9. Oktober 2023, 10:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das Augenlicht ist kostbar. Daher sollte man selbst bei scheinbar kleinen Sehstörungen sensibel reagieren. Bei bestimmten akuten Erkrankungen kann jede Stunde zählen. FITBOOK listet gefährliche Symptome auf.
Viele Menschen wollen nicht mit jedem Zipperlein zum Arzt gehen. Brennt oder juckt das Auge zum Beispiel, warten sie lieber erst mal ab. Es gibt aber Symptome und Situationen, bei denen es auf jede Minute ankommen kann. FITBOOK beschreibt sechs verschiedene Symptome, mit denen Sie sofort zum Augenarzt gehen sollten und sagt, nennt die Ursachen und sagt, wer besonders gefährdet ist.
Übersicht
- Lichtblitze sehen – Netzhautablösung mögliche Folge
- Farbige Ringe sehen – dauerhafte Schädigung des Sehnervs droht
- Rußregen kann Hinweis auf Blutung im Auge sein
- Bei Doppelbildern ist entscheidend, wann sie auftreten
- Rote Augen – nur eine Reizung oder liegt eine Entzündung vor?
- Plötzlich nachlassendes Sehvermögen kann Anzeichen eines Arterienverschlusses sein
Lichtblitze sehen – Netzhautablösung mögliche Folge
Wer Blitze sieht, ohne dass es tatsächlich in seiner Umgebung blitzt, sollte sofort zum Augenarzt gehen. Die spezialisierten Sinneszellen der Netzhaut leiten die äußeren Lichtreize an den Sehnerv weiter. Im Gehirn angekommen, wird aus den aufgenommenen Informationen ein Bild zusammengebaut, das unserer Wahrnehmung entspricht.
Sinneswahrnehmungen wie Lichtblitze können hingegen durch mechanische Reize, zum Beispiel durch einen Zug an der Netzhaut oder die Entstehung eines Lochs in der Netzhaut hervorgerufen werden. Netzhautlöcher wiederum können zu einer Netzhautablösung führen.
Besonders gefährdet sind Menschen, die stark kurzsichtig sind, an Diabetes mellitus leiden oder bereits wegen eines grauen Stares (Katarakt) operiert worden sind.
Farbige Ringe sehen – dauerhafte Schädigung des Sehnervs droht
Sieht jemand um Lichtquellen herum farbige Ringe, kann das auf einen starken Anstieg des Augendrucks hinweisen – einen sogenannten Glaukomanfall. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Sonderform des Glaukoms (Grüner Star).
Bei diesem Symptom ist rasches Handeln und der Gang zum Augenarzt ganz entscheidend: Denn durch die akute extreme Erhöhung des Augendrucks kann der Sehnerv schnell und dauerhaft geschädigt werden. Der Patient droht, zu erblinden.
In der Regel treten die farbigen Ringe aber nicht als einziges Symptom eines Glaukomanfalls auf: Betroffene beklagen zusätzlich häufig starke Schmerzen im Auge, Übelkeit oder auch eine verminderte Sehleistung mit vernebelter Sicht.
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Rußregen kann Hinweis auf Blutung im Auge sein
Rieseln kleine schwarze Punkte durchs Auge, gab es möglicherweise eine Blutung im Sehorgan. Diese kann wiederum mit einer Schädigung der Netzhaut zu tun haben – ein Symptom, dass eine sofortige Untersuchung beim Augenarzt verlangt.
Bei Doppelbildern ist entscheidend, wann sie auftreten
Dass man Dinge doppelt sieht, kann mehrere Ursachen haben; auch ernst zu nehmende Erkrankungen sind darunter. Zunächst einmal ist es wichtig, zu unterscheiden, wann Doppelbilder auftreten.
Werden Sie nur wahrgenommen, wenn man mit beiden Augen schaut und verschwinden wieder, sobald man ein Auge abdeckt, spricht man von sogenannten binokulären Doppelbildern. Diese können hinweisend für verschiedenste Krankheitsbilder sein: u.a. Entzündungen der Augenhöhle, Tumoren oder ein Schlaganfall. Auch hier ist eine schnelle Behandlung entscheidend. Patienten sollten deshalb keinesfalls abwarten, sondern schnell einen Facharzt aufsuchen.
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Rote Augen – nur eine Reizung oder liegt eine Entzündung vor?
Trockene Luft kann zu einer kurzzeitigen Rötung der Augen führen. Auch eine Überanstrengung der Augen, etwa durch lange PC-Arbeit, oder eine Reizung der Augen nach dem Besuch im Schwimmbad oder bei Allergien verursachen eine Rötung. In der Regel verschwinden die Beschwerden recht schnell wieder.
Ist das allerdings nicht der Fall, kann auch eine Entzündung die Symptome ausgelöst haben. Neben der Bindehaut können auch die Hornhaut oder die Strukturen im Augeninneren von Entzündungen betroffen sein, was zu schwerwiegenden Folgen bis hin zu einem Sehverlust führen kann.
Ein erhöhtes Risiko haben u.a. Kontaktlinsenträger, Menschen mit rheumatischen Erkrankungen, einem geschwächten Immunsystem und Autoimmunerkrankungen, oder Patienten nach einer Augenoperation.
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Plötzlich nachlassendes Sehvermögen kann Anzeichen eines Arterienverschlusses sein
Lässt das Sehvermögen ganz plötzlich nach oder sieht jemand von jetzt auf gleich nichts mehr, steckt eventuell ein Arterienverschluss dahinter. Darauf kann ein Schlaganfall folgen. Auch deshalb ist in diesem Fall schnelles Handeln wichtig.