30. Mai 2022, 17:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Er gilt als charmant, witzig und sarkastisch und bildet zusammen mit Ehefrau Blake Lively und drei Töchtern eine wahre Hollywood-Traumfamilie. Doch es gibt auch eine dunklere Seite im Leben von Ryan Reynolds. Er leidet an einer Angststörung, mit der er zuletzt in einem Interview mit David Letterman ganz offen umging.
Ob beruflich oder privat – Ryan Reynolds scheint das Glück rundum wohlgesonnen zu sein. Dass dieser Schein oft trügen kann, wissen wir von so manchen Stars, die in den letzten Jahren ehrlich zu ihren mentalen Problemen und Erkrankungen standen. Zu diesen gehört auch Ryan Reynolds – er leidet unter einer Angststörung. In Interviews erklärte er, wie er mit ihr umgeht und warum er sich dazu entschied, öffentlich über das Leiden zu sprechen.
Übersicht
Ryan Reynolds und David Letterman reden über das Thema Angststörung
In der neuesten Staffel der Netflix-Sendung „My Next Guest Needs No Introduction With David Letterman“ lud Hollywood-Star Ryan Reynolds den Gastgeber zu sich nach Hause ein, kochte für ihn und gab ihm ehrliche Einblicke in seine Kindheit und sein heutiges Leben. Dabei kam schon nach wenigen Minuten ein tiefgründiges Thema zu Sprache: Ryan Reynolds kämpft mit einer Angststörung.
„Ich kam immer gerne in die Letterman Show, aber ich habe den Moment direkt vor Showbeginn gehasst“, verriet der „Deadpool“-Darsteller bereits zu Anfang des Gesprächs mit Letterman. „Da stand ich dann immer hinter diesem Vorhang und dachte: Entweder muss ich mich jetzt übergeben oder ich werde tatsächlich vor laufender Kamera sterben.“ Ein Gefühl, das Letterman gut kennt, auch er hat mit Ängsten zu tun: „Bei einer Angststörung geht es um mehr als Nervosität. Wenn man sie zulässt, dann kann es einen zu einem richtigen tiefen, dunklen Ort bringen.“
Auch interessant: Sängerin Pink spricht offen über ihre Panikattacken
Wie geht der Schauspieler mit seiner Angst um?
„Ich habe weniger Angst in der Situation selbst, es ist das darauf Warten, die Zeit davor“, erläutert Reynolds das Gefühl genauer. Zugleich hat er schon vor langer Zeit einen Weg gefunden, damit umzugehen. Vor laufender Kamera schlüpft er auch abseits von Filmsets in eine Rolle und kann seine Angst so überspielen: „Wenn ich zum Beispiel in die Talkshow kam, trat dann dieser Idiot an meine Stelle, der scherzt und Witze macht und einfach irgendwie eine Show abzieht. Dieser Kerl gibt mir Sicherheit. Diese humorige Art, mich in Szene setzen zu können, hat mich gerettet.“ Dies und seine Vorliebe für Filmklassiker, wie der Schauspieler im weiteren Verlauf des Gesprächs mit Letterman ebenfalls verriet: „Ich liebe alte Filme. Sie sind mein Medikament gegen Angst. Bei mir läuft ganz oft einer, manchmal auch ohne Ton. Ich mag das Feeling der alten Filme.“
Auch interessant: Ireland Baldwin hat Cardiophobie – was steckt dahinter?
Ryan Reynolds machte seine Angststörung 2021 öffentlich
Erstmals ging der 45-Jährige im Mai 2021 mit seiner Angststörung an die Öffentlichkeit, um auf die Bedeutung von mentaler Gesundheit aufmerksam zu machen. Auf „Instagram“ schrieb er: „Einer der Gründe, warum ich das erst so spät poste, ist, dass ich mir immer zu viel auf einmal vornehme und dann wichtige Dinge vergesse. Und einer der Gründe, warum ich mir immer zu viel vornehme, ist mein lebenslanger Kumpel – die Angst. Ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin und, noch wichtiger, an alle, die wie ich zu viel auf einmal wollen, zu viel nachdenken, zu viel arbeiten, sich zu viele Sorgen machen und einfach immer ein Zuviel spüren: Ihr sollt bitte wissen, dass ihr nicht alleine seid. Wir reden nicht genug über mentale Gesundheit und tun nicht genug dafür, es zu entstigmatisieren.“
Hollywood-Stars Deadpool vs. Wolverine! Der Mucki-Krieg zwischen Ryan Reynolds und Hugh Jackman
Lange unerkannt Ryan Reynolds Vater litt an kaum bekannten Parkinson-Symptomen
Wenn die Angst mit Wucht kommt So können Außenstehende bei einer Panikattacke am besten helfen
Warum Ryan Reynolds offen über seine Probleme spricht
Mit dem Instagram-Post wollte der Schauspieler anderen Menschen, denen es geht wie ihm, Mut machen. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass alles schlimmer werde, wenn man sich allein fühle. „Wenn ich mich am absoluten Tiefpunkt befand, lag das meist daran, dass ich das Gefühl hatte, mit meinen Gefühlen allein zu sein. Ich denke also, es ist wichtig, darüber zu reden. Und wenn man darüber redet, befreit das andere Menschen irgendwie“, erklärte Reynolds im Interview mit „Entertainment Tonight“ im Juni 2021.
Ein vielleicht noch wichtigerer Grund für Ryan Reynolds offenen Umgang mit der Angststörung sind seine Töchter. „Ein Teil meiner Aufgabe als Elternteil ist es, Verhaltensweisen vorzuleben und zu zeigen, wie es ist, traurig zu sein, und zu zeigen, wie es ist, ängstlich oder wütend zu sein. Dass für all diese Dinge Platz ist“, betonte der 45-jährige Familienvater in demselben Interview.