23. Mai 2022, 11:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Großteil der Haustierbesitzer gibt in einer aktuellen Umfrage an, besser schlafen zu können, wenn ihr Hund oder ihre Katze mit im Bett liegt. Lässt sich das wissenschaftlich untermauern?
Es galt lange als No-Go, doch scheinen immer mehr Menschen es nicht mehr ganz so eng zu sehen: Laut einer aktuellen Umfrage, die ein amerikanischer Matratzenhersteller in Auftrag gegeben hat, erlauben es 66 Prozent der 2000 Befragten ihrem Haustier, sich nachts mit ins Bett zu kuscheln – weil sie das Gefühl haben, dank ihrer Anwesenheit besser schlafen können. Wir haben geprüft, ob auch Studien diesen Effekt belegen können.
Übersicht
Haustier sorgt nachts für mehr Geborgenheit als der eigene Partner
Die vom britischen Meinungsforscher OnePoll durchgeführte Umfrage zeigte, dass immer mehr Menschen ihre Haustiere nicht nur als vollwertige Familienmitglieder ansehen, sondern auch in gewisser Weise als Therapeuten, wie unter anderem die „New York Post“ berichtet.1 So gaben 51 Prozent an, dass ein Haustier im Bett ihnen hilft, besser mit Stress und Angst umzugehen, 42 Prozent erklärten, dass sie sich durch ihre nächtliche Anwesenheit sicherer und geborgener fühlen, während 47 Prozent erheblich schneller einschlafen können. Über die Hälfte, nämlich 58 Prozent, haben lieber ihre Haustier neben sich im Bett liegen als den Partner oder die Partnerin. Einige erklärten, dass das Schnurren oder Schnaufen ihres pelzigen Gefährten wie eine Art weißes Rauschen auf sie wirke, was wiederum für Tiefenentspannung sorgt. Insgesamt sind 7 von 10 überzeugt: Ein Haustier im Bett sorgt für besseren Schlaf.
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Hund und Katze bringen auch Unruhe in die Nacht
Es stellte sich allerdings auch heraus, dass zwei Drittel der Haustiere ihrem eigenen Schlafplan folgen, nachts öfter aufwachen oder gerne mal Radau im Bett veranstalten. Etwas mehr als die Hälfte der geliebten Katzen und Hunde erweisen sich als perfekte Bettwärmer – und zwar so gut, dass es den Besitzern oft zu warm wird. Eigentlich alles Parameter, die gegen einen guten Schlaf sprechen.
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Studien zeigen: ein Haustier im Bett ist gut für die psychische Gesundheit
Dass die befragten Personen dennoch keinem „Pet-Placebo“ aufsitzen, zeigen einige zuvor durchgeführte Studien. So ergab eine 2018 erhobene Untersuchung mit 900 Frauen: Ein Hund stört tatsächlich weniger als ein menschlicher Bettpartner und vermittelt ihrer Besitzerin zudem das Gefühl, im Dunklen beschützt zu sein.2 Eine Studie von 2021 kommt zu dem Schluss, dass ein Haustier im Bett speziell bei Kindern und Jugendlichen für besseren Schlaf sorgen kann und schließlich bestätigt eine Metaanalyse aus 17 Schlafstudien, was die Teilnehmer der Umfrage ebenfalls meinen, zu fühlen: Die nächtliche tierische Gesellschaft verbessert spürbar das eigene psychische Wohlbefinden.3,4
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Fazit: Nichts spricht gegen Hund oder Katze als Einschlafhilfe
„All dies deutet darauf hin, dass es nicht unbedingt schlecht ist, Haustiere im Bett oder Schlafzimmer zu haben“, sagt Dr. Bhanu Prakash Kolla, Schlafmediziner an der Mayo Clinic. Dass Hund und Katze ihren eigenen Kopf haben, was ihre Schlafenszeit angeht, empfinden übrigens viele Teilnehmer der Matratzen-Umfrage recht praktisch. So nutzen sie die innere Uhr ihres Haustiers einfach als Leitfaden für das eigene Aufwachen und Einschlafen.
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Quellen
- 1. Kato P. (2022). More people would rather sleep with their pet than their spouse. New York Post. (aufgerufen am 23. Mai 2022)
- 2. Hoffman CL, Stutz K & Vasilopoulos T (2018). An Examination of Adult Women’s Sleep Quality and Sleep Routines in Relation to Pet Ownership and Bedsharing. Anthrozoös.
- 3. Rowe H, Jarrin DC, Noel NAO et al. (2021) The curious incident of the dog in the nighttime: The effects of pet-human co-sleeping and bedsharing on sleep dimensions of children and adolescents. Sleep Health.
- 4. Brooks HL, Rushton K, Lovell et al. (2018) The power of support from companion animals for people living with mental health problems: a systematic review and narrative synthesis of the evidence. BMC Psychiatry.