11. Mai 2021, 14:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Corona-Zeit ist für den Großteil der Menschen psychisch belastend. Soziale Kontakte fehlen, Hobbys und Sport sind eingeschränkt, dazu kommt die Angst vor wirtschaftlichen Verlusten und einer Ansteckung mit dem Virus. Auch Kinderbetreuung, Homeschooling und Mobile Office sind mental fordernd. Seit Monaten steigt die Anzahl psychischer Erkrankungen in vielen Altersklassen massiv. Eine Umfrage gibt nun jedoch Mut.
73 Prozent der Befragten einer Umfrage in den USA gaben an, seit ihrer Impfung eine deutliche Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit bemerkt zu haben. Zudem wurden die Menschen zu Aspekten ihres sozialen Lebens vor und nach der Impfung befragt. So war ein Besuch im Fitnessstudio die Aktivität, bei der die meisten Menschen am meisten Bedenken hatten. FITBOOK gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Umfrage.
Übersicht
1.500 Erwachsene mit Impfung befragt
Durchgeführt wurde die Umfrage von Walgreens, einer US-amerikanischen Drogeriekette. Der Konzern wählte eine national repräsentative Stichprobe von 1.500 volljährigen US-Amerikaner*innen aus. Alle hatten entweder eine Corona-Impfung mit dem Johnson&Johnson-Wirkstoff hinter sich, der nur eine Dosis erfordert oder mindestens eine Dosis eines anderen Wirkstoffes bekommen. Die Befragungen fanden zwischen dem 19. und 21. April 2021 statt.
Ziel der Umfrage war es unter anderem, herauszufinden, ob eine Corona-Impfung die mentale Gesundheit beeinflusst. „Unsere Apotheker und Verkäufer haben mit eigenen Augen die Emotionen einiger Kunden und Patienten gesehen – wie sie das Pandemie-Jahr ausgehalten haben und jetzt realisieren, dass die Impfung der Auslöser dafür sein könnte, dass sie wieder unter Menschen gehen und die Dinge erleben können, die sie am meisten vermisst haben“, wird Rina Shah, die Pharmazie-Vizepräsidentin von Walgreens in einer Pressemitteilung zitiert.
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Die positiven Auswirkungen der Impfung auf die mentale Gesundheit
Erleichterung, Optimismus und Dankbarkeit
Der Tenor der Umfrage ist vielversprechend: 73 Prozent der Befragten, also etwa drei von vier, gaben an, nach der Impfung eine positive Auswirkung auf ihre mentale Gesundheit bemerkt zu haben. Sie wurden auch gezielt nach Gefühlen gefragt. Das am häufigsten genannte war Erleichterung mit 64 Prozent, knapp dahinter folgten Dankbarkeit und Optimismus.
Geimpfte freuen sich auf Familie, Freunde, Restaurants und Reisen
Walgreens hakte zudem nach, worauf sich die US-Amerikaner*innen nach ihrer Impfung am meisten freuen würden. Mit 60 Prozent wurden Treffen mit Familie und Freunden am häufigsten genannt. Der simple Wunsch, endlich wieder auswärts zu essen, folgte auf Platz zwei. Die Vorfreude auf die nächste Reise folgte dahinter.
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Aktivitäten können mit weniger Sorge genossen werden
Viele Menschen fühlen sich während der Pandemie in bestimmten Situationen unsicher – sei es aus Angst vor einer Ansteckung, der Sorge, jemand anderen anzustecken oder Unwohlsein in größeren Gruppen. Mit Hinblick darauf wurden die Umfrage-Teilnehmen*innen gebeten, anzugeben, wie sie sich nun nach der Impfung in bestimmten Situationen fühlen würden. 86 Prozent gaben an, deutlich beruhigter während Treffen mit Familien und Freunden zu sein. 75 Prozent gehen nun mit einem weniger unguten Gefühl in Restaurants.
Fitnessstudios vor der Impfung „besorgniserregendster“ Ort, nun nicht mehr
Gute Nachrichten für die Fitnessstudios: Vor ihrer Impfung gaben 70 Prozent der Befragten an, dass dies der Ort sei, an dem sie sich während der Pandemie am unwohlsten fühlten. Diese Sorge zerschlug die Impfung komplett: Nach dem Pieks sagten 75 Prozent, dass sie nun keine Bedenken mehr hätten, wieder zum Training ins Fitnessstudio zu gehen.
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Besonders junge Menschen hatten Skrupel vor einer Corona-Impfung
Rund 70 Prozent der Umfrage-Teilnehmer*innen wollten sich impfen lassen, sobald es ihnen möglich war. 29 Prozent waren sich dessen nicht sicher, entschieden sich aber letztendlich für eine Impfung, weil sie es für die vernünftige Entscheidung hielten. Diese Gruppe bestand zu 60 Prozent aus Frauen und rund die Hälfte war unter 40 Jahren alt.
Als Hauptgrund für die Impfung gab der Großteil der Skeptiker*innen an, man hätte sich impfen lassen, um andere zu schützen. Zwei Prozent entschieden sich für den Pieks, weil es eine Vorgabe ihres Arbeitgebers gewesen sei.