23. März 2020, 4:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Neben den offiziell bestätigten Fällen geht man in Deutschland und auch anderen Ländern von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infizierten aus. Möglich, dass einige Menschen Covid-19 durchgemacht haben, ohne es zu bemerken bzw. etwaige milde Beschwerden testen zu lassen. Wie lange ließe sich eine Corona-Infektion noch im Körper nachweisen, und geht das auch rückwirkend? FITBOOK hat sich informiert.
Er berichtet von Patienten, bei denen der Erreger in den Atemwegen – insbesondere im Nasen- und Rachenraum – noch vier Wochen nach überstandener Krankheit festgestellt wurde, „im Stuhl sogar vier bis sechs Wochen“.
Virusfragmente noch länger nachweisbar
Zessin erklärt uns, dass der Nachweis per RT-PCR erfolgt, einer komplexen molekularbiologischen Methode. „Mit der RT-PCR kann man Strukturen nachweisen, die man sucht. Im Fall des Coronavirus sind es bestimmte Sequenzen des Virus-Genoms. Diese können auch in Fragmenten liegen und müssen nicht zwangsläufig aus einem intakten Virus kommen.“
In der jetzigen Phase würden mit der RT-PCR Sequenzen gesucht, die einen Virusbefall belegen und somit der Diagnostik dienen. „Mit der Zeit baut der Körper auch jene Fragmente inaktiver Viren ab“, weiß der Experte.
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Nachweisbar bedeutet nicht gleich ansteckend
Ihr Nachweis bedeute nicht zwangsläufig, dass die Viren noch übertragen werden können und infektiös sind. Das zeigte nicht zuletzt das Virenvorkommen im Stuhl der Patienten. Denn: „Eine fäkal-orale Übertragung wurde bisher nicht beschrieben und ist eher unwahrscheinlich.“
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Kann man eine Infektion mit dem Coronavirus nachträglich nachweisen?
Ja, das geht. „Man wird auch Monate, wenn nicht sogar Jahre später Antikörper im Blut nachweisen können“, erklärt uns der Molekularbiologe. So lässt sich auf eine stattgefundene Corona-Infektion schließen.
Noch ein Grund mehr, sich bei Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung aktuell nur testen zu lassen, wenn man zur Risikogruppe gehört.
Sollten Sie (gut aushaltbare) Symptome bei sich wahrgenommen haben oder aus anderen Gründen (Kontakt mit Infizierten) eine Ansteckung befürchten, bleiben Sie bitte auf jeden Fall zu Hause und klären das weitere Vorgehen telefonisch mit dem für Sie zuständigen Gesundheitsamt. Sobald wieder Ruhe eingekehrt – und dann noch etwas Zeit vergangen – ist, können Sie auch im Nachhinein Licht ins Dunkel bringen.