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Produkte sind Zuckerbombem

Bekannte Kakao-Marke ist der große Verlierer im „Ökotest“

kakao ökotest; Nesquik
1948 kam das Nestlé-Kakaopulver unter dem Namen „Nestlé-Quik“ in den USA auf den Markt. Heute ist es weltweit unter dem Namen Nesquik in den Supermarktregalen zu finden – natürlich auch in Deutschland. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

21. April 2023, 4:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Viele Instant-Kakaotränke sind vor allem süß und enthalten weniger Kakao als Zucker. Mit der Note „gut“ schnitt in einem Test keines der Produkte ab – auch wegen fragwürdiger Werbung. Eine bekannte und beliebte Marke schnitt sogar besonders schlecht ab.

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Zum Frühstück oder auch mal zwischendurch: Kinder lieben Kakaotrunk. Wie ein aktueller Produkttest zeigt, ist offenbar auch klar, warum: Denn gängige Pulver zum Anmischen bestehen zum größten Teil aus Zucker. Das ist einer der Gründe, aus denen keines der im Auftrag von „Ökotest“ (Ausgabe 5/23) 16 untersuchten Kakaos mit „gut“ oder besser bewertet wurde. Der große Verlierer trägt einen bekannten Namen: Nesquik.1

Auswahl der Testprodukte

Die Ökotester wählten 16 Kakaopulver aus, darunter sieben Bio-Produkte. Dabei testeten sie gezielt Kakao, der Verpackungen und Produktaufmachung sicht gezielt an Kinder richten.

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Das Ergebnis

Fünfmal vergab die Zeitschrift die Note „befriedigend“, darunter an drei der sieben Bio-Produkte im Testfeld. Sechs Instant-Pulver schnitten mit „ausreichend“ ab. Bei fünf weiteren reichte es nur für „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Rundum überzeugen könne kein Kakao, schreibt „Ökotest“.

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Große Kritik an Nesquik

Bei den beiden als „ungenügend“ bewerteten Kakaos handelt es sich zum einen um das Bio-Produkt Caribo, zum anderen um den Nestlé-Kakao Nesquik.

Bei Letzterem richtet sich die Kritik neben zu viel Zuckergehalt und weiterer bedenklicher Inhaltsstoffe besonders auf die Werbung. So richte sich diesem explizit an Kinder, sei aber aufgrund des erwähnten Zuckergehalts gerade für diese nicht geeignet. Damit um Zusammenhang heißt es im Bericht von „Ökotest“ weiter: „Darüber hinaus wirbt Nestlé dreist damit, ein Glas Nesquik könne ‚als Milchportion‘ neben allerlei gesunden Lebensmitteln ‚einen Beitrag zu einem ausgewogenen Frühstück‘ leisten. Dass der Mehrwert dabei lediglich auf die Milch und nicht auf die kakaohaltige Zuckerbombe zurückzuführen ist, unterschlagen die Werbetexter. Diese aus unserer Sicht problematische Werbung werten wir unter den weiteren Mängeln ab.“

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Mehr als 80 Prozent Zuckergehalt

Der geringste vom beauftragten Labor festgestellte Zuckergehalt bei der Prüfung aller 16 Produkte lag bei rund 60 Prozent. Zehn Produkte enthalten mehr als 80 Prozent. Den durch die Bank hohen Anteil stuft „Ökotest“ deshalb als problematisch ein, da viele der Produkte sich speziell an Kinder richteten – wie im bereits erwähnten Fall vom Nesquik –, gemäß einer Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO aber gar nicht mehr beworben werden sollten.2

Weitere bedenkliche Bestandteile

Der höchste gemessene Kakaopulveranteil lag bei 41 Prozent, der geringste bei 19 Prozent. In fünf Produkten, darunter drei Bio-Kakaopulver, wies das Labor zudem Cadmium nach. Das Schwermetall reichere sich vor allem in Leber und Niere an und könne Organe langfristig schädigen.

Auch Mineralölbestandteile fanden sich fast bei der Hälfte der Testkandidaten: Die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich laut dem Magazin im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Die gesundheitlichen Folgen seien noch ungeklärt. Lebensmittel sollten daher laut „Ökotest“ möglichst wenig davon enthalten. Bei Rückständen von Pflanzenschutzmitteln seien die Bio-Produkte im Vorteil, da im Bio-Anbau die allermeisten Pestizide verboten seien.

Lieferkette und Anbaubedingungen

Weil Kakao in den Ländern des globalen Südens angebaut werde, seien die Lieferketten besonders anfällig für „problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen“, heißt es bei „Ökotest“. Die Zeitschrift fragte nach, ob die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die universelle Mindeststandards für menschenwürdige Arbeit setzen, entlang der Lieferkette eingehalten würden. Drei der Anbieter im Testfeld ließen die Anfrage unbeantwortet.3

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Quellen

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