17. November 2020, 17:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer mit einem guten Schlaf gesegnet ist, ist nicht nur ausgeglichener und leistungsfähiger – laut einer groß angelegten US-Studie haben solche Menschen auch ein deutlich geringeres Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln. Die „gesunden Schläfer“ berichteten den Wissenschaftlern vor allem über 5 Faktoren.
Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland: Das Herz ist nicht mehr in der Lage, genügend Blut in den Körper pumpen, was die Sauerstoffversorgung der Organe und Muskeln nicht mehr gewährleistet. Die Gründe für eine Herzschwäche sind vielfältig und manchmal ist die Krankheit sogar angeboren. Doch können gesunde Menschen sprichwörtlich im Schlaf dafür sorgen, dass das Risiko dafür stark minimiert wird. Das klingt natürlich einfacher als es ist – denn Schlafprobleme und Schlaflosigkeit sind ebenfalls weit verbreitet.
Risiko für Herzschwäche 42 Prozent geringer
Wie Schlaf und Herzgesundheit zusammenhängen, haben Forschende der Tulane University in einer groß angelegten Studie untersucht. Dazu analysierten sie die Gesundheitsdaten von 408.802 Menschen im Alter von 37 bis 73 Jahren, die zwischen 2006 und 2010 gesammelt worden waren. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Personen mit den gesündesten Schlafmustern ein 42 Prozent niedrigeres Risiko aufwiesen, eine Herzinsuffizienz beziehungsweise Herzschwäche zu entwickeln als die Vergleichsgruppe mit den schlechtesten Schlafgewohnheiten. Eine Herzinsuffizienz wurde im Laufe der Jahre bei 5.221 Studienteilnehmern diagnostiziert.
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Diese 5 Faktoren machen einen gesunden Schlaf aus
Die „gesunden Schläfer“ berichteten den Wissenschaftlern vor allem über 5 Faktoren:
- 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht
- Keine Probleme, einschlafen zu können
- Kein nächtliches Schnarchen
- Keine Benommenheit am Tage
- Früh morgens von alleine ausgeschlafen und voller Tatendrang aufzuwachen (Morgenmensch)
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Die Forschenden entdeckten aber auch ein geringeres Risiko, wenn ein Teil oder auch nur einer der Faktoren zutraf. So falle das Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln, bereits um 34 Prozent geringer aus, wenn „nur“ von einer fehlenden Tagesmüdigkeit berichtet wurde.
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Gute Schläfer sind in der Regel gesundheitsbewusster
Haben Menschen, die gut schlafen, generell ein stärkeres Herz? Sicher ist, dass eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie ein gutes Stress-Management die Schlafqualität verbessern. Ebenso tragen besagte Angewohnheiten nachweislich zur Herzgesundheit bei. Wie das alles genau zusammenhänge, müsse laut Studienbericht weiter erforscht werden. Fest steht, dass zwischen Schlaf und Herzgesundheit offenbar eine Verbindung besteht. Daher lautet das Fazit in der offiziellen Pressemitteilung: „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, das allgemeine Schlafmuster zu verbessern, um Herzinsuffizienz vorzubeugen.“ 12 Tipps vom Experten für einen guten Schlaf könnten ein Anfang sein!