17. Mai 2024, 11:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es ist kein Geheimnis, wie stark uns Eindrücke aus Werbung, Social Media oder der Mode in der Wahrnehmung von Schönheit beeinflussen. Mit niemandem gehen wir dabei strenger ins Gericht als mit uns selbst. Das scheint sich auch trotz gegenteiliger Bemühungen, wie. z. B. der Body-Positivity-Bewegung, nicht deutlich zu ändern. Dies verdeutlicht das Ergebnis einer aktuellen Abnehm-Studie, deren Details FITBOOK-Redakteurin Melanie Hoffmann vorstellt.

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So lief die Studie ab

Im März 2024 führte die Online-Arztpraxis ZAVA gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Appinio eine Umfrage durch.¹ 500 in Deutschland lebende Frauen und Männern im Alter zwischen 14 und 99 Jahren nahmen teil. Die Studie umfasste verschiedene Fragen zum Thema „Abnehmen“, darunter:

• Zufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht
• daraus resultierenden Einschränkungen im Alltag

So groß ist die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht

Das traurige Ergebnis der Umfrage: 60 Prozent der Befragten sind mit ihrem Körpergewicht unzufrieden. Dabei hadern Frauen nach wie vor deutlich mehr mit sich als Männer. So verliehen 63 Prozent der Frauen ihrer Unzufriedenheit Ausdruck, während es 55 Prozent der Männer taten. Besonders groß war der Abnehmwunsch – beide Geschlechter zusammengenommen – in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen. In dieser beantworteten 80 Prozent die Frage, ob man den Wunsch habe, abzunehmen, mit Ja.

Im Übrigen scheint ebenfalls bei beiden Geschlechtern das Vorhandensein von Kindern die Unzufriedenheit noch zu erhöhen. Gut 80 Prozent der Befragten mit mindestens einem Kind im Haushalt gaben in der Umfrage an, abnehmen zu wollen. Im Vergleich dazu waren es unter den Befragten ohne Kinder knapp zwei Drittel, nämlich 63,4 Prozent.

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Die Rolle von Social Media

Dass so viele Menschen, darunter auch Eltern, einen enormen Druck verspürten, einem Schlankheitsideal zu entsprechen, führt Dr. med. Ulrike Thieme, medizinische Leiterin bei ZAVA, auch auf die Wirkung von Social Media zurück. „Der Einfluss sozialer Medien auf das Selbstbild von jungen Erwachsenen und insbesondere Eltern ist besorgniserregend. Die Plattformen vermitteln oft ein unrealistisches Schönheitsideal, das zu gesteigerter Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen kann. Gleichzeitig bedeutet aber die zusätzliche Care-Arbeit, die Eltern leisten, weniger Zeit für sich selbst und lässt damit weniger Zeit für ihre Selbstfürsorge“, erklärt die Expertin.

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Weite Kleidung und wenig Sex

Bei dem Gefühl der optischen Unzulänglichkeit bleibt es häufig nicht. Wer sich selbst nicht mag, tendiert dazu, sich zurückzuziehen oder sogar zu verstecken. Ein solches Bild zeichnet auch die Umfrage. So führt die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper dazu, dass ein nicht geringer Teil der Studienteilnehmer sich selbst einschränkende Verhaltensweisen an den Tag legen.

Aus Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht habe ich schon mal:

• bewusst weite Kleidung getragen: 75 Prozent der Frauen, 56 Prozent der Männer
• das Schwimmbad gemieden: 61 Prozent der Frauen, 51 Prozent der Männer
• soziale Treffen gemieden: 38 Prozent der Frauen, 33 Prozent der Männer
• nicht mit jemandem Sex gehabt: 30 Prozent der Frauen, 32 Prozent der Männer
• bewusst Dating-Apps gemieden: 18 Prozent der Frauen, 26 Prozent der Männer
• nichts davon: 11 Prozent der Frauen, 18 Prozent der Männer

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Die aktuellen Umfrage-Ergebnisse untermauern, was bereits unsere Kolleginnen von STYLEBOOK in ihrem „Beauty Impact Report 2023“ herausgefunden haben. Dort gaben ebenfalls rund 63 Prozent (63,2 Prozent, um genau zu sein) an, mit ihrem Körpergewicht unzufrieden zu sein. Aufgesplittet in verschiedene Altersgruppen, ergab sich ein noch detailreicheres Bild über das Selbstbild von Frauen:

• 61,7 Prozent der 14- bis 39-Jährigen zeigten sich mit ihrem Körpergewicht unzufrieden
• bei den 40-59-Jährigen waren es 66 Prozent
• in der Gruppe der 60-jährigen und über 60-jährigen Frauen gaben noch 60,4 Prozent an, unzufrieden zu sein.