10. Dezember 2021, 17:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie versprechen besonders hohen Schutz vor dem Coronavirus – und werden von Eltern deshalb gern gekauft. Doch sind FFP2-Masken für Kinder eine gute Wahl? In einer Untersuchung kann keine überzeugen.
Sie sind farbenfroh verpackt und auf die Größe der kleinen Köpfe angepasst. Dennoch sind FFP2-Masken für Kinder keine gute Wahl für den Nachwuchs – zu diesem Schluss kommt die Stiftung Warentest. Sie untersuchte 15 Modelle, die eine Eignung für Kinder angeben.
FFP2-Masken für Kinder bei Stiftung Warentest – das Ergebnis
Ernüchterndes Fazit: Keine dieser FFP2-Masken sei für Kinder geeignet – die Experten der Stiftung Warentest hatten hier 6- bis 12-Jährige im Blick. Der Grund ist ihr zu hoher Atemwiderstand. OP-Masken seien die bessere Wahl, gerade für den Dauereinsatz in der Schule, schreiben sie in der Zeitschrift „test“ (Heft 01/22).
Da es für Kinder keine in einer Norm festgelegten Werte für den maximalen Atemwiderstand der Maske gibt, wurden für die Untersuchung die Werte für Erwachsene als Referenz hergenommen. Die Kindermasken sollten nur etwa halb so hohe Werte vorweisen wie die laut Norm zulässigen Höchstwerte bei Erwachsenenmodellen, legte Stiftung Warentest fest. Weil sechs bis zwölf Jahre alte Kinder in der Regel eine weniger kräftige Atmung haben als gesunde Erwachsene und ihr Lungenvolumen etwa halb so groß sei.
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Viele scheitern sogar an Erwachsenen-Grenzwerten
Doch an der Vorgabe zum Atemwiderstand scheiterten alle geprüften Masken im Mini-Format: Keine von ihnen sei auch nur in der Nähe dieser niedrigeren Werte gekommen, viele hätten nicht einmal die Erwachsenen-Grenzwerte eingehalten. Der hohe Atemwiderstand sei schon ein K.o.-Kriterium bei den FFP2-Masken für Kinder gewesen, so die Stiftung Warentest. Aspekte wie Filterwirkung und Passform wurden deshalb gar nicht mehr gecheckt.
Das Problem ist auch: Falle Kindern das Atmen schwer, setzten sie die Maske womöglich nicht richtig auf, so die Stiftung Warentest. Dadurch kann Luft relativ ungehindert ein- und ausströmen.
Wer etwa in einer vollen Bahn sein Kind kurzzeitig besonders gut schützen wolle, sollte stattdessen auf die Erwachsenenmaske „3M Aura 9320+“ setzen, rät die Stiftung Warentest. Sie war schon beim Test von Erwachsenenmodellen Testsieger. Ihr Atemkomfort sei für Kinder okay, ihre Filterwirkung hoch und sie passe auch bei kleinen Köpfen.
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In der Schule statt FFP2- lieber OP-Maske
Für das dauerhafte Tragen aber seien OP-Masken für Kinder die bessere Wahl. Ja, sie bieten nur wenig Selbstschutz. Aber: Sie schützen andere, das ist ihr Hauptzweck. Wenn alle Kinder im Klassenraum diese Masken tragen, senkt das in Kombination mit weiteren Maßnahmen wie regelmäßigem Lüften das Ansteckungsrisiko schon erheblich.
Mit Material von dpa