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Kräuter-Expertin über Wirkung und Anwendung

Stark entgiftend und blutreinigend – Bärlauch-Tinktur selbst herstellen

Bärlauch Entgiftungs Tinktur
Frischer Barlach lässt sich zu einer Tinktur verarbeiten, die allerhand positive Eigenschaften haben soll Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

18. April 2021, 8:51 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Vergessen Sie überteuerte Entgiftungskuren! Eine selbst gemachte Bärlauch-Tinktur reinigt nachweislich den Darm, erfrischt das Blut und bringt das komplette Herz-Kreislauf-System in Schwung. FITBOOK hat von einer Kräuter-Expertin erfahren, was Sie sonst noch über das intensiv duftende Heilkraut wissen müssen.

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Noch bis in den Mai hinein ist in Deutschland Bärlauch-Zeit! Wer es bis jetzt noch nicht geschafft hat, sich auf einen Sammel-Spaziergang in den nächst gelegenen Laubwald zu begeben, sollte nicht mehr allzu lange damit warten. Auch, wenn ein Teil des Ertrags sicherlich für köstliches Pesto und Bärlauchbutter eingeplant ist, nutzen Sie besser einige Blätter, um eine wirkungsvolle und quasi kostenlose Bärlauch-Entgiftungs-Tinktur herzustellen, rät Kräuter-Expertin, Autorin und Pharmazeutin Dr. Ursula Stumpf im Gespräch mit FITBOOK. „Besonders, wer noch immer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, wird nach kurzer Zeit frische Energie und eine neue Leichtigkeit spüren.“

Wie der Bärlauch zu seinem Namen kam

Doch zuvor etwas Bärlauch-Kunde: „Die Bezeichnung Bärlauch hat tatsächlich etwas mit den Bären zu tun, die früher in unseren Wäldern lebten“, weiß Stumpf. So beobachteten die alte Germanen, dass sich die aus dem Winterschlaf erwachten, noch etwas unbeholfenen, Bären genüsslich über die Pflanze hermachten. Mit dem Effekt, dass sie ihren sogenannten Bärendreck (über die vergangenen Monate abgelagerte Reste im Darm) los wurden. Ohne winterliche Altlasten im Bauch, starteten die Bären gestärkt in den Frühling. Da der Bär in der nordischen Mythologie als heilkundlerisch galt, taten es die Germanen ihm gleich. Die Römer bekamen das Geschichtsschreibern zufolge auf zwei Weisen zu spüren: durch die „Bären-Kräfte“ der Germanen in den Kämpfen und den unverwechselbaren Geruch, den sie verächtlich als „fürchterlichen Gestank“ beschrieben.

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Was die Wissenschaft über Bärlauch weiß

Als schließlich die Wissenschaft damit begann, dem Geheimnis des Bärlauchs auf die Spur zu kommen, machte sie einige interessante Entdeckungen. „Neben beachtlichen Mengen an Vitamin C, Magnesium, Eisen und Mangan, gehört die Aminosäure Alliin zu den interessantesten Wirkstoffen“, weiß Stumpf. Alliin wird durch Aufbrechen – also Zerschneiden oder Zerrupfen – in Allicin umgewandelt, was für den typischen knoblauchähnlichen Geruch sorgt. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine „Wohlfühl-Substanz“, wie auch eine ausführliche Übersicht zahlreicher wissenschaftlicher Studien über Bärlauch schlussfolgert, sondern um ein hochwirksames „Zell-Putzmittel“. Untersuchungen zufolge, deutet vieles darauf hin, dass Allicin obendrein das Tumorwachstum bremst. Auch gilt es als vielversprechender Kandidat gegen Magenkrebs, Darmkrebs und allerneusten Forschungen nach sogar gegen Gebärmutterhalskrebs.

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Rezept für selbstgemachte Bärlauch-Tinktur zur Entgiftung

„Die heilende Wirkung auf den menschlichen Organismus ist aber nicht einer einzelnen Substanz zu verdanken, sondern einem komplexen Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe“, merkt Stumpf an. Mithilfe einer selbst gemachten Bärlauch-Tinktur lässt sich die volle entgiftende und heilende Kraft der Pflanze in konzentrierter Form nutzen. Dafür braucht es:

  • Große Handvoll zerschnittenen Bärlauch
  • Fläschchen Doppelkorn oder einen sonstigen hochprozentigen, geschmacksneutralen Alkohol
  • Leeres Glas mit Schraubdeckel (zum Beispiel ein Marmeladenglas)
  • Kaffeefilter
  • Kleine Fläschchen mit Tropfaufsatz oder Pipette (erhältlich über Apotheken oder Fachhandel)

Den zerschnittenen Bärlauch in das Marmeladenglas geben, bis es halbvoll ist. Mit Alkohol komplett bedecken. Glas zuschrauben und für zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur in einer lichtgeschützten Ecke lagern. Anschließend alles durch einen Kaffeefilter geben und in kleine Fläschchen abfüllen.

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Bärlauch-Tinktur: Anwendung und Wirkung

Frau Dr. Stumpf empfiehlt: „Beginnen Sie mit zwei- bis dreimal täglich zehn Tropfen. Bei guter Verträglichkeit auf 20 Tropfen pro Dosis steigern und über einen Zeitraum von mindestens vier, besser sechs, Wochen einnehmen.“

Befreit den Darm von Candida-Pilzen und „falschen“ Bakterien

Energielosigkeit, Blähungen und Durchfall können Candida-Pilze im Dickdarm als Ursache haben. Diese hartnäckigen Hefepilze ernähren sich von Zucker, gehen aber angesichts der entgiftenden Bärlauch-Tinktur (bei gleichzeitiger zuckerfreier Ernährung) recht schnell in die Knie. „Obendrein hat Bärlauch die Eigenschaft, die Darmbakterien nach ‚gut‘ und ’schlecht‘ abzuscannen. Alles, was nicht erwünscht ist, wird unmittelbar nach draußen begleitet.“ Dieser „Frühjahrputz“ beschränkt sich dabei nicht nur auf den Darm; auch Magen, Galle und Leber kommen der Expertin zufolge in den reinigenden Genuss.

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Reinigt das Blut bis auf die kleinste Zellebene

Bärlauch macht das Blut flüssiger. „Wer zu niedrigem Blutdruck neigt, muss etwas aufpassen“, warnt Stumpf. Doch dank dieser Eigenschaft können die Wirkstoffe der Bärlauch-Entgiftungs-Tinktur bis in die kleinsten Kapillaren eindringen und dort regelrecht aufräumen. Was passiert: Die Verklumpung von Blutblättchen wird verhindert, das ganze Herz-Kreislauf-System kommt sprichwörtlich in den Fluss. Das macht natürlich auch vor den grauen Zellen nicht halt. „Die Frühjahrsmüdigkeit im Kopf verschwindet, wir verspüren neuen Tatendrang und eine unbändige Energie, Dinge anzupacken“, fasst die Kräuter-Expertin zusammen. „Genau genommen wird der ganze Körper in Frühlingsgefühle versetzt.“

Übrigens: Die gesunden Bärlauch-Wirkstoffe werden über die Lunge „ausgeschieden“. Für das Gegenüber vielleicht nicht unbedingt angenehm (Knoblauchfahne), aber Anzeichen dafür, dass auch die Bronchien einmal kräftig gereinigt und entgiftet werden. Aktuell wichtiger denn je!

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Zur schonenen Ausleitung von Schwermettallen

Alte Amalgamfüllungen, aber auch ein großer Appetit auf bestimmte Fischarten, insbesondere Raubfische, können dazu beitragen, dass sich Schwermetalle (Quecksilber, Blei und Co.) im Körper ansammeln. Auch in diesem Fall entfaltet Bärlauch-Tinktur seine entgiftende Wirkung, wie die Kräuter-Expertin anmerkt. „Das Allicin hat ebenso die Eigenschaft, diese unerwünschten Stoffe an sich zu binden und hinauszubefördern.“ Allerdings braucht es dafür etwas mehr Zeit als sechs Wochen. Bei Verdacht ist es ratsam, zuvor professionell feststellen zu lassen, ob überhaupt eine kritische Belastung vorliegt.

Übrigens: Der WWF hat erst kürzlich eine Liste zusammengestellt, die bei der Kaufentscheidung bezüglich Schwermetallen und Nachhaltigkeit bei Speisefischen hilft.

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Die „magische“ Seite des Bärlauchs

Bei soviel Brimborium, das zurecht über das wundersame Heilkraut gemacht wird, gibt es natürlich die ein oder andere mystische Legende, die sich über Bärlauch erzählt wird. „Traditionell wird Bärlauchsuppe rund um die Walpurgisnacht serviert, um das Haus vor bösen Geistern zu schützen“, weiß Kräuter-Expertin Stumpf. Was auch immer dran sein mag, sicher ist: Bärlauch wirkt befreiend auf Körper, Geist und Seele. Durch Erhitzung oder gar Trocknung geht allerdings ein Großteil der wertvollen Wirkstoffe verloren. Deshalb kulinarisch am besten in frischer Form als Butter, Pesto, Kimchi oder Quark genießen.

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Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Bärlauch hat giftige Doppelgänger, wozu Maiglöckchen oder auch Herbstzeitlose gehören. Bärlauch zeichnet sich durch seinen charakteristischen, an Knoblauch erinnernden, Geruch aus. Seine Blätter haben eine matte Unterseite und fühlen sich weich an. Zudem haben sie immer nur ein Blatt pro Stiel. Maiglöckchen und Herbstzeitlose sind geruchlos und verfügen über steifere Blätter sowie eine glänzende Blattunterseite. Unerfahrene Sammler*innen sollten im Zweifelsfall ihren Ertrag von einem Profi begutachten lassen. Wer ganz sichergehen möchte, kauft Bärlauch auf dem Wochenmarkt.

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