12. Oktober 2022, 13:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Alzheimer lässt sich nicht heilen, doch um die tückische Krankheit vorzubeugen, haben französische Forscher eine einfache Methode entdeckt. Wichtiger Vorteil: Sie funktioniert auch im fortgeschrittenen Alter.

Welche einfachen Methoden gibt es, Alzheimer vorzubeugen?

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind wichtige Faktoren, wenn es darum geht, Alzheimer bzw. Demenz vorzubeugen. Allerdings muss man damit bereits in jungen Jahren beginnen. Mediziner empfehlen deshalb schon lange, dass Menschen sich im fortgeschrittenen Alter vor allem geistig beschäftigten sollten, um das Alzheimerrisiko zu mindern. Französische Forscher wollten der Frage auf den Grund gehen, ob das Erlernen einer neuen Sprache oder Meditation diesbezüglich überlegen ist. Dafür rekrutierten sie 137 Männer und Frauen über 65 Jahre, die allesamt frei von Demenz waren. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Jama Neurology“ veröffentlicht.¹

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Aufbau und Ablauf der Studie

Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste absolvierte 18 Monate lang regelmäßig einen Englischkurs, die zweite meditierte täglich für 20 Minuten und die dritte lebte als Kontrollgruppe ganz normal weiter. Vor und nach dem Studienzeitraum erfolgten verschiedene kognitive Tests, darunter, Aufmerksamkeitsspanne, Merkfähigkeit und emotionaler Zustand.

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Gravierende positive Veränderungen nach 18 Monaten meditieren

Bei allen Tests schnitten die Meditierenden deutlich besser ab. „Meditation war dem nicht muttersprachlichen Training überlegen“, zitiert das Wissenschaftsmagazin „Study Finds“ Studienleiter Dr. Gael Chetelat von der Caen-Normandy University.² Damit meint der Forscher vor allem verbesserte Selbstwahrnehmung, gesteigerte Aufmerksamkeit und ausgeprägtere sozio-emotionale Fähigkeiten wie Empathie und Konfliktbewältigung. Je besser diese Faktoren ausgeprägt sind, desto weniger wahrscheinlich kann sich Alzheimer entwickeln. Interessant: Auch der Englischkurs sorgte für einige Verbesserungen, die aber schnell wieder abnahmen. Meditation scheint die Vorteile für das Gehirn aufrechtzuerhalten, was sie zu einer einfachen wie wirksamen Methode macht, Alzheimer vorzubeugen.

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Wie Meditation das Gehirn gesund und glücklich hält

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Meditation hilft, sich besser zu konzentrieren, Stress und Ängste abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Praktizierende berichten außerdem, dass Meditieren ihnen geholfen hat, mit dem Rauchen aufzuhören, besser mit Krebs oder anderen Krankheiten fertig zu werden. Daher könnte Meditation laut Forschern ebenso dazu beitragen, eine gesunde Gehirnstruktur und -funktion bis ins hohe Alter aufrechtzuerhalten – die Voraussetzung für ein langes Leben ohne Alzheimer. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Demenzerkrankungen weltweit bis 2050 auf über 150 Millionen verdreifachen. Da keine Heilung in Sicht ist, konzentriert man sich zunehmend auf schützende Lebensstilfaktoren. Je mehr einfache und kostengünstige Methoden gefunden werden, Alzheimer vorzubeugen, desto besser kann der besorgniserregende Trend abgewehrt werden.

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Quellen

• 1. Chételat, G., Lutz, A., Klimecki, O. et al. (2022): Effect of an 18-Month Meditation Training on Regional Brain Volume and Perfusion in Older Adults: The Age-Well Randomized Clinical Trial,  JAMA Neurology.
• 2. Study Finds. Meditation could protect older people against Alzheimer’s, study says (aufgerufen am 12. Oktober 2022)