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Entspannung garantiert!

Puppy Yoga – die wohl süßeste Variante des herabschauenden Hunds 

Tony Poland
Tony Poland Freier Autor

10. Oktober 2023, 4:45 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Puppy Yoga ist eine ganz besonders flauschige Form der indischen Bewegungs- und Entspannungslehre: Hundewelpen dürfen munter durch die Session wuseln und gestreichelt werden. Profitieren sollen Mensch und Tier gleichermaßen – so zumindest versprechen es Lena Fleischmann und Aaron Perner, die Deutschlandweit die ersten Kurse dieser Art anbieten. FITBOOK hat mit ihnen gesprochen.

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Abschalten, vom Alltagsstress entspannen und das innere Gleichgewicht herstellen: Nicht umsonst ist Yoga heutzutage angesagt. Kommen dann auch noch niedliche Hundewelpen mit auf die Matte, dürfte das die Glückshormone noch zusätzlich aktivieren. Woher die Tiere kommen, wie so eine Yoga-Session abläuft und was sie kostet, hat FITBOOK von den Gründern von Puppy Yoga München erfahren: Lena Fleischmann und Aaron Perner haben den flauschigen Entspannungs-Trend nach Deutschland gebracht.

Woher kommen die Welpen für Puppy Yoga?

In England und in den USA kennt man Puppy Yoga schon länger. „Die Liebe zu Hunden war bei uns beiden zuerst da. Aber auch Yoga war kein Fremdwort für uns. Ich habe eine Freundin in England besucht, die mir Puppy Yoga nochmal ins Gedächtnis gerufen hat. Und das war der Anstoß dafür, dass wir es auch hier umsetzen wollten“, sagt Lena Fleischmann zu FITBOOK über den Ursprung ihrer Idee. Zusammen mit ihrem Partner Aaron Perner schrieb die Studentin daraufhin verfügbare Studios an, engagierte Yogalehrer – und nahm Kontakt mit seriösen Züchtern in München und Umgebung auf.

Vor Kursbeginn holen sie dann Golden Retriever, Labradore und Australien Shepherds mit dem Auto ab – und bringen sie hinterher wieder zurück. Die Tiere sind meist zwischen acht und zwölf Wochen alt.

Ablauf und Kosten der flauschigen Yoga-Stunde

Nachdem sich die Teilnehmer auf ihren Matten platziert haben, kommt der flauschige Teil ins Spiel. „Die Welpen haben dann die Chance, zu den Leuten zu gehen“, beschreibt Aaron Perner das, wofür die Teilnehmer hier hingekommen sind.

Je nach Alter und Charakter des Wurfs kann es während des Kurses passieren, dass die neugierigen Abenteurer auf Entdeckungstour gehen und durch den Raum spazieren. Oder jemandem übers Gesicht schlecken oder jemanden anknabbern. Vor allem längere Haare sind angesagt und super interessant.

Welpen in diesem Alter sind nicht nur sehr verspielt. Sie haben auch ein großes Schlafbedürfnis. Und so wundert es nicht, dass die Schlussentspannung (Shavasana) auf die Hunde übergreift. „Da schlafen dann meistens alle. Deshalb hängen wir am Schluss noch mal Zeit zum Spielen dran, damit die Hunde auch mental ausgelastet werden“, sagt der Gründer zu FITBOOK.

Im Frühsommer 2023 fand in München die erste Testsession statt. Das Konzept der Gründer kam so gut an, dass rasch weitere Kurse folgten: „Im Schnitt haben wir dann ein bis zwei Kurse die Woche angeboten, die fast alle ausgebucht waren“, sagt Aaron Perner.

Eine Session besteht aus etwa 40 Minuten Yoga und 20 Minuten Kuschelzeit mit den Welpen. Laut den Gründern ist der Run auf die Tickets groß. Kein Wunder, dass es Puppy Yoga bald auch in anderen deutschen Städten, wie etwa in Hamburg, geben soll. Die Tickets für München werden auf der eigenen Website verkauft und kosten pro Kursteilnahme um die 49 Euro.

Pro Welpe sind maximal 2 Teilnehmer zugelassen

Seit dem 3. Oktober finden sogar drei Kurse pro Woche in insgesamt fünf Münchner Studios statt. Die Teilnehmerzahl richtet sich dabei nach der Anzahl der Hunde. Aufgrund größerer Würfe und größerer Studios können inzwischen mehr als 14 Personen mitmachen; im Durchschnitt sind es zwölf. Um die Hunde nicht zu überfordern, gilt eine strikte 2:1-Ratio: pro Hund sind maximal zwei Leute zugelassen.

Übungen sind mit den Züchtern abgesprochen

Verletzungsgefahr für Mensch und Tier besteht während einer Einheit übrigens nicht. Denn die Yoga-Übungen sind an die Welpen angepasst und mit Lehrern und Züchtern abgesprochen. Sprünge auf einem Bein sind etwa tabu, andere extreme Yoga-Übungen ebenfalls.

Ohnehin ist die Stunde gerade zum Ende hin eher sanfter gestaltet, damit auch die Hunde eine beruhigende Wirkung verspüren. Aber: „Die Leute kommen ja auch zu uns wegen der Welpen und nicht nur wegen des Yoga. Wenn jemand entspannt Yoga machen will und meditieren möchte, dann ist er bei uns nicht an der richtigen Stelle“, macht Lena Fleischmann deutlich. Denn so eine Session kann auch mal unvorhergesehen chaotisch werden – dafür aber zuckersüß! „Insofern muss jeder selber wissen, bevor man eine Yogastunde bucht, was seine Intention dahinter ist.“

Positive Effekte für Tiere und Menschen

Beim Puppy Yoga profitieren Menschen und Tiere jeweils voneinander. Die Welpen werden schon nach wenigen Monaten sozialisiert und kommen bereits in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre frühzeitig mit Menschen in Kontakt. So lernen sie eine andere Umgebung kennen und nehmen unter anderem schnell fremde Gerüche wahr.

Das Selbstbewusstsein steigt und die Scheu nimmt ab, bevor die Welpen danach in liebevolle Familien ziehen. „Bei uns kommen die Hunde auf die Menschen zu und nicht umgekehrt. Außerdem lernen sie auch Autofahren, wenn ich sie vom Züchter abhole und danach wieder zurückbringe“, berichtet Gründer Aaron Perner. Kurz: Die kleinen Vierbeiner entwickeln sich stetig weiter.

Welpen können sich jederzeit zurückziehen

Ein Risiko für die Hunde, die sich jederzeit in eine Welpenbox zurückziehen oder den Raum in einen Innenhof hinaus verlassen dürfen, bestehe nicht. „Ich muss aber auch wirklich sagen, dass die Leute sehr rücksichtsvoll sind. Wenn sie einen Hund auf dem Arm oder im Schoß haben und der versucht wegzukommen, dann lassen sie ihn auch los“, hat Lena Fleischmann beobachtet.

Zudem führt Puppy Yoga offenbar tatsächlich zu einem echten Glücksgefühl – jedenfalls sei das Feedback bisheriger Kursteilnehmer „gigantisch“. Sogar Leute aus Berlin, Leipzig, Italien und Österreich seien bereits extra nach München gereist, um an einem Puppy-Yoga-Kurs teilzunehmen.

Puppy Yoga – das sagen die Teilnehmer

„Wir möchten den Leuten einfach ein schönes Erlebnis bereiten. Wir finden es total schön zu sehen, wenn die Menschen rausgehen und sagen: ‚Danke, dass ihr das anbietet und es das gibt’“, erklären die Gründer ihre Motivation. „Wir hatten auch schon jemanden, der im Anschluss vor Freude geweint hat.“

Tierschutzverein Streunerglück e.V. profitiert zusätzlich

Aufgrund der inzwischen enormen Reichweite hat sich noch ein wichtiger Nebeneffekt ergeben: Laut den Gründern wird ein gewisser Anteil der Einnahmen an den Tierschutzverein Streunerglück e.V. gespendet. Die gemeinnützige Organisation aus München setzt sich vor allem für den Tierschutz in Bosnien & Herzegowina und Kroatien ein.

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Warum Hunde aus dem Tierheim für Puppy Yoga (noch) nicht infrage kommen

Nur allzu gerne würden die beiden Gründer die Yogastunden auch mit erwachsenen Hunden aus dem Tierschutz anbieten. Das sei allerdings alles andere als einfach, schließlich seien diese Hunde meistens im Tierheim, weil sie ihren Besitzer gebissen haben oder Angsthunde sind. „Und die kann man mit fremden Menschen nicht so einfach in Kontakt bringen.“ Hunde aus dem Ausland, etwa aus Osteuropa, müssten in Deutschland unter Umständen vorab in Quarantäne. „Außerdem müssen sie sich erst mal eingewöhnen, was Tage oder sogar meist Wochen dauern kann“, sagt Lena Fleischmann.

Bis die beiden dafür Kapazitäten geschaffen haben gibt, sorgen die knuffigen Welpen vom Züchter, die unvorbelastet sind und alles toll finden, für die wohl entspannteste Yogastunde, die man haben kann. Tierischer Balsam für die Seele!

Themen Yoga
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