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Firma ruft Geräte in den USA zurück

Nach tödlichem Unfall von Kind – wie gefährlich sind Peloton-Laufbänder?

Unfälle mit Peloton-Laufband – wie gefährlich sind die Geräte?
Nach etlichen Unfällen mit seinen Laufbändern – darunter ein tödlicher – erleidet der US-Konzern Peloton einen Imageschaden Foto: Getty Images
Flavio Treppner

7. Mai 2021, 17:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der US-Fitnessgerätehersteller Peloton erlebte in der Corona-Pandemie seinen größten Umsatz-Boom. Die virologische Zwangsverbannung ins Home Gym ließ den Absatz seiner Bikes und Laufbänder explodieren. Nun sieht sich der Konzern jedoch mit einem riesigen Imageschaden konfrontiert, nachdem es in den USA zu einem tödlichen Unfall kam.

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Die Nachfrage nach Peloton-Geräten war 2020 extrem hoch, zweitweise gab es sogar Lieferengpässe beim hochpreisigen Peloton-Laufband. Bisher waren die Modelle Tread und Tread+ nur in den USA erhältlich. Nach einer Serie von Unfällen, die in einem Fall sogar tödlich endeten, ruft das Unternehmen nun 125.000 Geräte zurück und steht vor einem wirtschaftlichen Desaster. Dabei waren dem Hersteller die Probleme mit Peloton-Laufband nicht unbekannt.

US-Verbraucherschutzbehörde warnte vor Problemen mit dem Peloton-Laufband

Bereits im März diesen Jahres ist der Fall eines sechsjährigen Jungen bekannt geworden, der unter das Peloton-Laufband gezogen wurde und sich dabei tödlich verletzte. Darüber hinaus berichtete die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC Mitte April über 70 Fälle, bei denen es zu Verletzungen kam. In Anbetracht von Schürfwunden bis hin zu Knochenbrüchen sprach die CPSC eine „dringende Warnung“ aus.

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Peloton selbst reagierte auf die Warnungen zunächst mit Zurückweisungen. Einige Wochen später lenkte Konzernchef John Foley nun ein und sprach von einem „Fehler“. Danach stimmte der Konzern einer Rückrufaktion zu und beordert das Peloton-Laufband Tread+ zurück. Zudem ist auch das günstigere Modell Tread betroffen. Bei diesem Laufband bestünde die Gefahr, dass sich der eingebaute Bildschirm des Heimtrainers lösen und zu Verletzungen führen könnte.

„Die Entscheidung, beide Produkte zurückzurufen, war für die Mitglieder von Peloton und ihre Familien die richtige. Ich möchte klarstellen, dass Peloton mit der ersten Antwort auf die Aufforderung der Consumer Product Safety Commission, den Tread+ zurückzurufen, einen Fehler gemacht hat. Wir hätten uns von Anfang an produktiver damit beschäftigen sollen. Dafür entschuldige ich mich“, erklärt Konzernchef John Foley in einer Mitteilung.

Peloton-Kunden erhalten komplette Rückerstattung

Auf FITBOOK-Anfrage verweist die deutsche Pressestelle ebenfalls auf die Mitteilung des US-Konzerns vom 05. Mai 2021. In dieser heißt es: „Verbraucher, die eines der Laufbänder gekauft haben, sollten die Verwendung sofort einstellen und sich an Peloton wenden, um eine vollständige Rückerstattung oder ein anderes geeignetes Behelfsmittel zu erhalten (…).“ Des Weiteren werde der Verkauf und Vertrieb des 3600 Euro teuren Laufbands Tread+ eingestellt.

Infolge des Massenrückrufs brach die Peloton-Aktie zwischenzeitlich um 15 Prozent ein. Die Kosten für die Rückrufe bezifferte der Konzern für das laufende Quartal auf 165 Millionen Dollar.

Auch interessant: Home Gym – für wen es sich lohnt und worauf man achten sollte

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Peloton drohen Klagewellen

Der Einbruch des Aktienkurses ist nicht das einzige Problem des Unternehmens. Mehrere US-Anwaltskanzleien haben bereits damit begonnen, Mandanten für ein Massenverfahren zu kontaktieren. Die ersten Sammelklagen sollen bereits bei US-Gerichten eingegangen sein . Doch nicht nur betroffene Kunden sollen das Unternehmen mit Schadensersatzforderungen konfrontieren – auch Aktionäre sollen sich dem Verfahren anschließen, um Verluste durch den Kurseinbruch zu kompensieren.

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