23. Juni 2022, 12:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Kindermatratze sollte vor allem eines nicht sein: gefährlich für Kinder. Bei einer „Ökotest“-Untersuchung fällt ein Teil der Matratzen in Sachen Sicherheit aber durch. Was genau ist da los?
Längst nicht alle Kindermatratzen überzeugen in Sachen Sicherheit. Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift „Ökotest“ (Ausgabe 7/2022). Sechs der 15 getesteten Matratzen fielen mit der Note „ungenügend“ durch.
Übersicht
Baby- und Kindermatratzen bei „Ökotest“ – die Besten
Testsieger ist das Modell „Antonia“ von Paradies, das die Ökotester als „sehr gut“ bewerteten.
Die Note „gut“ bekamen die Modelle:
- „Jonas“ von Jysk
- „Mini“ von Ravensberger Matratzen
- „Comfort Milchstraße“ von Träumeland
Der Reißverschluss ist eine Gefahrenquelle
Ein großes Sicherheitsproblem einiger Matratzen laut „Ökotest“: Kleinteile, die sich lösen können und damit Erstickungsgefahr bergen. So brachen bei vier Modellen die Reißverschlussgriffe im Test ab. Ebenfalls viermal fiel den Testern auf, dass die Füllung der Matratze den Kindern zu leicht zugänglich war.
Worauf Eltern beim Kauf achten können: Einige Hersteller sichern den Reißverschluss so, dass er sich nur mit einer Büroklammer oder einem speziellen Werkzeug öffnen lässt.
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Erstickungsgefahr bei zu weichen Matratzen
Mit Blick auf die Matratzenhärte schneiden die meisten Modelle allerdings gut ab. Nur bei drei Matratzen bemängelten die Tester, dass sie zu weich waren. Das kann zum Problem werden, wenn Babys darin mit Mund und Nase einsinken und dann keine Luft mehr bekommen.
Warum haben einige Matratzen so große Sicherheitsmängel? Es gibt für Kindermatratzen zwar eine Norm, die vorgibt, was ein sicheres Modell ausmacht. Doch die Hersteller sind rechtlich nicht verpflichtet, sich an diese Vorgaben zu halten. Immerhin: Laut „Ökotest“ haben einige Hersteller bereits angekündigt, nachzubessern.
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Gute Noten mit Blick auf Inhaltsstoffe
Immerhin: Mit Blick auf die Inhaltsstoffe schnitten 13 der 15 Matratzen mit „gut“ oder „sehr gut“ ab. Allerdings enthielten fünf Modelle lösliches Antimon. Das giftige Halbmetall konnte „Öko-Test“ in den Matratzen aber nur in geringen Mengen nachweisen, so dass der Punktabzug gering ausfiel.
Worauf Eltern beim Kauf achten sollten
Zum Kauf von Baby- und Kindermatratzen hat „Ökotest folgende Tipps zusammengefasst:
- Wer eine mangelhafte Matratze besitzt (die genauen Ergebnisse können Sie auf ökotest.de nachlesen), sollte versuchen, diese mit Hinweis auf den Testbericht zurückzugeben
- In einer weichen Matratze versinkt ein Kind leichter, was in Bauchlage eine Erstickungsgefahr birgt. Setzen Sie daher auf ein eher härteres Modell.
- Vor dem Gebrauch die Matratze ein paar Tage gut auslüften und alle Aufkleber und Schnüre entfernen
- Zwischen Matratze und Bettgestell sollten nicht mehr als zwei Finger passen, also etwa drei Zentimeter, damit die Kleinen sich nicht einklemmen.
Mit Material von dpa