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Studie

Diese Getränke erhöhen womöglich das Risiko für Haarverlust bei Männern

Süße Getränke sollen bei Männern mit einem höheren Risiko für Haarverlust einhergehen
Wie trinken Sie Ihren Kaffee: gesüßt oder ungesüßt? Chinesische Forscher sagen, dass die Gewohnheit des Einen mit einem höheren Risiko für Haarverlust einhergeht. Doch die Studie hat Schwächen. Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

9. Oktober 2024, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Viele Männer trifft der Haarverlust bereits in der ersten Lebenshälfte. Oftmals zeigt sich dieser durch Fortschreiten sogenannter Geheimratsecken oder durch Ausdünnen im Scheitelbereich. Dass neben den Genen noch andere Faktoren eine Rolle spielen können, zeigt eine Studie, für die rund 1.000 chinesischen Männer zu ihrem Getränkekonsum befragt wurden.

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Haarverlust kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Stress, Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen oder Schlafmangel. Doch in den mit Abstand meisten Fällen ist er erblich bedingt – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Vorrangig trifft es jedoch Männer und ab dem 30. Lebensjahr. Beim anlagebedingten Haarausfall handelt es sich um eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgenen).1 Mit steigendem Alter nimmt der Grad des Haarverlustes zu, der meist mit der Ausbildung von Geheimratsecken beginnt und oft mit einem Haarkranz am Hinterkopf oder einer kompletten Glatze endet. Allerdings gibt es noch andere Faktoren, die einen nicht erblich bedingten Haarausfall begünstigen können, wie jetzt chinesische Forscher herausfanden. Dazu gehört womöglich auch der häufige Konsum zuckerhaltiger Getränke.

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Über 1.000 chinesische Männer gaben Auskunft zu ihrem Getränkekonsum

Die Häufigkeit von Haarausfall bei chinesischen Männern soll zwischen 2010 und 2021 von 21,3 Prozent auf 27,5 Prozent gestiegen sein – gleichzeitig sei ein gestiegener Konsum von süßen Getränken beobachtet worden, der insbesondere auf junge Männer zwischen 13 und 29 Jahren zutrifft. So berichten es Forscher der Tsinghua University Peking in ihrer Studie: Sie nahmen die Entwicklungen zum Anlass, herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen Haarverlust und dem Konsum zuckerhaltiger Getränke besteht. Um die Frage zu beantworten, griffen sie auf Daten von insgesamt 1.028 chinesischen Männern zurück, die alle an einer Online-Befragung teilgenommen hatten.2 Alle waren zwischen 18 und 45 Jahre alt, wobei das Durchschnittsalter bei 27,8 Jahren lag, und kamen aus unterschiedlichen Regionen Chinas. Bei der Befragung sollten die Probanden Fragen zu ihren Lebensgewohnheiten und zum Status ihrer Haare beantworten.

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Schon ein süßes Getränk pro Tag erhöht das Risiko für Haarverlust

Die Auswertung der Daten ergab, dass Haarausfall 30 Prozent häufiger bei jenen Männern auftrat, die täglich etwa ein zuckerhaltiges Getränk konsumierten. Dies konnten ein Saft, ein Soft- oder Energy-Drink, aber auch gesüßter Kaffee und Tee sein. Die Gesamtmenge der zuckerhaltigen Getränke dieser Männergruppe betrug ein bis drei Liter pro Woche.

Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen der Menge an süßen Getränken, die man zu sich nimmt, und dem Risiko für Haarverlust. Denn die Analyse ergab, dass jene Probanden, die täglich mehr als ein zuckerhaltiges Getränk hatten und wöchentlich auf mehr als drei Liter kamen, sogar ein um 42 Prozent höheres Risiko für Haarausfall zeigten. Das Risiko gilt im Vergleich zu Männern, die gar keine süßen Getränke konsumierten.

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Viele Männer trinken zuckerhaltige Getränke jeden Tag

Laut den Studiendaten trank die große Mehrheit der Männer täglich mindestens ein süßes Getränk. Rund die Hälfte der Teilnehmer trank noch häufiger Zuckerhaltiges. Jene Männer, die über Haarausfall berichteten, tranken im Durchschnitt etwa 12 süße Getränke pro Woche.

Männer, die über Haarausfall berichteten, tranken tendenziell mehr, im Durchschnitt etwa zwölf Portionen pro Woche. Probanden, die keinen Haarausfall hatten, tranken hingegen im Durchschnitt etwa sieben Portionen pro Woche.

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Einschränkungen der Studie zum Haarausfall

Obwohl die Studie einen gewissen Zusammenhang zwischen Haarausfallrisiko und häufigem Konsum zuckerhaltiger Getränke aufzeigt, können die Ergebnisse nicht eindeutig interpretiert werden. Denn auch andere Einflussfaktoren können eine Rolle spielen. Laut der Studie gaben Männer mit Haarausfall an, auch mehr frittierte Speisen und weniger Gemüse zu essen. Zudem gab es Zusammenhänge zwischen Haarausfall und Angstzuständen sowie posttraumatischen Belastungsstörungen, an denen einige der Teilnehmer litten. Außerdem lassen sich die Ergebnisse der Studie wohl nicht auf alle Menschen übertragen, da hier nur eine ethnische Gruppe untersucht wurde.

Wie so oft lässt sich auch in dieser Studie, die auf einer Befragung basiert, kein direkter Zusammenhang von zuckerhaltigen Getränken auf den Haarausfall bei Männern beweisen. Hierzu braucht es noch mehr Forschungsdaten und klinische Studien, um den Einfluss eindeutig zu belegen. Dennoch gibt es viele Gründe, den Zuckerkonsum zu reduzieren und insbesondere auf gesüßte Getränke zu verzichten.

Themen Haarausfall

Quellen

  1. Deutsches Endokrinologisches Versorgungszentrum: Anlagebedingter Haarausfall (aufgerufen am 08.10.2024) ↩︎
  2. Shi, X., Tuan, H., Na, X. et al. (2023). The Association between Sugar-Sweetened Beverages and Male Pattern Hair Loss in Young Men. Nutrients. ↩︎
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