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Laut Studie

Wie sich die Ehe auf das Demenzrisiko auswirkt 

Ehe demenzrisiko: Hochzeitspaar
Heiraten ist nicht nur ein Weg, als Paar seine Liebe zu feiern – es hat laut der Forschung auch enorme Effekte auf die Gesundheit Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

30. Januar 2023, 21:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Was hat die Ehe mit Gesundheit zu tun? Eine ganze Menge offenbar – zu dem Schluss kam nun eine Studie, die sich mit dem Risiko, an Demenz zu erkranken, beschäftigt hat. Die erstaunlichen Erkenntnisse der norwegischen Forscher.

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Sie wollen heiraten oder sind bereits lange verheiratet und haben auch vor, es zu bleiben? Dieser Plan ist in Sachen Gehirngesundheit womöglich der mit der beste, den Sie treffen können. So kommt eine neue Studie aus Norwegen zu dem Ergebnis, dass Erwachsene, deren Ehe zumindest bis ins mittlere Alter bestehen bleibt, das geringste Demenzrisiko aufweisen. Sind obendrein Kinder involviert, stehen die Chancen, bis ins hohe Alter kognitiv leistungsfähig zu bleiben, besonders hoch.

Ist Heiraten gut für die Gesundheit?

Wenn Sie sich in der Lebensmitte befinden und bereits seit vielen Jahren mit derselben Person glücklich – oder zumindest zufrieden – verheiratet sind, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie von Demenz oder gar Alzheimer verschont bleiben werden. Für Singles oder Geschiedene fällt die Prognose wesentlich pessimistischer aus, heißt es in der Studie der Norwegian University of Science and Technology.1 Ihrer Erkenntnis nach reduziert die Ehe das Demenzrisiko – und zwar umso besser, je länger sie hält. Auch wenn einige Menschen die Ehe nicht mehr für zeitgemäß halten, scheint sie sich in Richtung Lebensabend positiv auf die Gesundheit auszuwirken. Wobei zu erwähnen sei, dass die Studie keine Personen berücksichtigte, die nicht verheiratet, aber in einer langen, festen Partnerschaft lebten. Es ist daher nicht auszuschließen, dass der für die Ehe beschriebene Effekt nicht auch auf diese Menschen zutrifft.

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Menschen über einen Zeitraum von 24 Jahren beobachtet

Die an der Studie beteiligten Forscher untersuchten über einen Zeitraum von 24 Jahren 150.000 Menschen. Die Teilnehmer waren entweder verheiratet, geschieden oder ledig (diese Gruppe umfasste sowohl Singles als auch Personen unverheiratete Partnerschaften) und zwischen 44 und 68 Jahre alt. Dann schauten die Forscher, wer im Laufe der Zeit eine Demenz entwickelte und verglichen die Diagnose mit dem jeweiligen Familienstand. Es zeigte sich ein klares Bild: Die Gruppe, die wären des gesamten Zeitraums verheiratet geblieben ist, erkrankte auffällig selten. Die höchste Inzidenz für Demenz wurde bei geschiedenen und alleinstehenden Personen gefunden. „Die Ehe hat demnach einen direkten Einfluss auf das Demenzrisiko“, schlussfolgert Vegard Skirbekk vom Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit (NIPH/FHI) in einer Universitätsmitteilung. 2

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Kinder reduzieren das Risiko um ein weiteres

„Was genau Demenz verursacht, ist ein Rätsel“, ergänzt Studienleiterin Prof. Asta Håberg. „Wir wissen zwar, dass Verheiratetsein mit einem geringeren Demenzrisiko verbunden ist, aber nicht warum.“ Die Wissenschaft nahm lange an, dass Liierte in der Regel gesünder leben und sie dementsprechend generell seltener krank werden. „Aber dafür fanden wir in unserer Untersuchung keine Belege.“ Die Forscher kamen jedoch zu der zusätzlichen Erkenntnis, dass (gemeinsame der untersuchten Ehepartner) Kinder das Demenzrisiko noch weiter reduzierten, nämlich um 60 Prozent! „Kinder halten einen aktiv, das stimuliert das Gehirn. So baut man möglicherweise eine Art kognitive Reserve auf“, erklärt Håberg.

Was hat es mit der kognitiven Reserve auf sich?

Was genau diese „kognitive Reserve“ ist, bezeichnet die Wissenschaftlerin selbst noch als eines der „Rätsel der Demenz“. Sie hofft daher, durch diese Studie einige dieser Rätsel lüften zu können. „Wir wissen nicht, ob Ehe oder Kinder vor Demenz schützen oder ob es sich beispielsweise um Vorselektion handelt. Das würde bedeuten, dass Menschen, die eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, an Demenz zu erkranken, auch eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, einen Partner zu finden und Kinder zu bekommen.“ Als Ärztin zweifelt sie daran, dass Demenz unvermeidbar ist. „Wir haben zum Beispiel beobachtet, dass Bildung ein Faktor ist und dass mehr Bildung auch mehr kognitive Reserven bedeutet.“

Je länger man also seinen Geist beschäftigt – sei es mit dem Ehepartner, der Arbeit, Bildung, Denksportaufgaben oder den (Enkel)-Kindern – über desto mehr kognitive Reserven verfügt man. Und auch wenn die Gene bei der Entwicklung von Demenz vermutlich eine Rolle spielen, scheint ein stabiles Familienleben diese Schwachstelle möglicherweise zu verringern.

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Quellen

Themen Demenz
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