9. November 2024, 17:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ob „From Dusk Till Dawn“, „Machete“, „Sons of Anarchy“ oder „Breaking Bad“ – Schauspieler Danny Trejo ist häufig in der Rolle von Schurken und toughen Typen zu sehen. Ein Image, das ihm wie auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Und mit dem er sich auch identifizieren kann. Aber es gibt noch eine andere Seite an ihm, wie der Hollywood-Star jetzt in einem Podcast offenbart hat: Er kämpft mit Angstattacken.
Lange Haare, Schnäuzer oder Bart, Tattoos und ein starrer Blick – damit hat es Danny Trejo in Hollywood weit gebracht. Film- und Serienfans kennen ihn als harten Kerl in diversen, oft Action geladenen Projekten. Diese Rolle kann Trejo auch deshalb so gut verkörpern, weil er sie lange gelebt hat – in einer bewegten Jugend in Kalifornien, die ihn sogar ins Gefängnis brachte. Heute, mit 80 Jahren, hat der Schauspieler nicht nur viele unglaubliche Geschichten aus seinem Leben zu erzählen – er kann sich auch verletzlich zeigen. So scheute er in einem Interview nicht davor zurück, zu offenbaren, dass er mit Panikattacken zu kämpfen hat.
Das macht Danny Trejo, wenn ihn die Angst packt
Im Podcast „Inside of You with Michael Rosenbaum“ wurde er danach gefragt, wie er zum Thema Mental Health stehe. „Ich habe Panikattacken, oft. Ich atme dann in eine Tüte, das hilft mir sehr“, verriet Danny Trejo. So bekommt der Hollywood-Star akute Angstsymptome in den Griff. Zudem hat er eine Strategie gefunden, sich generell in seinem Alltag um seine psychische Gesundheit zu kümmern.
Für Trejo hängt das mentale Wohlbefinden offenbar zu einem großen Teil mit der Lebenseinstellung zusammen: „Wir müssen eine Einstellung der Dankbarkeit bewahren. Ich bin so dankbar, dass ich mich jetzt quasi auf der grünen Seite des Grases (englische Redewendung dafür, dass man noch lebt und es einem gut geht, A. d. R.) befinde.“ Das sei ihm auch deshalb bewusst, weil er schon miterleben musste, wie Menschen aus seinem Umfeld jung starben. „Ich weiß, dass ich nicht ohne Grund noch hier bin. Und der ist nicht, Schlechtes zu tun, sondern Gutes zu tun. Deshalb versuche ich, mich jeden Tag um jemanden zu kümmern, jemandem zu helfen. Es ist mir egal, wie. Ich klopfe einfach mal an die Tür eines Nachbarn und frage, ob es ihm gutgeht. Dann trage ich vielleicht mal den Müll für jemanden raus oder geh mal mit dem Hund einer Nachbarin spazieren. Das dauert vielleicht 10 Minuten und was sind 10 Minuten im Vergleich zu meiner Lebenszeit? So möchte ich mein Leben leben und so lebe ich es auch. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich es bereits bis 80 Jahre geschafft habe“, so Danny Trejo.
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Danny Trejo blickt auf bewegtes Leben zurück
Nicht nur in Hollywood hat er seit Beginn seiner Karriere in den 1980ern einiges gesehen und erlebt, schon davor war sein Leben sehr bewegt. So sehr, dass es an ein Wunder grenzt, dass er nicht ebenfalls jung gestorben ist.
Der in Kalifornien geborene und aufgewachsene Trejo nahm schon als Teenager harte Drogen. In den 1960ern landete er schließlich, u. a. wegen bewaffneten Raubüberfalls, im Gefängnis. Dort scheint er Wichtiges zum Thema Lebenseinstellung gelernt zu haben. Denn statt weiter der Drogensucht zu verfallen, krempelte er sein Leben um, wurde im Gefängnis zu einem Box-Champion. Außerdem wurde er Drogenberater, besucht seit seiner Entlassung bis heute immer wieder Gefängnisse, um dort vor den Insassen zu sprechen, seine Erfahrungen zu teilen und sie zu einer Lebensveränderung zu motivieren.
Über diese Tätigkeit gelangte er dann auch zum ersten Mal an ein Filmset, wo er aufgrund seines Äußeren schnell als Komparse für Actionfilme in Hollywood eingestellt wurde. Eine Geschichte aus dieser Zeit verriet Danny Trejo im Podcast ebenfalls. Sie ereignete sich am Drehort von „Runaway Train“, an dem ein Zufall ihm einen Job als Komparsen einbrachte. Ein Set-Mitarbeiter habe ihn damals angesprochen: „Kannst du so tun, als wärst du ein Sträfling? Das werde ich nie vergessen. Dann sollte ich mich umziehen und der Typ sah mein Tattoo und meinte: Lass das Shirt aus!“
Damit war Danny Trejos Image als der „harte Typ mit den Tattoos“ geboren, das er bis heute noch für Karrierechancen zu nutzen weiß. Das aktuelle Interview offenbarte jedoch auch: So tough ist Danny Trejo gar nicht – oder nicht mehr. Auf ihn trifft der Spruch „harter Kern, weiche Schale“ wohl tatsächlich zu.