30. Oktober 2023, 11:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Walnüsse sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie Ballaststoffen, außerdem punkten sie mit Zink, Eisen, Kalium, B-Vitaminen und Vitamin E. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe wirken nicht nur entzündungshemmend und positiv auf die Herz-Kreislauf-Funktion – der Verzehr der leckeren Nüsse, deren Form an das menschliche Gehirn erinnert, soll sich sogar positiv auf die Lebenserwartung auswirken. FITBOOK hat sich verschiedene Studien zu der beliebten Nuss angesehen.

Gesunde Walnüsse – Wirkung auf Entzündungswerte

Entzündungswerte gelten als wesentlicher Risikofaktor für die Gesundheit. Sie sind u. a. mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Arterienverkalkung assoziiert und können das Herz-Kreislauf-System auf Dauer schwer belasten. FITBOOK hat über Entzündungswerte, auch „stille Entzündungen“ genannt, bereits ausführlicher berichtet.

Forscher des Hospital Clínic de Barcelona und der kalifornischen Loma Linda University haben nachgewiesen, dass das Blut von Menschen über 60 Jahre geringere Entzündungswerte aufweist, wenn diese regelmäßig Walnüsse verzehren. Die Studie wurde 2017 in der Fachzeitschrift „Frontiers in Aging Neuroscience“ veröffentlich.¹ Die Forscher erklärten damals, dass eine walnussreiche Ernährung auch die Funktion des gesamten Endothels verbessern soll. Gemeint ist damit die innere Zellschicht von Blut- und Lymphgefäßen.

An der Studie hatten damals auch zwei Forscher mitgewirkt, bei denen es sich um (offenbar unbezahlte) Mitglieder des wissenschaftlichen Beratungsausschusses der California Walnut Commission, also der kalifornischen Walnusskommission, handelt.

So profitieren die Cholesterinwerte von Walnüssen

2019 hatte der erwähnte Interessenverband der kalifornischen Walnuss-Produzenten dann deutlicher seine Finger mit ihm Spiel – als nämlich eine von der California Walnut Commission finanzierte Studie zum Ergebnis kam, dass sich der regelmäßige Verzehr von Walnüssen signifikant auf den Fettstoffwechsel auswirkt. Begleitet hatten Mediziner des Hospital Clínic de Barcelona und der kalifornischen Loma Linda University über 700 gesunde Menschen zwischen 63 und 79 Jahren über zwei Jahre.²

Bei jenen Probanden, die täglich 30 bis 60 Gramm Walnüsse zu sich genommen hatten, wurde der LDL-Choles­terinspiegel um durchschnittlich 4,3 mg/dl gesenkt. Gleichzeitig ging das Gesamtcholesterin um durchschnittlich 8,5 mg/dl und das IDL-Cholesterin um 1,3 mg/dl zurück. Auch, wenn etwa die Hälfte der Probanden auch Antihypertensiva (blutdrucksenkende Arzneimittel) eingenommen hatten, zeigten sich die Mediziner davon überzeugt, dass der zusätzliche Verzehr von Walnüssen das kardiovaskuläre Risiko der Senioren verbessern könnte.

Wichtig zu erwähnen: Diesen positiven Effekt auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben Walnüsse sicher nicht exklusiv. Wie alle Nüsse haben sie einen besonders hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, auf welchen die gesunden Auswirkungen zurückzuführen sind. Die Hervorhebung der Walnuss dürfte hier also der Tatsachen geschuldet sein, dass besagter Interessenverband die Studie mitfinanziert hat. Die Auswertung der Ergebnisse soll jedoch allein in Händen der Mediziner der beiden Universitäten gelegen haben. Man kann also unterstellen, dass es mit rechten Dingen zuging.

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Positive Wirkung auf den Blutdruck

Neben wertvollen Fettsäuren stecken in Walnüssen auch weitere bioaktive Stoffe, die sich positiv auf den Blutdruck auswirken. So das Ergebnis einer Studie der Pennsylvania State University, die 2019 im „Journal of the American Heart Association“ erschien.³

An der Studie hatten 45 übergewichtige bis adipöse Frauen und Männer zwischen 30 und 65 Jahren teilgenommen; alle hatten zu Beginn erhöhte Cholesterinwerte und ein dadurch erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme. Die Probanden bekamen von der Forschungsleitung über einen Zeitraum von sechs Wochen täglich drei auf ihren individuellen Energieumsatz angepasste Mahlzeiten vorgegeben.

Ergebnis: Bei jenen Studienteilnehmern, deren Mahlzeiten ganze Walnüsse oder zumindest Walnussöl enthielten, hatten sich verschiedene Messwerte zur Beurteilung der Herzgesundheit signifikant verbessert. Ähnliche Beobachtungen machten die Forscher bei der Gruppe, bei der man gesättigte Fettsäuren aus den Mahlzeiten gestrichen und durch ungesättigte ersetzt hatte. Auch diese Studie finanzierte die California Walnut Commission.

Walnüsse essen kann die Lebenserwartung verlängern

Den Konsum von Walnüssen und das Sterberisiko setzte bereits vor zehn Jahren eine große Studie mit über 7000 Personen in Zusammenhang. Bei rund 7400 Männern im Alter von 55 bis 80 Jahren und Frauen im Alter von 60 bis 80 Jahren testete man die Wirkung einer mediterranen Ernährung mit Walnüssen im Gegensatz zu einer Low-Fat-Diät (Kontrollgruppe). Alle Studienteilnehmer hatten ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gründe waren Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, hohes Cholesterin, Diabetes oder die familiäre Krankheitsgeschichte.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigte sich, dass Nüsse einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben können. Im Vergleich zu den Mitgliedern der Kontrollgruppe wiesen die Probanden, die regelmäßig Nüsse aßen, ein 39 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko auf. Die Studie erschien 2013 im „Natural Medicine Journal“.⁴

Unterstützung der Hirnfunktion

Auch unabhängig von diesen Erkenntnissen kann man sicher sein, dass der Griff in die Nussschale eine gute Entscheidung ist. Walnüsse sollen schließlich unter anderem die Hirnfunktion unterstützen⁵, die Konzentrationsfähigkeit steigern und darüber hinaus reichlich Melatonin enthalten, welches sich positiv auf den Schlafrhythmus auswirken kann.

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