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„Elotrans“

Apotheken warnen erneut vor Engpass bei Durchfallmedikament

Eine Packung Elotrans
Der Apothekerverband warnt vor Engpässen bei dem Medikament Elotrans, um das zuletzt in sozialen Medien ein Anti-Kater-Hype entstanden ist. Foto: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
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FITBOOK Redaktion

12. Dezember 2022, 13:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Elotrans ist ein hilfreiches Durchfallmedikament, besonders für Säuglinge und Kinder – doch droht in Apotheken momentan ein Engpass. Der Grund: Es wird in den sozialen Netzwerken als Anti-Kater-Mittel gehypt.

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In vielen Apotheken ist Elotrans nicht nur ausverkauft, sondern auf absehbare Zeit nicht lieferbar. Für Eltern, deren Kinder an Durchfallerkrankungen oder Erbrechen leiden, ein Schock. Denn gerade die Kleinsten sind auf dieses Medikament angewiesen. Jetzt droht ein Engpass, warnt Stefan Fink, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Problematisch: Auf Instagram und Co. wird Elotrans als Anti-Kater-Hack gefeiert. Bereits im Sommer kam es daher während der Festival-Saison zu Lieferschwierigkeiten. Jetzt, wo Weihnachtsfeiern und Silvester anstehen, erlebt der Hype ein Comeback – mit dramatischen Folgen.

„Nicht notwendig, den Säuglingen ihre Medikamente wegzukaufen“

In den nächsten Tagen und Wochen sind bei vielen Menschen zahlreiche Kater vorprogrammiert. Doch statt weniger zu trinken, schwören zahlreiche Influencer auf das rezeptfrei erhältliche Mittel Elotrans. Da könne man schon ein paar Tassen Glühwein zu viel kippen, heißt es, der Kater sei dank des Pülverchens am nächsten Tag wie weggeblasen. „Es gibt einen Engpass, weil die Nachfrage von Elotrans so groß ist“, erklärt Stefan Fink und geht mit Feiernden, die das Medikament für ihre Zwecke missbrauchen, hart ins Gericht: „Es ist nicht notwendig, dass man Medikamente für Säuglinge wegkauft.“ Insbesondere bei Kleinkindern führt unstillbares Erbrechen oder heftiger Durchfall zu heftigen Krankheitserscheinungen, darunter Bewusstseinstrübungen und Schocks. Ist kein Elotrans verfügbar, weil Partygänger alles aufgekauft haben, geraten Eltern aktuell in Panik.

Auch interessant: Welche Hausmittel bei Durchfall helfen

Als Anti-Kater-Mittel nicht sinnvoll

Elotrans wirkt dem Flüssigkeitsmangel entgegen, der mit Durchfall und Erbrechen einhergeht. Es liefert dem Körper Salze, Mineralstoffe und Glucose in der optimalen Zusammensetzung und unterstützt so die Regeneration, heißt es in der Beschreibung des Medikaments auf der Firmenwebseite. Sicherlich wirkt sich starker Alkoholkonsum ebenso auf den Elektrolythaushalt aus, aber der lindernde Effekt durch Elotrans ist weit weniger groß, als in den sozialen Netzwerken gerne behauptet wird. Außerdem kostet ein Päckchen zudem umgerechnet 70 Cent, was nicht gerade kostengünstig ist. Aber viel wichtiger ist: Das Medikament hat einen anderen Sinn, als Kater zu bekämpfen.

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Diese günstigen Hausmittel helfen viel besser

Es gibt viele günstigere Methoden, mit denen man einen Kater mindesten genauso gut oder gar besser loswird. Der Klassiker: viel Wasser trinken. Am besten noch während der Partynacht auf jeden Drink ein großes Glas davon nachkippen. Ein simples Nährstoffpräparat, das Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium und Zink enthält, gleicht ebenfalls den Elektrolythaushalt wieder aus – und zum Frühstück darf es gerne deftig sein. Wer nichts Festes runterbekommt: Ein salziges Süppchen oder eine klare Brühe am Morgen wirkt Wunder. Und natürlich ist und bleibt die gute alte Aspirin in wirkungsvoller Kater-Killer.

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Engpass stoppen: Nehmen Sie Elotrans nur, wenn Sie krank sind

Der aktuelle Engpass bezüglich Elotrans ist ernstzunehmen und absolut unnötig. Daher appelliert die ABDA an Verbraucher, das Medikament für einzig den Zweck einzusetzen, für das es entwickelt worden ist. Wer regelmäßig einen Kater in Kauf nimmt oder ihn gar einplant, sollte ohnehin sein Trinkverhalten überdenken. Laut neueren Studien hängt jeder fünfte vermeidbare Todesfall mit Alkohol zusammen (FITBOOK berichtete). Auch ist bekannt, dass Alkohol die Entstehung von Krebs begünstigt und selbst in geringen Mengen Schaden anrichtet – und das lange, bevor sich so etwas wie eine körperliche Abhängigkeit entwickelt.

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