22. Juli 2022, 16:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die meisten Menschen verfolgen gebannt ihre Gewichtsveränderungen auf der Waage. Warum das keine gute Idee ist, lesen Sie hier!
Abgesehen von Menschen, die aus medizinischen Gründen ihr Gewicht im Auge behalten sollten, gibt es gleich 6 gut Gründe, sich nicht täglich zu wiegen.
Übersicht
1. Die Waage ist nicht ehrlich
Wer sich täglich auf die Waage stellt, wird wahrscheinlich jedes Mal – wenn auch geringfügige – Veränderungen wahrnehmen. Aber aufgepasst: Diese sagen nicht immer etwas über das tatsächliche Gewicht aus. In den vermeintlich aussagekräftigen Wert spielt etwa mit hinein, wie viel man am Vortag getrunken und ob man ballaststoffreich gegessen hat. Ballaststoffe binden nämlich Flüssigkeit und sorgen so für ein größeres Volumen (und auch Gewicht!) des Speisebreis. Frauen haben zudem an bestimmten Tagen ihres Zyklus mit hormonbedingten Wassereinlagerungen zu rechnen, die ebenfalls ein paar Gramm auf die Waage bringen. Steht Ihre Waage dann noch auf einem unebenen und wenig festen Untergrund, verfälscht sie das Ergebnis zusätzlich. Warum sich dann unnötig aus der Fassung bringen lassen?
2. Das Gewicht ist egal!
Mal im Ernst. Selbst wenn Ihr tatsächliches Gewicht um zwei Kilo im Vergleich zum Vormonat angewachsen ist – würden Sie es sich aufs T-Shirt drucken lassen? Eben. Es hat Ihr Gegenüber partout nicht zu interessieren, was Sie auf die Waage bringen. Und Sie selbst auch nur bedingt. Erst recht, wenn Sie keinen Grund haben, mit Ihrem Körper unzufrieden zu sein, können Sie sich ruhig öfter dafür entscheiden, sich auch mal nicht zu wiegen.
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3. Wiegen setzt unter Druck
„Es gibt viele Menschen, die durch das Wiegen schnell verunsichert sind“, weiß Professor Nicolai Worm, Diplom-Ökotrophologe aus München, „und die es frustriert, wenn der Zeiger nur ein wenig in die falsche Richtung deutet.“ Das könne dazu führen, dass sie die Flinte kurzerhand ins Korn werfen und ihr Diätvorhaben abbrechen. Dabei bestätigt uns der Ernährungswissenschaftler: „Die Waage gibt bei den täglichen Schwankungen keine Auskunft über den Fettstatus!“
4. Es sabotiert Ihr Körpergefühl
Ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass Sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein aufgestanden sind und Ihr Spiegelbild Ihnen richtig gut gefallen hat? Wären Sie jetzt auf die Waage gestiegen, nur um festzustellen, dass Sie eigentlich zugenommen haben, wäre die Verunsicherung vermutlich doppelt so groß. Die Lösung: Packen Sie die Waage besser in den Keller und vertrauen Sie lieber auf Ihr Gefühl!
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5. Es lässt Sie an Ihrem Training zweifeln – unnötig!
Wenn Sie Sport treiben, kann es gut sein, dass Sie schwerer werden. Die Erklärung: Sie haben Muskeln aufgebaut und die haben ein gewisses Gewicht. Möglicherweise machen Sie im Fitnessstudio also einiges richtig – Muskelaufbau ist sehr sinnvoll, da Sie dadurch knackiger und fester aussehen und auch Ihren täglichen Kalorienbedarf erhöhen. Das bedeutet, Sie können mehr essen, ohne an Fett zuzunehmen. Ein Grund mehr, sich nicht so häufig zu wiegen. Besser: Auf sein Auge und Gefühl vertrauen – statt auf schnöde Zahlen.
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6. Wiegen kann zum Zwang werden
Besonders für Menschen, die gefährdet sind, eine Essstörung zu entwickeln oder sogar schon eine haben, ist der häufige Blick auf die Waage ungesund. Statt aufgrund von ein paar Pfunden mehr Abnehmversuche aufzugeben, ist ein gegenteiliger Effekt zu befürchten. Sowohl das Wiegen als auch der Nahrungsverzicht können zwang- und krankhaft werden.