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Studie belegt

4 Lebensmittel, die nachweislich Stress reduzieren

Mann mit Gabel und glücklichem Gesichtsausdruck
Soul Food gegen Stress? Das gibt es laut einer aktuellen Studie wirklich Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

7. November 2022, 5:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Stress lässt sich nicht nur mit Sport und Meditation vertreiben, sondern auch mit einer ganz bestimmten Sorte Lebensmitteln, so das Ergebnis einer neuen Studie aus Irland.

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Der Verzehr von bestimmten Lebensmitteln kann offenbar ebenso gut Stress reduzieren wie bekannte Entspannungstechniken. Zu dieser Erkenntnis kommen Forscher von APC Microbiome Ireland, einem weltweit führenden SFI-Forschungszentrum am University College Cork, Irland. Gemeint sind fermentierte Lebensmittel wie Kefir, Kimchi, Sauerkraut oder Kombucha. Wer diese von jetzt an regelmäßig – am besten täglich – verputzt, soll sich schon bald gelassener und ausgeglichener fühlen. Dieser Relax-Effekt ist Billiarden nützlicher Bakterien zu verdanken, die zwischen Darm und Hirn vermitteln.

Wie Ernährung das Wohlbefinden beeinflusst

In den letzten zehn Jahren hat eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen gezeigt, dass die Ernährung einen enormen Einfluss auf unsere geistige Gesundheit hat. So deuten beispielsweise jüngere Studien darauf hin, dass Menschen, die auf Mittelmeerkost setzen, nicht nur überdurchschnittlich alt werden, sondern auch überdurchschnittlich zufrieden sind.1 Auch erkranken sie seltener an Depressionen. Von Stress ist vor allem in den Industrienationen so gut wie jeder betroffen. Und Stress lässt sich mit fermentierten Lebensmitteln „wegessen“, so besagte Studie, die in der Zeitschrift „Molecular Psychiatry“ erschienen ist.2 Und zwar innerhalb eines Monats.

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Studie mit 45 gesunden Erwachsenen

Die Forscher rekrutierten 45 gesunde Frauen und Männer und teilten sie in zwei Gruppen ein. Etwa die Hälfte erhielt eine vierwöchige „psychobiotische“ Diät, die speziell darauf ausgelegt ist, das Mikrobiom im Darm zu stärken. Diese beinhaltete täglich drei Portionen

  • Sauerkraut
  • Kimchi
  • Kefir
  • Kombucha oder ein vergleichbar fermentiertes Lebensmittel.

Obendrein acht Portionen Obst und Gemüse mit viel Zwiebeln, Lauch, Kohl, Äpfel, Bananen und Hafer sowie Vollkornprodukte. Außerdem landeten vier Portionen Hülsenfrüchte pro Woche auf dem Teller. Die Teilnehmer der Kontrolldiät erhielten zwar eine Ernährungsberatung, durften aber weiterhin essen, was sie wollten.

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Weniger Stress dank der richtigen Lebensmittel

Interessanterweise nahm das Stresslevel bei beiden Gruppen ab. So berichteten 17 Prozent der Kontroll-Gruppe, sich wesentlicher entspannter zu fühlen. Bei denjenigen, die psychobiotische Lebensmittel aßen, waren es doppelt so viele, nämlich 32 Prozent, die von weniger Stress berichteten. Und: Die Schlafqualität verbesserte sich enorm. Auch hier weisen ältere Studien darauf hin, dass das Darmmikrobiom an verschiedenen Schlafprozessen beteiligt ist.3

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Sich die Darm-Hirn-Verbindung zunutze machen

Die psychobiotische Ernährung verursachte in der kurzen Zeit nur subtile Veränderungen im Darm. Und doch haben die Forscher signifikante Veränderungen im Gehalt bestimmter Schlüsselchemikalien beobachtet, die von diesen Darmmikroben produziert werden. 20 dieser Substanzen sind maßgeblich für eine stabile psychische Gesundheit, heißt es weiter. Darm und Hirn stehen nicht nur ständig in Verbindung, sondern im regen Austausch. Das erleichtert die Steuerung wichtiger Körperfunktionen wie Verdauung und Appetit. Kein Wunder also, dass auch Emotionen und Gefühle über diese Achse laufen.

Ein gesunder Darm ist weniger gestresst

„Unsere Studie ist eine der Ersten, die Daten zum Zusammenspiel von Ernährung, Mikrobiota und Stress- und Stimmungsgefühlen liefert“, erklärt Studienleiter Prof. John Cryan in einer Universitätsmitteilung.5 „Und sie legt nahe, dass Lebensmittel gezielt eingesetzt werden können, um Stress zu reduzieren.“ Tatsächlich könne eine gesunde Ernährung mit reichlich fermentierten Lebensmitteln die psychische Gesundheit langfristig schützen und Schlafstörungen vorbeugen. Sein Tipp: „Wenn Sie sich also das nächste Mal besonders gestresst fühlen, sollten Sie vielleicht genauer darüber nachdenken, was Sie zum Mittag- oder Abendessen essen möchten.“

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Quellen

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