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Wie finde ich heraus, welche Psychotherapie zu mir passt?

welche psychotherapie: Zwei Frauen halten sich an den Händen
Wer eine Psychotherapie braucht, kann mit der Therapeutensuche und der Wahl der Therapiemethode schon mal überfordert sein Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

14. Mai 2023, 8:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Nehmen Ängste oder Niedergeschlagenheit überhand, empfiehlt sich eine Psychotherapie. Doch der Schritt dahin ist nicht leicht. Von der Therapeutensuche bis hin zum Finden der richtigen Methode stellen sich viele Fragen.

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Ob bei Depression, Burnout-Syndrom oder Ängsten: Häufig wird zur Behandlung von psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen und Störungen eine Psychotherapie empfohlen – doch welche Methoden gibt es und wann kommt welche zum Einsatz?

Diese drei bezahlten Therapieverfahren gibt es

„Bei einer psychosomatischen Erkrankung verursacht das psychische Leiden körperliche Symptome“, erläutert Barbara Lubisch, Vorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung. So könne Stress etwa Bluthochdruck oder Darmerkrankungen verursachen.

Momentan existieren drei zugelassene und von der Krankenkasse bezahlte Verfahren, die …

  • Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • Analytische Therapie.

Die beiden letzteren werden unter dem Begriff psychodynamische Therapien zusammengefasst.

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Welche Methode passt zu mir?

Verhaltenstherapie

„Die Verhaltenstherapie bezieht sich auf das Symptom“, sagt Andrea Zubke. Sie ist tiefenpsychologische Psychotherapeutin. In den Gesprächen und Übungen wird analysiert, welche Gedanken- oder Verhaltensmuster der Patient gelernt hat, um sie dann zu ändern. Wer lieber Übungen machen und schnell Erfolge sehen wolle, statt viel zu reflektieren, für den sei das Verfahren gut geeignet, sagt Lubisch.

Ängste und Zwangserkrankungen gelten als Klassiker der Verhaltenstherapie. Wer zum Beispiel keinen Fahrstuhl betreten will, kann das trainieren, führt Zubke an. Die Verhaltenstherapie beruht auf der Annahme, dass ungewünschte Verhaltensmuster erlernt und daher auch wieder verlernt werden können. Zudem können sie durch Erlernen neuer Muster ersetzt werden.1

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Psychodynamisches Verfahren (Analytische und tiefenpsychologische Methode)

Die analytische Therapie und die tiefenpsychologische Methode sind zwei Varianten des psychodynamischen Verfahrens. Die Grundlage dieser Psychotherapieformen bildet das Gespräch.

„Bei psychosomatischen Störungen ist ein tiefenpsychologisches Verfahren vielfach besser geeignet“, erklärt Sabine Köhler, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte. Es geht darum, innere Konflikte oder Ängste, die früher entstanden sind, bewusst zu machen. Zugrunde liegt die Annahme, dass Menschen unbewusste Konflikte und Gefühle in sich tragen, die sich auf ihr Leben auswirken.2 „Verstehen Patienten das Symptom, verschwindet es meistens“, erklärt Zubke.

Bei der analytischen Methode steht im Vordergrund, frühere Konflikte und Gefühle, die sich unbewusst bis heute auswirken, im Hier und Jetzt erlebbar zu machen und sie so aufzuarbeiten. Das tiefenpsychologische Verfahren stützt sich auf ähnliche Strategien wie die analytische Methode. Im Fokus steht aber das Verstehen aktueller Dynamiken, die auf unbewusste frühere innere Konflikte zurückzuführen sind.3

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Überschneidungen von Methoden möglich

Patienten sollten sich Lubisch zufolge fragen, welche Psychotherapie am besten zur Person passe. Ohnehin gebe es große Überschneidungen. „Viele Krankheitsbilder können sowohl tiefenpsychologisch als auch verhaltenstherapeutisch behandelt werden“, sagt Köhler. Wichtig ist, dass sich die Patienten gut aufgehoben fühlen. „Es sollte eine gute Arbeitsbeziehung entstehen“, sagt Köhler.

Den Großteil aller Psychotherapien übernehmen Lubisch zufolge bei Erwachsenen psychologische Psychotherapeuten. Etwa 20 Prozent davon sind ärztliche Psychotherapeuten. Nach dem Medizinstudium haben sie sich zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie weitergebildet. Sie dürfen Medikamente verschreiben oder eine Krankschreibung ausstellen.

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Die Therapeutensuche

Bei der Therapeutensuche kann der Hausarzt als erster Ansprechpartner oft Empfehlungen in der Region geben. Köhler rät, einen Facharzt zum diagnostischen Gespräch aufzusuchen, um andere Optionen und die Möglichkeit einer Medikation abzuklopfen. Zudem halten die Kassenärztlichen Vereinigungen pro Bundesland Listen mit den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten bereit.4 Die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung bietet auf ihrer Webseite eine Suchfunktion.5

Innerhalb von vier Wochen sollte es möglich sein, in eine Psychotherapeutische Sprechstunde zu kommen. Die ist mittlerweile Pflicht vor einer Behandlung. Dafür benötigen Interessierte keine Überweisung. In großen Städten sei das innerhalb dieser Zeit möglich, sagt Lubisch, in kleineren Kommunen oder auf dem Land eher nicht.

Erste Schritte in die Psychotherapie

Therapeuten erklären die Erkrankung, welche Behandlung notwendig ist und wie schnell die Therapie beginnen sollte. Bevor es mit der eigentlichen Therapie losgeht, gibt es bis zu vier sogenannte probatorische Sitzungen. Den Patienten wird die Vorgehensweise erläutert und sie erhalten einen Eindruck des Therapeuten. Ein Wechsel ist in dieser Zeit möglich. Erst danach stellt man einen Antrag auf Bewilligung an die Kasse.

Auch Ausbildungsinstitute kann man anfragen, rät Zubke. Sie bieten Sprechstunden unter Supervision an. „Die Qualität ist also nicht schlechter, obwohl es Berufsanfänger sind“, sagt Zubke. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, die Therapie selbst zu zahlen und sie sich später erstatten zu lassen. Allerdings sollte man sich vorher unbedingt eine Zusage von der Kasse einholen, raten die Expertinnen.

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Quellen

Themen Psychologie
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