Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Neue Studie

Wer früh schlafen geht, hat womöglich ein geringeres Depressionsrisiko

schlaftyp depression: Junge Frau liegt im Bett
Ob Sie früh oder spät schlafen gehen, kann Ihr Risiko beeinflussen, an Depressionen zu erkranken Foto: Getty Images
Markus Hofmann

12. Mai 2023, 20:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wie eine Studie herausfand, haben Frühaufsteher offenbar ein deutlich geringeres Risiko, an Depressionen zu erkranken. Aber was bedeutet das für Nachteulen?

Artikel teilen

Wohl jeder von uns hat mindestens einen davon in seinem Freundeskreis: Frühaufsteher. Gemeint sind damit Menschen, die abends schnell müde werden und folglich früh ins Bett gehen. Und offenbar haben sie nachtaktiven Personen etwas voraus. Denn laut Forschung scheint dieser Schlaftyp bzw. Chronotyp ein deutlich geringeres Risiko zu haben, an einer Depression zu erkranken.

Ablauf der Studie

Das Forscherteam um Céline Vetter von der University of Colorado Boulder hat 32.000 Krankenschwestern im mittleren und fortgeschrittenen Alter (Durchschnittsalter: 55 Jahre) untersucht. Die Frauen mussten sich selbst drei verschiedenen Schlaftypen zuordnen, indem sie angaben, ob sie 1) früh, 2) spät oder 3) irgendwo dazwischen ins Bett gehen und dementsprechend früher oder später wieder aufstehen. Dabei haben die Forscher auch verschiedene Risikofaktoren für Depressionen in Betracht gezogen (z.B. chronische Krankheiten, Körpergewicht, Nachtschichten). Außerdem wurde berücksichtigt, dass „Nachteulen“ häufig einen anderen – und tendenziell ungesünderen – Lebensstil führen (sie schlafen häufiger unregelmäßig und rauchen öfter).

Auch interessant: Dieses Hormon soll beim Einschlafen helfen

Wie der Schlaftyp mit dem Risiko für Depressionen zusammenhängt

Dabei zeigte sich folgendes Muster: Im Vergleich zum neutralen Schlaftyp hatten die Spät-ins-Bett-Geherinnen ein um sechs Prozent höheres Depressionsrisiko – was aber statistisch als nicht wirklich signifikant angesehen wird. Im Gegensatz dazu war die Wahrscheinlichkeit einer Depression bei Frauen, die früh schlafen gehen (und früh aus den Federn kommen), zwischen zwölf bis 27 Prozent geringer. Das sind doch mal gute Nachrichten für Morgenmenschen.

Übrigens: Die Studie begann im Jahr 2009 und ging vier Jahre lang. In der Zeit füllten die Frauen, die am Anfang der Untersuchungen alle frei von Depressionen waren, zweimal jährlich einen Fragebogen zu ihrer (mentalen) Gesundheit aus.

Wie lassen sich die Ergebnisse erklären?

Vergangene Studien hatten nahegelegt, dass der späte Schlaftyp (also Nachteulen) ein deutlich höheres Risiko hatten, an Depressionen zu erkranken.2 Doch diese Schlussfolgerung stand von Anfang an auf wackligen methodischen Beinen, da typische Risikofaktoren nicht berücksichtigt worden war. In der jetzigen Studie wurde deutlich, dass das Risiko in Wirklichkeit überschaubar war.

https://oembed/fitbook/affiliate/aa63f1163838bd86e412bdebb8534244424c21aab696e372edd960124cb89234/900b495e-d27d-429e-892a-029abf95d223/embed

Ob man nun früh ins Bett geht oder lieber noch den späten Krimi mitnimmt, hängt wohl einerseits davon ab, welchen Lebensstil man führt und wie viel Licht am Tag (und wann!) man abbekommt. Andererseits spielen wie so oft anscheinend auch unsere Gene eine wichtige Rolle. Und interessanterweise sollen bestimme Gene nicht nur über unsere Schlafgewohnheiten mitentscheiden, sondern auch das individuelle Risiko für Depressionen beeinflussen.

Gleichzeitig betont Vetter, dass der Schlaftyp zwar ein Faktor ist, aber eben auch nur einer unter vielen. Außerdem können selbst Nachteulen etwas dafür tun, auch mal früher ins Bett zu kommen. Das fängt schon damit an, dass man tagsüber viel Zeit draußen verbringt, sich auspowert und vor dem Schlafengehen auf künstliche Lichtquellen verzichtet. Andere wichtige Einschlaf-Tipps können Sie hier nachlesen.

Mehr zum Thema

Quelle

Themen Depression Schlaf
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.