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Laut Studie

Die großartige Wirkung von Tanzen und Spazierengehen auf das Gehirn

Bewegung Gehirn Verfall schützen
Forscher wiesen eine erhöhte weiße Substanz nach im Gehirn von Menschen, die regelmäßig Tanztraining machten und/oder spazieren gingen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

28. Juli 2021, 5:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Tägliches Training hält nicht nur den Körper fit und gesund, sondern auch die grauen Zellen. Das ist der Forschung natürlich seit Langem bekannt. Jetzt liefert eine neue Untersuchung aus dem BRAiN Lab der Colorado State University einige erste Beweise dafür, dass die sogenannte weiße Substanz im Gehirn – welche unter anderem für Signalübertragung zuständig ist – durch bestimmte Formen der Bewegung vor dem Verfall geschützt werden kann.

Ablauf der Studie

Gehen, Tanzen, Joggen, Radfahren, Schwimmen – wer regelmäßig Ausdauertraining praktiziert, wird sich vermutlich bis ins hohe Alter über ein gutes Erinnerungsvermögen und ein flottes Gedächtnis erfreuen. Wie beides miteinander zusammenhängt, beschreibt eine aktuelle Studie. Sie wurde im Fachmagazin „NeuroImage“ veröffentlicht.1 Für die Untersuchung rekrutierte das Team um Studienleiterin Dr. Aga Burzynska 180 Männer und Frauen mittleren Alters, die sich allesamt vergleichsweise wenig bewegen. Laut Forscherin die ideale Schnittmenge, um zu untersuchen, wie effektiv Sport sein kann.

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt, die sich über einen Zeitraum von sechs Monaten dreimal pro Woche trafen. Eine Gruppe spazierte dabei etwa 40 Minuten lang. Eine andere Gruppe belegte einen Tanzkurs, der im Laufe der Zeit immer härter wurde. Und die letzte Gruppe, die als Kontrolle für die Studie diente, beschränkte sich auf Gleichgewichts- und Dehnungsübungen, die absichtlich darauf abzielten, ihre Herzfrequenz niedrig zu halten.

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Welche Formen der Bewegung können das Gehirn vor dem Verfall schützen? Gehirn-Scans zeigen Unterschiede

Anschließend wurde mithilfe von MRT-Scans sowie kognitiven und kardiorespiratorischen Tests gemessen, wie sich die jeweilige Trainingsform auf das Gehirn auswirkte. Bei den Personen der Geh- und Tanzgruppe beobachteten die Forscher eine erhöhte weiße Substanz. Insbesondere in Bereichen, die eine Rolle für das Gedächtnis spielen. Die Gruppe, die spazieren ging, hatte nach der Studie ein verbessertes Gedächtnis und konnte sich sogar genauer an Begebenheiten aus dem Leben erinnern. Was die Gruppe angeht, die Balance- und Dehnungsübungen ausführte, sahen die Forscher keine Vorteile für das Gehirn, sondern eher einen normalen Rückgang der weißen Substanz.

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Tanzen und Spazieren hatte den stärksten positiven Effekt aufs Gehirn

Ob Spazieren, Tanzen oder jede andere Form von Ausdauertraining – Bewegung tut Gehirn wie Gemüt gleichermaßen gut. Die ermutigende Nachricht: Es ist nie zu spät, damit anzufangen. „Die Tatsache, dass wir in einer klinischen Studie in nur sechs Monaten positive Ergebnisse in der weißen Substanz zeigen konnten, bedeutet, dass Sie nicht Ihr ganzes Leben trainieren müssen, um Veränderungen zu bewirken“, erklärt Mitautorin Dr. Mendez Colmenares in einer Universitätsmitteilung.2 So bestärken die Ergebnisse die Vorstellung, dass die weiße Substanz „plastisch“ ist und sich kurzfristig verändern kann.

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Ein gesundes Gehirn – wir haben es teilweise selbst in der Hand

Weiße Substanz wird allgemein als passives Gehirngewebe angesehen, das gegenüber seiner aktiven, grauen Substanz, in der leistungsstarke Neuronen leben, in den Hintergrund tritt. Dennoch ist sie bedeutsam für alle Prozesse, die mit dem Lernen zusammenhängen. Störungen wirken sich demnach negativ auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Nimmt die weiße Substanz im Alter ab, macht sich das vor allem durch Vergesslichkeit bemerkbar.

Daher setzt die Forschung viel daran, herauszufinden, wie sich die weiße Substanz erhalten, beziehungsweise stärken lässt. Forschende sehen darin auch den Schlüssel zur Alzheimer-Prävention. Immer wieder, so wie auch bei dieser Studie, kommt die Wissenschaft daher zu der Erkenntnis, dass Ausdauertraining oder sanfte Bewegung einen enormen Einfluss auf die weiße Substanz hat. Auch wenn die Gene eine Rolle spielen mögen, hat jeder es zum Glück teilweise selbst in der Hand, etwas für die eigene Hirngesundheit zu tun.

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Quellen

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