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Untersuchung liefert spannende Hinweise

Das bewirkt Schluckauf im Hirn von Babys

Neugeborenes
Neugeborene haben ständig Schluckauf. Eine Studie liefert nun neue Hinweise auf dessen Funktion. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

13. November 2019, 13:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Manche haben ihn nie, andere ständig: störenden Schluckauf. Wir kennen die Situationen, in denen er ausgelöst wird – nicht aber, ob einen Zweck (und welchen!) erfüllt. Eine Studie mit Neugeborenen liefert nun interessante Hinweise: Mit dem Hicks lernt das Baby-Hirn Lebensnotwendiges.

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Neugeborene verbringen etwa ein Prozent ihrer Lebenszeit mit Schluckauf – ungefähr alle 15 Minuten wird dieser ausgelöst. Sogar schon während der Schwangerschaft, genau genommen ab der neunten Woche, wenn sich die inneren Organe vollständig entwickeln, kann ein Fötus im Bauch Schluckauf bekommen.

Neurowissenschaftler vom University College London (UCL) haben nun untersucht, wie sich die plötzlichen Kontraktionen des Zwerchfellmuskels bei Säuglingen auf die Gehirnaktivität auswirken – verbunden mit der Frage: Erfüllt das Hicksen, das wir später einfach nur als extrem nervig empfinden, am Ende gar einen Zweck?

Hirnaktivität bei Neugeborenen gemessen

Für ihre kleine Studie (vorgestellt im Fachmagazin „Clinical Neurophysiology“) brachten die Forscher bei 13 Neugeborenen auf einer Säuglingsstation Elektroden an den Köpfchen an, die für knapp eineinhalb Stunden die Hirnaktivität maßen. Bewegungssensoren am Rumpf zeichneten gleichzeitig auf, ob und wie viel Schluckauf die Neugeborenen hatten.

Sie stellten fest: Im Moment kurz vor dem hörbaren Schluckauf, wenn sich das Zwerchfell des Säuglings zusammenzieht, werden zunächst zwei Gehirnwellen ausgelöst; auf sie folgt eine dritte – von der die Forscher glauben, dass das Baby damit auf das Hicks-Geräusch reagiert.

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Babys verarbeiten Körperempfindungen

Doch warum ruft der Schluckauf diese auffällige Reaktion in der Hirnrinde hervor? Offenbar setzt im Gehirn ein Lerneffekt ein – das Neugeborene verarbeitet Körperempfindungen, die bis dato nicht vollständig entwickelt sind. Die Forscher glauben, dass der Schluckauf dem Baby dabei hilft, bewusst die Muskulatur anzusteuern, die die Atmung reguliert: Zieht sich das Zwerchfell zusammen, atmen wir ein. Das würde bedeuten: Der Schluckauf lehrt uns, kontrolliert zu atmen.

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Warum haben Erwachsene noch Schluckauf?

Aber warum müssen wir uns dann später, wenn wir das mit der Atmung längst gelernt haben, noch mit dem störenden Hicks herumschlagen? Das fragten sich auch die Forscher – und vermuten ein Überbleibsel der Evolution. „Unsere Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass es sich beim Erwachsenen-Schluckauf um einen Reflex handelt, der aus dem Säuglingsalter übriggeblieben ist“, wird Kimberley Whitehead zitiert. Bei Erwachsenen erfüllt Schluckauf also keinen Zweck – und trotzdem ist er nicht gänzlich abzuschütteln.

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