
8. April 2019, 13:33 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ob Schmerz-, Schlaf- oder Beruhigungsmittel – für viele Menschen gehören Medikamente zum Alltag. Die Gefahr ist groß, durch die regelmäßige Einnahme eine Sucht zu entwickeln. Das zeigen Zahlen Bundesgesundheitsministeriums.
Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland sind nach neuen Studiendaten abhängig von bestimmten Medikamenten. Bei Schmerzmitteln seien 1,6 Millionen Menschen betroffen, heißt es in einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine FDP-Anfrage.
Von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sind demnach 361.000 Menschen abhängig, wie aus hochgerechneten Zahlen des noch unveröffentlichten Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) für 2018 hervorgeht.
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Jüngere Frauen zwischen 18 und 20 Jahren sind demnach auffällig häufiger von diesen beiden Medikamentengruppen abhängig als Männer. Mit zunehmendem Alter wird eine Abhängigkeit bei Männern dann eher häufiger, bei Frauen seltener. Präzise Auswertungen zu Geschlecht und
Alter seien wegen geringer Fallzahlen aber nicht möglich. Der ESA ist eine seit 1980 wiederholte Befragung der Bevölkerung in Deutschland zu Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen.
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Warnhinweis soll helfen
Im vergangenen Jahr war eine Neuregelung in Kraft getreten, mit der ohne Rezept erhältliche Schmerzmittel wie Aspirin oder Ibuprofen neue Warnhinweise bekommen müssen. Auf der Außenpackung muss aufgedruckt werden: „Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben!“ Dadurch sollen Nebenwirkungen wie Schlaganfälle, Magenblutungen oder Nierenschäden vermieden werden. Für weitere Arzneimittelgruppen seien solche Warnhinweise derzeit nicht vorgesehen, erklärte das Ministerium.