20. Juli 2023, 10:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Außen knusprig, innen saftig: Chicken Nuggets, die diesen beiden Kriterien erfüllen, sind sehr beliebt. Wer sie nicht selbst macht, greift zu tiefgekühlten Hähnchenstücken oder ordert sie bei Fast-Food-Ketten. Doch was steckt drin? Und woher kommt das Fleisch? Die Tester der Zeitschrift „Ökotest“ sind richtig sauer.

Besonders schlecht: Die Chicken-Nuggets-Produkte der großen Marken

Mehr Panade als Fleisch, unnötige Phosphatzusätze und Fettschadstoffe – die Liste der Minuspunkte ist lang. Auch ein gefundener gummiartiger Kern stieß auf Unverständnis. Nur drei von 14 Chicken Nugget-Marken aus der Tiefkühlabteilung und von Fast-Food-Ketten erreichen ein „gut“. Vor allem die Großen der Branche wie Burger King und Iglo landeten lediglich mit „ausreichenden“ und „ungenügenden“ Urteilen auf den letzten Plätzen.

Hühner werden ohne frische Luft, Tageslicht und Auslauf gemästet

Was die Tester vor allem ärgert, ist das fehlende Tierwohl für die Hühner und deren Haltungsformen – ohne frische Luft, ohne Tageslicht und ohne Auslauf. Mast im Schnelldurchgang führe zu trägeren Tieren und sei wohl gewünscht. „Aktive Tiere legen langsamer an Gewicht zu“, schreibt „Ökotest“.

Wie Hähnchen gehalten werden, die für Kentucky Fried Chicken, Iglo und Bio-Produkte gemästet werden

• Tiere für Iglo und Kentucky Fried Chicken werden in der schlechtesten Haltungsstufe gemästet (Haltungsstufe 1); keine Frischluft, ein Hähnchen muss sich einen Quadratmeter mit etwa 25 Artgenossen teilen – unfassbar!
• Standard der übrigen konventionellen Anbieter ist Haltungsstufe 2 – 16 Hähnchen pro Quadratmeter
• Der Standard für Bio-Produkte ist Haltungsstufe 4: ein Hähnchen hat damit auf derselben Fläche nur sieben Artgenossen um sich

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Tester: Bei Chicken Nuggets muss man mit multiresistenten Keimen rechnen

Auch der massenhafte Einsatz von Antibiotika, verweigerte Angaben zur Tierhaltung oder zu Inhaltsstoffen (man hatte den Produzenten umfangreiche Fragebögen zugeschickt) führten zu knallharten Punktabzügen. Da rettete sie auch nicht, dass der Geschmack und die Sensorik top sind. Verbraucher sollten in panierten Geflügelfleischprodukten zudem auch mit multiresistenten Keimen rechnen, so die Tester. Einmal wurden sogenannte ESBL-bildende E.-coli-Bakterien nachgewiesen. Diese Keime können Penicillin und moderne Breitbandantibiotika zerstören! Die Tester raten deshalb zu gutem Durchgaren, was die Keime zuverlässig tötet.

Burger King schweigt zum Tierwohl, Chicken Nuggets von Iglo enthalten Fettschadstoffe

Laut „Ökotest“ lieferte der Fast-Food-Riese Burger King die denkbar schlechteste Auskunft zum Thema Tierwohl: Die denkbar schlechteste Auskunft zum Thema Tierwohl kommt vom Fast-Food-Riesen Burger King: Als einziges Unternehmen im Test beantwortete die Kette unsere Fragebögen schlichtweg gar nicht. Auch das Testergebnis Inhaltsstoffe der King Nuggets fällt „ungenügend“ aus, schreiben die Tester in einer Meldung¹. In den Chicken Nuggets classic der beliebten Tiefkühlmarke Iglo wies das Labor der Tester Fettschadstoffe nach. Genauer gesagt ein erhöhter Gehalt an 3-MCPD-Fettsäureestern, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft wurden. Die Nuggets von Burger King und Iglo bestehen zudem zu mehr als 40 Prozent aus Panade – ein überproportional großer Anteil.

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Die einzige Empfehlung: 3 Bio-Hühnernuggets-Produkte

Die drei (eingeschränkt) zu empfehlenden Testsieger kommen aus dem Bio-Segment und heißen:

• Bio Bio Chix! Chicken Nuggets von Netto Marken-Discount (7,48 Euro pro 500 Gramm)
• Bio Chicken Nuggets von Edeka (9,73 Euro pro 500 Gramm)
• Freiländer Bio Hähnchen Golden Nuggets, Biokreis von Freiländer (11,08 Euro pro 500 Gramm)

*mit Material von dpa

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Quellen

• „Ökotest“: „Chicken Nuggets: Die schlechtesten gibt’s bei Burger King & Iglo“ (aufgerufen am 20.07.2023)