2. April 2022, 17:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Aktuell fasten viele Christen noch bis Ostern. Zudem beginnt heute für viele Muslime der Fastenmonat Ramadan. Ob Diabetikerinnen und Diabetiker fasten sollten, hängt davon ab, an welchem Typ sie erkrankt sind.
Während für gläubige Christen die Fastenzeit allmählich dem Ende zugeht, beginnt für Muslime der alljährlich wiederkehrende Fastenmonat Ramadan. Das heißt: Von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wird weder gegessen noch getrunken. Doch wie sieht Menschen aus, die Diabetes haben? Können sie ebenfalls unbedenklich fasten?
Kann man mit Diabetes-Erkrankung fasten?
Doch was bedeutet das für Diabetiker und Diabetikerinnen, die ihren Blutzucker unter Kontrolle haben müssen? Sollten sie aus medizinischer Sicht fasten? Die Antwort hängt vom Diabetes-Typ ab. Für Betroffene von Typ-1-Diabetes sei der Ramadan nicht ratsam, so die Diätassistentin Nesrin Yavuz in der Zeitschrift „Apotheken Magazin Diabetes“ (Ausgabe 2/2022).
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Der Grund: Wer an Diabetes Typ 1 leidet, zählt zur Gruppe mit hohem bis sehr hohem gesundheitlichem Risiko. Die Zellen der Bauchspeicheldrüse können kein Insulin produzieren. Patienten müssen ihr Leben lang Insulin spritzen. Das Risiko für eine Hypoglykämie, also eine Unterzuckerung, ist für sie während des Fastens dreimal so hoch wie normal. Das Risiko für eine Hyperglykämie, also eine Überzuckerung, ist sogar fast fünfmal so hoch. Die Nutzung von Insulinpumpen reduziert zwar das Risiko für eine Unterzuckerung. Dennoch raten Ärzte Typ-1-Diabetikern und -Diabetikerinnen vom Fasten ab.
Auch wer an einer Folgeerkrankung wie Nierenschäden leidet oder Entwässerungstabletten nimmt, sollte auf das Fasten besser verzichten, so Nesrin Yavuz. Sie gehört der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Migranten“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft an.
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Fasten mit Typ-2-Diabetes möglich
Muslime mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes sind von der Pflicht des Fastens befreit. Viele wünschen sich aber dennoch, am Ramadan teilzuhaben. Mit Typ-2-Diabetes hingegen ist es durchaus möglich, den Fastenmonat zu befolgen – allerdings nur, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. „Selbst bei Menschen, die kein Insulin spritzen, ist es wichtig, dass sie einen guten Langzeitblutzuckerwert haben“, so Yavuz. Wer Insulin spritzt, muss besonders vorsichtig sein, da es sonst zu schweren Unterzuckerungen kommen kann.
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Auf der sicheren Seite ist, wer Essenszeiten und Insulindosierung vorab mit Facharzt oder Fachärztin abspricht. Auch wichtig: den Blutzucker regelmäßig zu messen. Droht während des Fastens tagsüber eine Unterzuckerung sollten Diabetes-Patientinnen und -Patienten sofort abbrechen und den Blutzucker wieder unter Kontrolle bringen – zum Beispiel mit etwas Traubenzucker.
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Tagsüber ist Essen UND Trinken verboten Ist das Fasten im Ramadan ungesund?
Quellen
- Deutsche Diabetes Hilfe. Ramadan Fasten. (aufgerufen am 1.4.22)
- Bundesgesundheitsministerium. Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. (aufgerufen am 1.4.22)
- Mit Material von dpa