20. Juli 2020, 13:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Gruppe europäischer Forscher hat per Online-Umfrage das Sexualverhalten von Männern untersucht. Es wurde unter anderem ermittelt, wie häufig die Probanden Pornos konsumieren. Dabei hat sich offenbar „deutlich“ gezeigt: Je häufiger ein Mann Pornos schaut, desto eher neigt er zu Erektionstörungen beim Sex mit einem Partner.
Häufiges Konsumieren von Pornos steht in einem „deutlichen“ Zusammenhang mit Erektionsstörungen. So lautet das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung belgischer, britischer und dänischer Forscher.
So lief die Studie ab
Das Forscherteam stützt seine Erkenntnisse auf die Analyse einer Online-Umfrage, an der 3267 Männer teilgenommen haben. Rund 23 Prozent der Probanden (alle von ihnen unter 35) hatten angegeben, beim Geschlechtsverkehr häufiger an Erektionsstörungen zu leiden. Bei denselben Probanden habe es sich um besonders regelmäßige Pornokonsumenten gehandelt. Die Wissenschaftler um Studienleiter Gunter de Win sind von einem Zusammenhang überzeugt.
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Alle Details zu Ablauf und Erkenntnissen der Studie wurden am Wochenende beim Kongress der European Association of Urology (EAU) vorgestellt. In diesem Jahr musste die EAU, eine gemeinnützige Vereinigung europäischer Urologen, virtuell abgehalten werden. Alle Vorträge sind über die Online-Datenbank der EAU abrufbar.
Warum verursachen Pornos Erektionsstörungen?
Auch das Gesundheitsmagazin „Aponet“ hat über die Untersuchung und den Erklärungsansatz der Forscher berichtet. Demnach gehen de Win und Kollegen davon aus, dass der regelmäßige Konsum von Pornos die Toleranz gegenüber sexuellen Reizen erhöht. Und die Angaben der Probanden scheinen das zu bestätigen: Nach eigener Aussage empfinden 65 Prozent der befragten Männer das, was in Pornofilmen dargestellt wird, anregender als den Sex mit einem Partner.
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Immer mehr und immer extremere Pornos
Man könnte also sagen: Je öfter Männer ihre Fantasie mit Sexfilmen stimulieren, desto mehr stumpfen sie in puncto Erregungsfähigkeit ab. So gaben immerhin 20 Prozent der Männer an, sich bei der Auswahl ihrer Pornofilme fortschreitend zu steigern, also immer extremere Inhalte konsumieren zu müssen. Nur so könnten sie das gewünschte Maß an Erregung erreichen.
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Wie oft Pornos gucken ist oft?
Im Durchschnitt verbrachten die Probanden wöchentlich 70 Minuten mit Pornos. Die einzelnen „Sitzungen“ dauerten zwischen fünf und 15 Minuten. Es seien aber auch Männer dabei gewesen, die pro Woche rund 1575 Minuten in den Konsum von Pornos investierten.