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Ganzheitlicher Ansatz

Wie Sivananda Yoga Ernährung und Fitness vereint

Sivananda Yoga kombiniert körperliche und mentale Entspannung miteinander.
Sivananda Yoga kombiniert körperliche und mentale Entspannung miteinander. Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

18. Januar 2024, 4:28 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Haben Sie schon mal etwas von Sivananda Yoga gehört? Es kann nämlich sein, dass Sie die Yoga-Art bereits praktiziert haben, da sie unterschiedliche Yoga-Stile in sich vereint. Allerdings unterscheidet sich Sivananda Yoga in einem Punkt erheblich von den anderen: So ist es nicht nur eine Lebensphilosophie, sondern bezieht auch die Ernährung des Menschen als zentrales Element mit ein.

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Shivananda Yoga vereint unterschiedliche Formen des Yoga und hat seine Wurzeln im Hatha Yoga. Das Ziel vom Sivananda Yoga ist es, durch Abfolgen von Asanas, Atemübungen und Entspannungstechniken, einen gesunden Geist und Körper zu schaffen.

Was ist Sivananda Yoga?

Der Name dieser Yoga-Form stammt von einem indischen Yoga-Meister: Swami Sivananda. Als Arzt unterrichtete er Yoga, mit dem Ansatz den Körper gesund zu halten und auch seinen Geist auszugleichen sowie inneren Frieden zu finden.

Sivananda vereint Inhalte vom Hatha Yoga und die vier Yoga-Wege in sich als eine eigene Form. Anders als moderne Stile, ist dieser hier stark durch Mantren, Atem- und Körperübungen sowie Meditationen geprägt. Aus diesem Grund kann die Yoga-Form sehr spirituell auf die Praktizierenden und daher etwas abschreckend wirken. Mittlerweile ist der Yogastil aber weltweit verbreitet. Wie die Yoga-Wege genannt werden, sehen Sie hier:

  • Bhakti Yoga (Weg der Hingabe)
  • Jnana Yoga (Weg der Weisheit)
  • Raja Yoga (Weg der Geisteskontrolle)
  • Karma Yoga (Weg des selbstlosen Handelns)

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Das Besondere am Sivananda Yoga

Gurukula-System

Will man die Yoga-Form traditionell lernen, so erfolgt sie nach einem sogenannten Gurukula-System. Mit diesem wird eine Art Zusammenleben mit dem Guru (Lehrendem) beschrieben. Sivananda-Yoga-Gurus verbringen während ihrer Lehre wochenlang – manchmal sogar monatelang – Zeit in einem Sivananda-Ashram: ein Ort, an dem man sich spirituell weiterbilden und entfalten kann.

So lassen sich Theoriestunden gemeinsam mit Meditation, Asanas und gesunder Ernährung kombinieren. Dieses System trifft aber eher auf die Menschen zu, die explizit Sivananda Yoga-Lehrer werden wollen. Für die Teilnehmer der Yoga-Stunde ist das Erlernen der Yoga-Form anhand des Gurukula-Systems kein Muss.

Säulen

In der Yoga-Form gibt es fünf sogenannte Grundpfeiler, auch Säulen genannt. Dabei beschreiben sie den Aufbau und Elemente, die im Sivananda Yoga enthalten sind.

Essenziell für den Stil sind:

  • Asanas (Körperübungen): 12 Yogastellungen, die traditionell nach der Rishikesh-Reihe im Hatha Yoga unterrichtet werden.
  • Tiefenentspannung.
  • Meditation (mit oder ohne Mantren).
  • „Sattvige“ Ernährung: bedeutet so viel wie „reines Essen“. Aber darauf wird etwas später nochmal genauer eingegangen.
  • Atemtechniken (Pranayama).

Gelbe T-Shirts und weiße Hosen

Die Yogalehrenden sind mit ihrem auffälligen Kleidungsstil nicht zu übersehen, wobei die Farben unterschiedliche Bedeutungen haben: Gelb symbolisiert die Farbe der Offenheit und Wissbegierde, während Weiß die Vereinigung mit dem „wahrem Selbst“ beschreibt.

Asanas

Die Körperübungen sind in zwölf Grundeinstellungen gegliedert, die in bestimmten Reihenfolgen und über vorgegebene Zeit lang gehalten werden. Hierbei handelt es sich um Übungen, wie beispielsweise den Schulterstand, die Vorwärtsbeuge und den Kopfstand.

Savana

Lässt sich mit dem Begriff „Entspannung“ übersetzen. Für gewöhnlich findet sie am Ende der Sivananda Yoga-Stunde statt, mit der Aufgabe den Körper und Geist gesund zu halten. Dabei befindet man sich in einer „Totenstellung“, die ausschließlich auf dem Boden liegend stattfindet. Ziel ist es, seine Gedanken zu ordnen und sich auf seine Atmung zu konzentrieren, damit man zur Ruhe kommen kann.

Pranayamas

Ein anderes Wort dafür wäre: Atemtechniken. Sie sind besonders wichtig, um Übungen zu halten und um eine tiefere sowie bewusstere Atmung zu entwickeln. Ähnlich wie die Meditation, hat es das Ziel Stress zu lindern, positive Gedanken zu entwickeln und eine bessere Konzentration herbeizurufen.

Meditation und positives Denken

Beide Punkten stellen zwei wichtige Aspekte im Sivananda Yoga dar. Indem man lernt, eine positive Einstellung zu entwickeln und zu meditieren, können die Praktizierenden ihre Gefühle und Gedanken besser kontrollieren sowie einen friedlichen Zustand des Geistes erreichen.

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Ernährung im Yoga Stil

„Sattvige Ernährung”

Dieser Begriff lässt sich am besten mit drei Worten übersetzen: natürlich, vital und rein. Beim Sivananda Yoga wird eine gesunde Ernährung sowie die bewusste und nachhaltige Auswahl von Lebensmitteln großgeschrieben. Menschen, die die Lebensphilosophie des Yoga-Stils verfolgen, müssen auch auf eine gesunde Ernährung achten. Also nur die Lebensmittel konsumieren, die eine gute Wirkung auf den Körper, Geist und auf die Umwelt haben. Überwiegend isst man nährstoffreiche, vollwertige und vegetarische Lebensmittel oder Lebensmittel, die naturbelassen und unbehandelt sind. Berücksichtigt man diese Ernährung, soll sie einem zu mehr Freude, Gleichgewicht und Harmonie führen.

Die Ernähungsform verfolgt das Konzept „Satva“ aus der indischen Philosophie, welches sich mit Güte, Klarheit, Reinheit und Harmonie übersetzen lässt. Ausschlaggebend hierfür ist, dass auf anregende Reizstoffe, wie Kaffee, Alkohol, Zwiebeln, roher Knoblauch und Tee verzichtet wird, da sie eine aphrodisierende Wirkung haben und bei Meditationen nicht empfohlen werden.

Welche Wirkungen hat Sivananda Yoga?

Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussehen mag – Sivananda Yoga zu praktizieren, ist alles andere als leicht. Das lange Halten der Asanas hat es nämlich in sich: Durch die Bewegungen werden alle Muskelgruppen im Körper gestärkt und besser durchblutet. Gleichzeitig bewirkt es, dass das Gewebe und die Faszien geschmeidig gehalten sowie die Haltung und Flexibilität verbessert werden. Führt man die Körperübungen regelmäßig durch, gibt es viele positive Wirkungen auf den Geist und Körper.

Das Dehnen hat unter anderem eine wichtige Wirkung auf das Nervensystem. Indem man sich beispielsweise beim Yoga nach vorne beugt, aktiviert sich der Parasympathikus – welcher für die Entspannung verantwortlich ist. Führt man dann eine Gegenstellung aus, die bewirkt, dass sich die Muskelgruppen wieder anspannen, kommt es zur Anregung des Sympathikus (der aktive Teil des Nervensystems). Die Folge davon ist ein Gleichgewicht im Nervensystem.

Die Atemtechniken sollen dabei helfen, die Lunge zu reinigen und die Energie zu steigern, wodurch man fokussierter wird. In Kombination mit der anschließenden Entspannung (Savana) baut man am Ende der Yogasitzung Stress ab, mit dem Ziel, seinen inneren Frieden zu finden.

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Ist es möglich, mit Sivananda Yoga abzunehmen?

Zwar zählt Sivananda Yoga nicht zu einer intensiven Sportart, allerdings ist es trotzdem möglich Kalorien zu verbrennen und abzunehmen. Indem man körperliche Übungen durchführt und unterschiedliche Muskelgruppen aktiviert, kann der Stoffwechsel angekurbelt und somit die Fettverbrennung begünstigt werden. Jedoch muss man hierbei bedenken, dass Gewichtsabnahmen von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise seinem individuellen Lebensstil und seiner Ernährung abhängen. Sivananda Yoga stellt aber eine gute Ergänzung für Sportprogramme dar, wenn es darum geht Gewicht zu verlieren.

Ablauf

Ein klassischer Ablauf einer Sivananda Yoga-Stunde könnte folgendermaßen ablaufen:

  • Zuerst beginnt man mit einer Begrüßung
  • Danach beginnt die Entspannung – auch Savasana genannt
  • Dreimal OM Gesang
  • Dann startet man mit einem Eröffnungsgebet
  • Pranayamas – Atemtechniken
  • Aufwärmen
  • Es folgt die sogenannte Hauptsequenz – 12 Asanas (Körperübungen) werden durchgeführt
  • Erneute Entspannung (bis zu 15 Minuten)
  • Man endet mit einem Abschlussgebet
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Für wen ist es geeignet?

Es gibt keine Einschränkungen beim Sivananda Yoga. Es ist für jeden geeignet, da die Übungen (Asanas) eine große Bandbreite haben und auch Anfänger problemlos in die Yoga-Stunde mit einsteigen können. Aufgrund dessen, dass sich die Übungssequenzen in jeder Stunde kaum voneinander unterscheiden, entwickelt man relativ schnell ein Verständnis für die jeweiligen Asanas und Atemtechniken. Und das Wichtigste dabei: Sollte man sich entscheiden, Sivananda Yoga als Lebensphilosphie zu sehen, hat man gleich drei Bereiche, die abgedeckt sind und verbessert werden: Fitness, Ernährung und der individuelle geistige Zustand.

Quellen

Themen Yoga
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