15. September 2019, 12:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Durch gezieltes, rhythmisches Atmen lassen sich Stress und trübe Gedanken verscheuchen. Das geht ganz einfach mit einer Technik, die im Kundalini Yoga gelehrt wird, und die jeder machen kann. FITBOOK erklärt, wie es geht!
Kundalini – so wird eine vitale Energie-Form genannt, die am unteren Ende der Wirbelsäule schlummert. Durch bestimmte Übungen, wie sie im Kundalini Yoga gelehrt werden, lässt sich diese Energie erwecken. Aber wohin damit? Diese Yoga-Form leitet den Übenden an, die Kundalini-Energie gezielt zu lenken, und zwar nach oben, den Rücken entlang. Diese macht dabei Station an den unterschiedlichen Energie-Zentren im Körper, im Yoga Chakren genannt, und wandert schließlich bis zur höchsten Stelle im Kopf, dem Scheitelpunkt. Klingt abgefahren? Ist es auch. Und sehr wohltuend.
Kundalini Yoga ist einfach und sorgt für Seelen-Balance
Kundalini Yoga, das auch als Yoga des Bewusstseins bezeichnet wird, wirkt vielseitig im Körper und soll den Seelen-Haushalt ins Gleichgewicht bringen: Nerven- und Hormonsystem werden gestärkt, Klarheit und Konzentration gefördert, Stress und Ängste abgebaut. Im Gegensatz beispielsweise zum Hatha Yoga mit seinen eher statischen Körperhaltungen werden die Übungen im Kundalini Yoga in regelmäßigen Wiederholungen ausgeführt. Kunstvolles Verknoten der Arme und Beine gibt in dieser Yoga-Form nicht, die Übungen sind vom Schwierigkeitsgrad eher einfach, fördern und fordern allerdings die Ausdauer.
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Atmen und meditieren
Zum Power-Booster werden die Übungen im Kundalini Yoga aber erst durch den gezielten Einsatz des Atems, dann entfaltet sich die volle Wirkung. Gezielt geatmet wird auch in vielen Meditationen, die jede Übungsreihe abschließen. Die Meditationen behandeln immer ein bestimmtes Thema, fördern beispielsweise das geistige Wachstum, die Intuition oder helfen, schlechte Gewohnheiten zu überwinden. Im Kundalini Yoga können sie natürlich auch ohne vorheriges Übungs-Set durchgeführt werden.
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Anleitung für eine Meditation zum Stressabbau
Yogi Bhajan, ein Meister des Kundalini Yogas, hatte diese einfache, aber umso wirkungsvollere Meditation einst zum Abbau von Stress gelehrt. Sie wirkt aber auch hervorragend gegen Herbstblues und trübe Stimmung. Und so geht’s:
- Sitze mit aufrechter Wirbelsäule in bequemer Meditationshaltung. Ziehe das Kinn ein und hebe den Brustkorb. Die Hände liegen locker auf den Knien, Zeigefinger und Daumen berühren sich.
- Schließe deine Augen und konzentriere dich auf deine Atmung.
- Atme durch die Nase in acht gleichen Teilen ein. Atme danach durch die Nase in einem einzigen, tiefen und kraftvollen Atemzug aus.
- Wiederhole diese Atemfolge anfangs eineinhalb Minuten. Geübtere können die Meditation bis zu elf Minuten machen.
- Abschluss: Atme tief ein und halte den Atem fünf bis zehn Sekunden an. Atme aus. Atme tief ein und halte den Atem 15 bis 20 Sekunden an. Rolle dabei mit den Schultern. Atme danach kraftvoll aus. Atme tief ein und halten den Atem 15 bis 20 Sekunden an. Rolle dabei die Schultern so schnell wie möglich. Atme anschließend aus und entspanne.