27. Juni 2022, 17:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zum Grillen im Garten ein kühles Bier trinken oder abends auf der Terrasse ein Glas Wein – das machen viele Menschen im Sommer gerne. Sicher ist es dem ein oder anderen aber auch schon passiert, dass der Alkohol an heißen Tagen plötzlich viel stärker zu Kopf gestiegen ist als gewöhnlich. Dafür gibt es einen Grund.
Dass man an einem heißen Sommertag schneller einen Schwips bekommt als von der gleichen Menge Alkohol bei Zimmertemperatur, ist keineswegs eine Illusion. Aber warum wird man bei Hitze schneller betrunken? FITBOOK hat nachgefragt bei Ernährungsmediziner und Internist Dr. med. Matthias Riedl.
Übersicht
Unsere Zellen enthalten weniger Wasser
Er erklärt: „Bei Alkohol ist es so, dass ein dehydrierender Effekt hervorgerufen wird. In Kombination mit Hitze, wirkt der Alkohol im Körper schneller und intensiver, da die Zellen weniger Wasser enthalten. Daher kann man sagen, dass man bei Hitze schneller betrunken wird.“ Ein Effekt, der nicht nur zu ungewollten Peinlichkeiten führen, sondern mitunter gefährlich werden kann, ergänzt der Experte. „Der Blutdruck sinkt schneller, sodass das Risiko für einen Kreislaufkollaps steigt“, führt Riedl aus. Nicht selten droht dann die schöne Gartenparty in einem handfesten Desaster zu enden.
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Alkohol bei Hitze? Dann sollten Sie diese 5 Dinge unbedingt beachten
Dass Weißwein vielen Menschen bei schönem Wetter besonders gut schmeckt, weiß natürlich auch Ernährungsprofi Riedl. So stehe dem Genuss bei Hitze auch nichts im Wege, solange man sich an folgende Regeln hält:
1. Achten Sie unbedingt darauf, eine Grundlage im Magen zu haben
2. Neben einer Mahlzeit ist es zudem wichtig, ausreichend Wasser oder andere zuckerarme Getränke zu sich zu nehmen. „Da wir im Sommer deutlich mehr schwitzen, verlieren wir an sich schon genug Flüssigkeit. Alkohol verstärkt diesen Effekt zusätzlich“, mahnt der Mediziner.
3. Raus aus der prallen Sonne! Riedl: „Man sollte unbedingt darauf achten, dass man sich ausreichend im Schatten aufhält!“ Ansonsten droht neben Trunkenheit Schwindel und Übelkeit, was erfahrungsgemäß schnell den Spaß verdirbt.
4. Auf den Sprung in den Pool und Baden verzichten. „Abkühlung im Wasser in Kombination mit Alkohol stellt eine Gefahr dar.“ Auch hier kann es passieren, dass der Kreislauf nicht mehr mitspielt. Besser: Erst schwimmen gehen, wenn der Genuss eines alkoholischen Getränks schon eine Weile her ist und die Wirkung nachgelassen hat. Gerade an unbeaufsichtigten Badestellen können so leicht Unfälle passieren.
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5. Die wichtigste Regel zum Schluss: Unbedingt das Auto stehen lassen – auch bei geringem Alkoholkonsum. Denn die Wirkung kann unvermittelt einsetzen und zu Kreislaufproblemen führen.