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Studie belegt stärkere Periode als Corona-Impfnebenwirkung

Stärkere Periode corona-frau hält wärmeflasche
Eine stärkere Periode oder Veränderungen im Mentruationszyklus können Nebenwirkungen der Impfung sein. Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

19. Juli 2022, 3:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer wieder klagten Frauen von einer stärkeren Periode oder Veränderungen in der Menstruation nach der Coronaimpfung. Nun haben US-Forscher mit einer weltweiten Umfrage untersucht, ob es sich um Zufälle oder eine tatsächliche Impfnebenwirkung handelt.

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Anfang 2021 häuften sich die Berichte über Menstruationsauffälligkeiten nach einer Coronaimpfung und es kam die Vermutung auf, dass eine Zyklusstörung eine mögliche Impfreaktion sein könnte. Nun gibt es die Bestätigung vonseiten der Wissenschaft, denn wie eine Studie bestätigt, scheint eine Impfung gegen Covid-19 tatsächlich eine stärkere Periode oder Störungen im Menstruationszyklus verursachen zu können.1 Fast die Hälfte der Befragten gab dahin gehend Veränderungen oder Blutungen nach der Spritze an. Doch gibt es für betroffene Frauen Grund zur Sorge?

Stärkere Periode nach Impfung

Die meisten klinischen Studien zur Coronaimpfung befassen sich mit der Frage, ob sie für Schwangere sicher sind oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird. Die Auswirkungen auf die Menstruation wurden bislang kaum hinterfragt, obwohl sich die Berichte von Veränderungen im Zyklus und stärkeren Perioden häuften. Das Problem liegt auch in der Protokollierung der Studien. Denn meist wurde nicht länger als eine Woche auf schwerwiegende Ereignisse geachtet und auch nach der Periode gar nicht erst gefragt. So kann natürlich nur schwer festgestellt werden, ob es sich bei den Berichten um Zufälle oder mögliche Impfnebenwirkungen handelt. US-Forscher der University of Illinois wollten diese Lücke nun schließen und untersuchten im Rahmen einer weltweiten Umfrage potenzielle Veränderungen des Menstrationszyklus nach einer vollständigen Coronaimpfung (beschränkt auf die häufigsten Impfstoffe mit zwei Dosen, Pfizer und Moderna).

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Studie mit 17.000 Teilnehmerinnen

Insgesamt nahmen 39.129 Erwachsene in einem Zeitraum von drei Monaten an der weltweiten Umfrage teil. Dabei stellte sich heraus, dass etwa 42 Prozent der Frauen mit vorher regelmäßigem Menstruationszyklus nach der Impfung eine stärkere Periode bemerkten. Und auch Teilnehmerinnen, die normalerweise gar keine Menstruation haben – weil sie nach der Menopause sind (66 Prozent), lang wirkende reversible Verhütungsmittel (71 Prozent) oder geschlechtsangleichende Hormone verwenden (39 Prozent) – berichteten von Durchbruchblutungen. Dagegen gaben 44 Prozent an, dass sich ihre Regelblutung nach der Impfung nicht verändert habe.

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Gestörte oder stärkere Periode und Fruchtbarkeit

Es gibt mehrere plausible biologische Mechanismen, die einen Zusammenhang zwischen einer akuten Immunherausforderung wie einem Impfstoff und den Menstruationsmechanismen erklären. So betont die Autorin der Studie, Katharine Lee, dass die Gebärmutter flexibel und anpassungsfähig gegenüber Stressfaktoren sei und kurzfristige Herausforderungen so bewältigen kann, dass die Fruchtbarkeit langfristig erhalten bleibe. Schließlich können schon kurzfristige Kalorienreduktionen bei Frauen zu Ausfällen der Periode führen oder Entzündungen die Eierstockhormone beeinflussen.3,4 Auf die Fruchtbarkeit haben solche Stressoren allerdings keine negativen Auswirkungen.

Die Idee, dass Impfstoffe, die das Immunsystem zur Abwehr von Infektionen anregen, auch den Menstruationszyklus verändern könnten, ist nicht neu. Schon beim Typhusimpfstoff sei ein Zusammenhang mit Menstruationsunregelmäßigkeiten festgestellt worden. Im Allgemeinen sind Veränderungen der Menstruationsblutung oder eine stärkere Periode nicht ungewöhnlich oder gefährlich, wie Lee erklärt. „Aber es ist notwendig, auf diese Erfahrungen aufmerksam zu machen, um Vertrauen in die Medizin aufzubauen“, ergänzt sie.

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Kein Grund zur Sorge

Lee und ihre Kollegen betonen aber auch, dass die Ergebnisse eher nicht auf breitere Bevölkerungsgruppen übertragbar seien, da die Anzahl von Frauen mit kurzzeitigen, starken Blutungen nach der Impfung wahrscheinlich überschätzt würde. Darum sei es aber ohnehin nie gegangen, wie ihre Kollegin Clancy gegenüber dem Online-Magazin „ScienceAlert“ erklärte.4 „Sondern darum, den Menschen zuzuhören und ihre Bedenken zu bestätigen, denn viele haben sie schnell abgetan.“ Betroffene, die nach einer Impfung also eine stärkere Periode oder einen veränderten Menstruationszyklus bemerken sollten, brauchen nicht umgehend in Panik zu verfallen. Abwarten und beobachten. Höchstwahrscheinlich legt sich das Problem wieder nach kurzer Zeit.

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Quellen

Themen Coronavirus Frauengesundheit Impfen
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