8. April 2021, 10:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Draußen wird es langsam wärmer – für viele bedeutet das: Frühjahrsmüdigkeit! Keine Einbildung, sondern wissenschaftlich belegt. FITBOOK erklärt, was zu dem verbreiteten Phänomen führt – und wie man sie effektiv vertreiben kann.
Ausgerechnet, wenn die Natur sprichwörtlich „erwacht“ – die Blätter sich wieder grün färben, Krokusse sprießen und Vögel zwitschern –, ist vielen von uns nur nach einem: Schlafen! Typischerweise setzt das Phänomen Frühjahrsmüdigkeit ein, wenn das Thermometer bereits zeitweise hinaufgeklettert ist.
Übersicht
Warum sind wir frühjahrsmüde?
Der Wechsel von Winterkälte auf mildere Temperaturen führt dazu, dass die Blutgefäße sich erweitern und der Blutdruck sinkt. Und das macht sich unter anderem mit Müdigkeit bemerkbar. Zudem ist nach der dunklen Jahreszeit die Konzentration des sogenannten „Schlafhormons“ Melatonin im Blut besonders hoch, das vor allem bei Dunkelheit produziert wird und uns so nachts müde werden lässt. Höchste Zeit, wieder das Licht anzuknipsen!
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Tipp 1 – die Sonne reinlassen
Licht hilft dabei, die Melatonin-Produktion zu hemmen, sprich: wach zu werden. Seien Sie also schlau und ziehen direkt nach dem Aufstehen die Vorhänge auf. Das sollten Sie ernst nehmen, denn Dunkelheit kann auf Dauer zum Gesundheitsrisiko werden. Das über Haut und Augen aufgenommene Licht hat großen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt. Besteht ein Mangel, kann das sogenannte Glückshormon Serotonin nicht in ausreichender Menge produziert werden. Und das kann zu spürbaren psychischen Beeinträchtigungen und depressiven Symptomen führen, wie Schlafmediziner Dr. Schwerthöffer im FITBOOK-Interview versichert. Für Tage, an denen es gefühlt gar nicht hell wird und generell für düstere Jahreszeiten, macht die Investition in eine Tageslichtlampe macht durchaus Sinn, da ihre Strahlen die Vitamin-D-Produktion anregen soll.
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Den Wecker in die andere Zimmerecke stellen
„You snooze you lose“, oder, um dies frei zu übersetzen: Finger weg von der Snooze-Taste! Wer beim ersten Wecksignal nicht aufsteht, schläft für gewöhnlich wieder ein und kommt womöglich zu spät zur Arbeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen, den Wecker ans andere Ende des Zimmers zu stellen. Wenn er jetzt klingeln, können Sie gar nicht liegen bleiben.
Bananen, Äpfel, Ananas
Viel zu trinken ist ja ohnehin gesund. Und wer bereits den Morgen mit einem tüchtigen Zug beginnt, bringt seinen gesamten Organismus auf Trab. Noch effektiver ist es, das bestenfalls lauwarme Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone zu vermischen. Zitronenwasser wirkt basisch und regt den gesamten Stoffwechsel an. Auf den Speiseplan sollte bei Frühjahrsmüdigkeit eine extra Portion Obst und Gemüse. Wer seine Laune ganz gezielt steigern möchte, sollte zu bspw. zu Bananen, Äpfeln, Ananas oder Weintrauben greifen. Diese Leckereien enthalten Serotonin, den Stimmungsmacher unter den Hormonen.
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Spazierengehen oder Dehnübungen machen
(Früh-)Sport ist das effektivste Mittel, um wach zu werden, da er den gesamten Kreislauf auf Touren bringt. Keine Sorge, es muss nicht gleich der Hardcore-Run durch den Wald sein. Vielleicht legen Sie den Weg zur Arbeit einfach zu Fuß zurück oder legen zumindest ein paar Dehnübungen auf der Yoga-Matte ein, auch das wirkt anregend. Schaffen Sie sich über den Tag immer wieder etwas Bewegung
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Wechselduschen
Heiß-kalte Wechselduschen geben auch den trägsten Lebensgeistern den nötigen Push. Sie bringen den Kreislauf in Schwung und ebenso das Abwehrsystem. Extra-belebend wirken ätherische Badezusätze wie Thymian und Zitrone. Bergamotte, Jasmin oder Mandarine werden zudem stimmungshebende Wirkungen attestiert. Auch Saunagänge können gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen, denn hier können evtl. träge machende Giftstoffe einfach ausgeschwitzt werden.
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Eine feste Schlafens- und Aufstehzeit haben
Regelmäßige Schlafengeh- und Aufstehzeiten erleichtern unserem Körper langfristig das Aufstehen und machen zudem leistungsfähiger. Das konnte schon in mehreren wissenschaftlichen Studien belegt werden, kürzlich etwa am Brigham and Women‘s Hospital in Boston. Umgekehrt bringt, wer stets zu anderen Zeiten aufsteht und zu Bett geht, seinen Bio-Rhythmus durcheinander. Achten Sie auch auf insgesamt ausreichend Schlaf.
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Etwas früher aufstehen als nötig
Wer etwas hat, worauf er sich morgens freuen kann, wie ein leckeres Frühstück oder etwa ein Skype-Date mit einem Freund im Ausland, kommt gleich viel beschwingter aus den Federn. Ähnlich macht es Sinn, noch etwas früher aufzustehen als unbedingt nötig, damit der Morgen nicht nur gehetztes Fertigmachen bereithält.