26. November 2020, 14:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Erwachsene Menschen sollten auf mindestens 21 Minuten Bewegung am Tag kommen. So lautet eine aktuelle Empfehlung durch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Mit Bewegung ist zum einen leichter Sport wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen gemeint, aber auch bspw. der Arbeitsweg und Hausarbeit. Kommt uns relativ wenig vor – doch das hat einen Grund.
21 Minuten Bewegung am Tag entsprechen etwa zweieinhalb Stunden pro Woche. Damit legt die Weltgesundheitsorganisation WHO ein absolutes Minimum fest. Besser wäre es, Erwachsene würden wöchentlich etwa fünf Stunden leichten Sport treiben. Und noch besser natürlich, wenn bspw. Hausarbeit und Alltagsanstrengungen extra gezählt würden.
WHO empfiehlt Minimum für Bewegung am Tag
Folglich ist die vermeintliche Richtlinie als Empfehlung zu verstehen. Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sollten in jede Woche mindestens 150 Minuten aerobe körperliche Aktivität (vereinfacht erklärt: bei mittlerer Intensität) integrieren. Alternativ gingen auch 75 Minuten anaerobe (= höher intensive) körperliche Aktivität, heißt es auf der WHO-Website.
Entscheide man sich für die aerobe Variante, dann sollten mindestens 10 Minuten am Stück ohne Pause stattfinden. Noch vorteilhafter sei es, wenn Erwachsene das Pensum verdoppeln würden, „oder eine äquivalente Kombination aus Sport bei mittlerer und starker Intensität ausführen“. So steht es in der aktuellen Stellungnahme. Und: Wer kann, solle das tägliche bzw. wöchentliche Bewegungsminimum um regelmäßige Kraftsport-Einheiten ergänzen.
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Warum wir so wenig Bewegung empfohlen?
Viel ist das trotzdem nicht. Doch dafür gibt es einen Grund: Die Empfehlungen sollen für jeden umsetzbar sein, „unabhängig von Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit oder Einkommensniveau“. Bedeutet, dass auch jemand, der keinen Zugang zu einem Fitnessstudio oder einer anderen Form von Sporteinrichtung hat – ob aus gesellschaftlichen oder finanziellen Gründen –, sich an die Orientierung halten können soll. Sie gelte weiterhin auch für Personen mit chronischen Vorbelastungen, welche die Bewegungsfähigkeiten einschränken.
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Regelmäßige Bewegung soll Krankheiten vorbeugen
Gerade in Zeiten von Corona ist das Thema Gesundheit (wie auch Krankheit) ein großes. Die WHO spricht ihre Empfehlungen aber ganz allgemein – also unabhängig von der Pandemie – aus. Bewegung und nicht zuletzt muskelstärkendes Krafttraining zielten darauf ab, die physische Verfassung, Herz-Kreislauf- und Knochengesundheit zu verbessern. Dadurch soll sich das Risiko auf verschiedene schwere Krankheiten verringern. FITBOOK berichtete erst kürzlich über eine Studie, die belegte, dass bereits 12 Minuten Training am Stück positiven Einfluss auf die Gesundheit haben.
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Verschiedene Medien berichten im Zusammenhang mit der aktuellen WHO-Stellungnahme von einer zeitgleich im Fachjournal „Plos One“ erschienen Studie. Darin hatten Forscher der australischen University of Southern Queensland untersucht, wie häufig in Europa durchschnittlich Kraftsport getrieben wird. Am wenigsten aktiv ist man demnach in Rumänien, Malta und Zypern, vorne liegen nördliche Länder wie Island, Schweden und Dänemark. Insgesamt kommt offenbar kaum jeder fünfte Europäer auf zwei Mal Krafttraining pro Woche. „So wenig“ ist das, was die WHO offiziell empfiehlt, in Wahrheit also nicht.