31. Oktober 2022, 11:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei erhöhter Körpertemperatur greifen viele für eine schnelle Genesung zu fiebersenkenden Medikamenten. Doch ist das immer sinnvoll? Und ab wann hat man eigentlich „so richtig“ Fieber?
Fieber ist ein Signal des Körpers. Erhöht er die Temperatur, können sich die Erreger nicht mehr so gut vermehren. Neben Hausmitteln wie dem Wadenwickel helfen auch fiebersenkende Medikamente – doch wann sollte man diese einnehmen?
Übersicht
Definition Normaltemperatur, leichtes bis sehr hohes Fieber
Zeigt das Thermometer eine Temperatur zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius an, bedeutet das: alles in Ordnung, Normaltemperatur. Darüber beginnt erhöhte Temperatur: Ab ungefähr 38,1 Grad hat man es mit leichtem Fieber zu tun. Mittleres Fieber bezeichnet die kleine Spanne zwischen ungefähr 38,6 und 39 Grad, alles danach ist hohes Fieber – und kann ab spätestens 42 Grad lebensbedrohlich werden.
Typische Fiebersymptome kann man interessanterweise jedoch auch schon ab 37,5 Grad bekommen, wie der Internist Dr. med. Matthias Riedl im Gespräch mit FITBOOK erklärt. Entsprechend wichtig sind genaue Messwerte. Wie Sie an das nachweislich bestmögliche Ergebnis kommen, können Sie hier ausführlich nachlesen.
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Fiebersymptome
Frieren und Schüttelfrost zeigen an, dass die Körpertemperatur ansteigt – Schwitzen dagegen, dass Wärme abgegeben wird. Außerdem zählen dazu: Müdigkeit, Appetitverlust, Schmerzempfindlichkeit und Pulsanstieg. Klassische Erkältungssymptome können ebenfalls auftreten.
Bei frierenden Patienten sollte deshalb Wärme zugeführt und bei schwitzenden Patienten Wärme abgeführt werden. Um dem Körper etwas Hitze zu entziehen, kann man auch mit natürlichen Methoden arbeiten.
Fieber auf natürliche Weise senken
Neben einem lauwarmen Waschlappen auf der Stirn ist der Wadenwickel ein absoluter Klassiker (kann in jedem Alter angewendet werden). Er entzieht dem Körper Wärme zur Senkung des Fiebers. Das angelegte, feuchte Tuch darf nicht zu kalt sein, man darf nicht zu frieren beginnen. Ausgehend von der erhöhten Körpertemperatur verwendet man einen Wickel, der ein bis drei Grad niedriger (Kinder) temperiert ist, bei Erwachsenen maximal zehn Grad Differenz. Dann wickelt man bis zu drei Tücher bis zum Knie um die Waden und achtet darauf, dass die Füße nicht kalt werden. Wickel nach zehn Minuten erneuern, nach weiteren zehn Minuten ein zweites Mal.1
Sich schonen und viel Trinken aufgrund des erhöhten Flüssigkeitsverlustes versteht sich bei Fieber von selbst.
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Sollte man Fieber mit Medikamenten senken?
Fieber ist eine normale Reaktion im Heilungsprozess gegen Erreger. Bei unkomplizierten viralen Atemwegsinfekten müssen Betroffene das Fieber nicht mit Medikamenten senken. Anders sieht es aus, wenn ein Patient etwa unter einer Herzinsuffizienz leidet, da es sonst zu Herz-Kreislauf-Komplikationen kommen kann.
Die Klassiker zur Fiebersenkung sind Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure.
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Wie sieht es aus bei Kindern?
Kinder fiebern häufiger als Erwachsene – warum ist noch nicht endgültig geklärt. Experten vermuten, dass das Immunsystem der Kleinen noch unerfahren ist und auf eindringende Erreger heftiger reagiert. Bei ihnen kann oberhalb eines Messwertes von 39 Grad (also ab 39 Grad) an fiebersenkende Maßnahmen gedacht werden. Neben fiebersenkenden Medikamenten kann auch der oben beschriebene Wadenwickel helfen.
Wann sollte man bei Fieber zum Arzt?
Hält das Fieber länger als drei Tage an, sollte man auf jeden Fall zum Arzt. Dieser kann zum Beispiel abklären, ob eine bakterielle Infektion vorliegt, die antibiotisch behandelt werden sollte.
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Quellen
- 1. Deutsche Apotheker Zeitung. „Richtig gewickelt“ (aufgerufen am 28. Oktober 2022)
- Mit Material von dpa.