15. Oktober 2022, 7:57 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Auspressen, einkochen oder backen – aus Fallobst lassen sich herrliche Säfte, Marmeladen und Kuchen herstellen. Dabei kann man eine faule Stelle doch ganz einfach großzügig herausschneiden, oder? Ob das wirklich unbedenklich oder gar ein gesundheitsgefährdender Irrglaube ist, erklärt eine Verbraucherschützerin.
Wenn die Herbstsonne die kürzer werdenden Tage in goldenes Licht taucht, folgt reifes und bis dahin nicht gepflücktes Obst der Schwerkraft und fällt zu Boden. Liegt es als Fallobst auf der Erde, sollte man es schnell essen oder verwerten. Denn wo Äpfel, Birnen oder Pflaumen aufschlagen, entstehen Schadstellen, die wiederum innerhalb weniger Tage faulen. Während Exemplare mit Druckstellen meistens noch unbedenklich in der Küche verarbeitet werden können, gilt bei Fallobst mit Faulstellen: Finger weg! Warum und was genau an fauligem Fallobst so schlimm ist, weiß Andrea Danitschek, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern (VZB).
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Giftige Braunfäule und hitzebeständiges Patulin
Druck- und Schadstellen am Fallobst führen binnen kurzer Zeit zu Braunfäule: braune Flecken, um die sich wiederum gelblich-braune Sporenlager entwickeln. Exemplare mit Braunfäule sind nicht nur weniger schmackhaft, sondern sogar giftig. Sie können erhebliche Mengen Patulin enthalten, warnt die VZB. Patulin ist ein Mykotoxin, also ein Schimmelpilzgift, das zu Erbrechen, Verdauungsbeschwerden und in extremen Fällen sogar zu Organblutungen führen kann, so VZB-Ernährungsexpertin Danitschek. Weder Kochen noch Backen sagen Patulin übrigens den Kampf an. Das Schimmelpilzgift ist nämlich hitzebeständig und lässt sich auch mit hohen Temperaturen nicht vollständig zerstören.
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Was tun bei kleinen Faul- oder Druckstellen?
Da sich insbesondere bei wasserhaltigem Obst Schimmelpilze gut verbreiten können, sollten Äpfel, Birnen und Co. schon bei kleinsten Faulstellen entsorgt werden. Wenn auch nicht sichtbar, besteht die Gefahr, dass sich das Schimmelpilzgift Patulin bereits in vermeintlich gesundem Gewebe ausgebreitet hat.
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Fallobst mit kleinen Druckstellen oder Spuren von Insektenfraß kann man jedoch noch bedenkenlos essen oder verarbeiten. Dabei gilt die Empfehlung, dass betroffene Stellen mit mindestens zwei Zentimeter Abstand herausgeschnitten werden sollten. Lagern sollte man Obst mit Schadstellen aber nicht mehr: Zu schnell wird es braun, fault und steckt wiederum andere Früchte an.
Mit Material von dpa