor Gebrechlichkeit schützt
Aktuelle Empfehlungen, Gebrechlichkeit vorzubeugen, konzentrieren sich vor allem auf die Proteinzufuhr. Doch scheinen ganze bestimmte Obst- und Gemüsesorten – allen voran Äpfel – ebenso erhebliche gesundheitliche Vorteile zu haben. So ergab die über zwölf Jahre laufende Studie, bei der über 1700 Frauen und Männer beteiligt waren (Durchschnittsalter 58,4 Jahre), dass sich die Gebrechlichkeit um 20 Prozent verringerte, wenn pro Tag zehn Milligram Quercetin konsumiert wurde. Das ist laut den Forschern genau die Menge, die in einem Apfel enthalten ist, heißt es in einer Mitteilung.2 Bei Quercetin handelt es sich um ein besonders wirksames Flavonol. Flavonole sind Pflanzenverbindungen, die nachweislich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und somit einen lebensverlängernden Effekt haben (FITBOOK berichtete). „Unsere Daten deuten darauf hin, dass es möglicherweise bestimmte Unterklassen von Flavonoiden gibt, die das größte Potenzial bezüglich Gebrechlichkeitsprävention haben“, fasst Studienleiterin Dr. Shivani Sahni zusammen.
Gebrechlichkeit kann bereits mit 40 Jahren beginnen
Übrigens: Quercetin ist großen Mengen ebenfalls in Brombeeren, Blaubeeren oder Grünkohl enthalten. Experten empfehlen deshalb, Quercetin-haltige Lebensmittel mit spätestens 40 Jahren bewusst in den täglichen Speiseplan einzubauen. Gebrechlichkeit betrifft nicht nur ältere Menschen. Eine Studie der Flinders University in Australien ergab, dass 45 Prozent der Menschen im Alter von 40 bis 49 Jahren, bereits eine Vorstufe von Gebrechlichkeit (Präfrailty) aufweisen.3 Dazu gehören Gleichgewichtsprobleme, fehlende Kraft in den Gliedmaßen oder schlechte Lungenfunktion – alles Symptome, die sich mit einem simplen Apfel pro Tag womöglich verhindern lassen.
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Quellen
- 1. Oei, S., Millar, C., Nguyen Lily, T. et al. (2023). Higher intake of dietary flavonols, specifically dietary quercetin, is associated with lower odds of frailty onset over 12 years of follow-up among adults in the Framingham Heart Study. American Journal of Clinical Nutrition.
- 2. Hebrew SeniorLife Hinda and Arthur Marcus Institute for Aging Research. Flavonol-rich foods like apples and blackberries can lower chances of developing frailty (aufgerufen am 24. Mai 2023)
- 3. Flinders University. ‘Pre-frailty’ from age 40 – what to look out for (aufgerufen am 24. mai 2023)