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Studie zeigt

So arbeitet das Gehirn, um Stress zu bewältigen

Gestresste Frau
Was passiert im Gehirn, wenn wir uns nach starkem Stress wieder entspannen? In einer Studie wurde darauf eine Antwort gefunden. Foto: Getty Images
Laura Pomer

11. Juni 2020, 5:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Fähigkeit, Stress zu empfinden (und vor allem auszuhalten), ist und war von jeher von großer Bedeutung für den Fortbestand der Menschheit. Genauso wichtig natürlich: sich wieder zu entspannen. Forscher haben nun genauer untersucht, was im Gehirn passiert, wenn wir in angespannten Situationen wieder zur Ruhe finden. Und offenbar profitieren wir dabei von Erlebtem aus der Vergangenheit.

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Wenn jemand ständig unter Strom steht, drohen ihm dadurch auf Dauer gesundheitliche Probleme – u.a. ein Burnout-Syndrom und vielfältige Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig sind Stresshormone wie bspw. Adrenalin wichtig, um in bestimmten (Gefahren-)Situationen schnell reagieren zu können. Von diesem Mechanismus profitierte bereits der Urmensch, wenn etwa ein Angriff durch einen Säbelzahntiger drohte.

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Stressabbau ist wichtig für die Gesundheit

Das alles unterstreicht, wie wichtig es für die mentale und körperliche Gesundheit ist, mit Stress umgehen zu können. Sprich: nach Momenten der Angespanntheit wieder runterzukommen. Das betrifft Tiere genauso wie Menschen – bloß lassen sich Tiere nicht zu ihren Gefühlen befragen. Das sagt Dr. Elizabeth Goldfarb von der Yale School of Medicine in New Haven in Connecticut zum US-Medium „Medical News Today“. Zusammen mit einer Gruppe von Kollegen hat sie eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, was genau sich auf Gefühls- und Nervenebene beim Menschen abspielt.

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So lief die Studie ab

Es hatten insgesamt 60 Probanden (gleich viele Frauen wie Männer, Durchschnittsalter 29 Jahre) an der Untersuchung teilgenommen. Die Forscher arbeiten bei der körperlichen Untersuchung mit der Methode der Funktionellen Magnetresonanztomographie (kurz: fMRT), die Aufnahmen der unterschiedlichen Hirnareale möglich macht.

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Den Probanden wurden unterschiedliche Bilder mit jeweils aufwühlendem, neutralem und beruhigendem Inhalt gezeigt, um bei ihnen entsprechende Empfindungen auszulösen. Nach jedem Bild kreuzten die Studienteilnehmer auf einer Skala von 1 (≈ vollständig entspannt) bis 9 (≈ extrem gestresst) an, welche Ziffer gerade am ehesten ihrer Gemütslage entspricht.

Das passiert bei Stress im Gehirn

Auf neuronaler Ebene interessierten sich die Forscher insbesondere dafür, wie sich der Hippocampus bei Stress verhielt. Der Hippocampus ist eine Struktur in den tieferen Regionen des Großgehirns, die vor allem Funktionen für das Gedächtnis und Gefühle erfüllt. Bei einigen der Probanden konnte unter Stress eine verstärkte Interaktivität zwischen dem Hippocampus und dem Präfrontalen Cortex festgestellt werden. Die Prozesse im Präfrontalen Cortex (auch Stirnhirn genannt) wirken sich auf die Fähigkeit zu v.a. vernünftigem Handeln und Moral aus.

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Erinnerungen senken Stresslevel

Die Schlussfolgerung von Goldfarb und ihrem Team: Um den Stress zu reduzieren, den die Bilder bei ihnen auslösten, griffen die Probanden im Geiste auf Erinnerungen zurück. Gleichzeitig habe die Untersuchung gezeigt, dass gedächtnisbezogene Hirnnetzwerke – also die im Zuge von Erlebtem und Erlerntem entstandenen Synapsen – die Fähigkeit zur Stressresistenz langfristig verbessern können.

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Grob zusammenfasst kann man in Phasen der Anspannung und Nervosität davon profitieren, Schönes erlebt zu haben und seine Gedanken darauf zu lenken. Von diesem Wissen kann jeder auch persönlich und aktiv profitieren – oder es zumindest probieren.

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