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Dänische Studie

Spazieren kann vor Demenz schützen – wenn man es richtig macht

Spazieren Demenz
Laut Forschung gibt es eine „Spaziergeh-Formel“, die der gefürchteten Gehirnerkrankung vorbeugen kann Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

12. September 2022, 11:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer regelmäßig einen Spaziergang unternimmt, kann das Risiko, an Demenz zu erkranken drastisch reduzieren. Forscher ermittelten jetzt eine bestimmte „Spazier-Formel“, die den schützenden Effekt garantiert.

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Ein Spaziergang ist gut fürs Gemüt! Mehr noch: Die Zeit an der frischen Luft kann dafür sorgen, bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben. Dänische Forscher ermittelten jetzt anhand der UK Biobankdaten von 78.430 britischen Erwachsenen (40 bis 79 Jahre), die über einen Zeitraum von sieben Jahren gesammelt worden waren, wie man spazieren muss, um das Risiko für Demenz zu senken. Denn mit etwas Flanieren ist es leider nicht getan.

Schützt beim Spazieren die „10.000-Schritte-Regel“ vor Demenz?

10.000 Schritte am Tag und man bleibt rundum gesund, heißt es. Ist die Aussage wissenschaftlich haltbar? Auch dieser Frage wollte das Forscherteam der Univerity of Southern Dänemark nachgehen. Die gute Nachricht: Um sein Risiko zu reduzieren, an Demenz zu erkranken, muss der Spaziergang gar nicht so ausgedehnt sein. Die Forscher errechneten, dass bereits 3800 Schritte täglich ausreichen, damit die Wahrscheinlichkeit, in den kommenden sieben Jahren Demenz zu entwickeln, um 25 Prozent zurückgeht. Der Effekt lässt sich verdoppeln – also über 50 Prozent – sobald man exakt 9826 Schritte unternimmt.1 „Die optimale Dosis beträgt also 9800 Schritte pro Tag, knapp unter dem beliebten Ziel von 10.000 Schritten“, erklärt Studienleiter Prof. Borja del Pozo Cruz in einer Mitteilung.2 Womit die berühmte Schritte-Regel ihre Berechtigung hat.

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Nicht nur weit, sondern flott muss es gehen

Ausgedehnte Spaziergänge sind nur eine Seite der „Anti-Demenz-Medaille“. So teilten die Forscher die Teilnehmer in zwei Kategorien auf: diejenigen, die weniger als 40 Schritte pro Minute gingen, und diejenigen, die 40 oder mehr Schritte pro Minute zurücklegten. Dies konnte anhand spezieller Messgeräte ermittelt werden, die die Probanden am Handgelenk trugen. Nachdem die besagten sieben Jahre vergangen waren, wurden in der Zwischenzeit bei 866 Personen Demenz diagnostiziert. Es mag nicht überraschen, dass die Erkrankung überdurchschnittlich oft bei Langsamgehern und Wenigsspazierern ausgebrochen war.

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Möglichst schnell und möglichst weit, lautet die Formel

Bei der Gesamtauswertung passten die Forscher zahlreiche Faktoren an. Darunter Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung, Medikamenteneinnahme oder Krankengeschichte. Anschließend kristallisierte sich folgende „Spazierformeln“ heraus:

  • Mit 9826 Schritten pro Tag verringert sich das Risiko, innerhalb von sieben Jahren an Demenz zu erkranken, um 50 Prozent.
  • 40 Schritte pro Minute, aber nur 6315 Schritte am Tag senken das Demenzrisiko um 57 Prozent.
  • 3800 Schritte pro Tag bei beliebiger Geschwindigkeit sorgt für einen Rückgang von immerhin 25 Prozent.
  • Bei täglich 30 Minuten in einem zügigen Tempo von 112 Schritten pro Minute reduziert sich das Demenzrisiko um 62 beachtliche Prozent.

Kurz: Zur Demenz-Vorbeugung ist ein flotter, etwas kürzer gehaltener Spaziergang wirkungsvoller als ein langer, gemütlicher. Wer zügig und dabei dennoch weit spaziert, holt damit das Beste für seine geistige Gesundheit heraus.

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Langsames Gehen kann bereits ein Warnzeichen sein

Eine im Sommer 2022 veröffentlichte Studie konnte belegen, dass ältere Personen, die unbewusst langsam spazieren, sich möglicherweise in einem frühen Demenz-Stadium befinden (FITBOOK berichtete).3 Beobachten Freunde und Verwandte dabei gleichzeitig eine zunehmende Vergesslichkeit, kann das als Alarmzeichen gedeutet werden. Es ist also ratsam, schon früh sprichwörtlich gegenzusteuern, indem man einfach einen Zahn zulegt. So wie in den meistens Studien über gesundes Altern, kommen auch hier wieder die beteiligten Forscher zu dem Schluss, dass Bewegung neben guter Ernährung als „echtes Wundermittel“ angesehen werden kann.

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Quellen

Themen Demenz
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